Bildung, Erholung, Kultur: Halles Pläne für den Holzplatz

So wirklich anziehend ist der Holzplatz momentan noch nicht. Doch das soll sich ändern. Am Dienstag hat sich die Beigeordnetenkonferenz mit der weiteren Entwicklung des Areals befasst. Oberbürgermeister Bernd Wiegand sprach von einer „vielfältigen Mischnutzung“, die geplant sei.
„Wir haben Efre-Mittel beantragt“, sagte Simone Trettin vom Stadtplanungsamt. „Das bringt mehr Finanzmasse und Geschwindigkeit“, betonte sie. Denn bis auf den Wegebau an der Hafenbahntrasse habe man bislang keinerlei Eigenmittel eingesetzt. Mit Stiftungsgeldern wurde der Parks des Hoffens, des Erinnerns und des Dankens – der sogenannte Organspendepark – errichtet. Dort werden auch in den nächsten Jahren weitere Bäume gepflanzt. Spenden kann so einen Baum jeder Organspender, Transplantierte oder Interessierte. Zudem werden noch Bänke und Papiereimer aufgestellt. Zudem wird ein neuer Hauptweg vom Park in Richtung Gasometer errichtet. Auch ein Steg in Richtung Elisabethsaale oder eine Aussichtplattform sind denkbar.
Doch noch immer liegen große Teile am Holzplatz brach. Die alten und leerstehenden Industriegebäude, teilweise auch schon Opfer von Brandstiftung, werden größtenteils abgerissen. Ein Teil soll für eine neue Schule genutzt werden. Die Stadt plant dort ein neues Gebäude für 18 Millionen Euro inklusive Turnhalle. Außerdem sind Parkplätze für das neue Planetarium im Gasometer nötig.
Zudem soll ein alter Saalearm wieder geöffnet werden. Der war im Zuge des Hochstraßen-Baus und der Umverlegung der Saale zugeschüttet worden. Die Stadt erhofft sich so eine bessere Entwässerung des Bereichs bei Hochwasser. An diesem Altarm könnte man auch Sitzterrassen anlegen, so Trettin. An den alten Flussarm erinnern nun zwei Brücken auf der Insel. Diese müssen ertüchtigt oder gar erneuert werden. Dadurch ergeben sich laut Trettin aber anschließend auch für die Kleingartenanlage und das Wohnareal bessere Erreichbarkeiten für den Rettungsdienst bei Hochwasser. An der Saale will die Stadt zudem einen vorhandenen Bootsanleger ertüchtigen oder einen neuen bauen. Wie Trettin sagte, gebe es eine vorläufige Zusage für Fördermittel und hoffe im kommenden Jahr auf eine Bewilligung. Umgesetzt werden sollen die Projekte bis 2021.
„Die ganze Stadt findet am Holzplatz zusammen“, befand Kulturdezernentin Judith Marquardt. Ihr großes Projekt ist das neue Planetarium. „Der Baubeschluss ist da. Anfang des Jahres schaffen wir Baufreiheit.“ Ganz in der Nähe baut zudem die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) eine neue Wasserrettungsstation sowie ein Schulungszentrum. Hier gibt es aber noch keinen konkreten Zeitplan, weil die Landesmittel noch fehlten. Und an denen hänge laut DLRF alles, sagte Halles Sport-Leiter Aurel Siegel. Damit war Oberbürgermeister Bernd Wiegand nicht ganz zufrieden, denn die Stadt gibt ebenfalls 200.000 Euro. Und die DLRG-Vertreter hätten versichert, dass damit das Projekt realisiert werden kann. Immerhin, eine Bauvoranfrage soll demnächst gestellt werden, so Siegel.
Noch nicht so ganz klar ist, was mit dem Kurt-Wabbel-Haus passiert. Ein Teil wird für Theaterzwecke genutzt, ein Teil vom Eigenbetrieb für Arbeit (EfA). Die Stadt und der EfA prüfen derzeit einen Alternativstandort.
Zu spät! Mit dem architektonisch einmalig stupiden Schulneubau ist das Areal doch schon vollkommen kontaminiert.
Man merkt sofort, dass du noch nie dort warst.