Halles Verwaltung wird digitaler

Die Stadt Halle will die Digitalisierung in der Verwaltung vorantreiben und nun auch ein Online-Serviceportal einrichten. Das teilte Jörg Siebenhüner von der Stadtwerke-Tochter IT-Consult in der Beigeordnetenkonferenz statt.
Hallenser können sich dort ein Konto einrichten und sich mit dem Chip auf dem elektronischen Personalausweis ausweisen. Auch eine Online-Bezahlung soll aufgebaut werden. Siebenhüner stellt sich vor, dass künftig beispielsweise auch Bußgeldbescheide auf diese Weise bezahlt werden können. Auch an weiteren Projekten arbeiten die Stadt, so einer Bezahlung von Fahrscheinen per Handy oder die Digitalisierung von Archivbeständen. Bereits seit kurzem ist es schon möglich, sein Auto digital ab- und abzumelden. Am 1. Oktober wurde diese Möglichkeit freigeschaltet. Halle ist damit Vorreiter in Sachsen-Anhalt, nur der Salzlandkreis bietet diese Möglichkeit ebenfalls. Doch so ein Angebot bereithalten ist das Eine, doch natürlich müssen die Bürger überhaupt davon wissen, das gestand auch Siebenhüner ein. „Das ist eine Frage der Kommunikation.“ Sprach: die Stadt muss auch werben. Aber ist der Bürger überhaupt bereit, sich darauf einzulassen, fragte sich Oberbürgermeister Bernd Wiegand. „Die Hemmschwelle muss niedrig sein“, so Siebenhüner. Da seien auch die Hersteller mit einfachen Bedienungsmöglichkeiten gefragt. Wiegand äußerte das Ziel, irgendwann alle Verfahren online durchführen zu lassen wie einen Bauantrag oder die Verlängerung einer Gaststättenkonzession. Zumindest bei Bauanträgen ist das rechtlich noch nicht zulässig, gab Baudezernent Uwe Stäglin zu bedenken. Zudem müssten für diesen Fall auch die Bildschirme in der Verwaltung ausgetauscht werden, damit die digitalen Planunterlagen in entsprechende Größe betrachtet werden können.
Doch auch nach Innen wird die Verwaltung digitaler, wird ihr SAP-Portal ausbauen. Mitarbeiter sollen die Möglichkeit haben, über ein Nutzerkonto ihre Lohnzettel digital abzurufen. Dadurch muss die Stadt diese nicht mehr Drucken. Eine Urlaubsbeantragung soll digital möglich sein. Auch können Mitarbeiter ihr Arbeitszeitkonto am PC abrufen. Für Führungskräfte wird es einen tagaktuellen Besetzungsplan geben. Im Dienstleistungszentrum Veranstaltungen wird derzeit die eAkte eingeführt. Und nach und nach beginnen die Fachbereiche auch, ihre Rechnungen einzuscannen und digital zu erfassen.
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