Havarie in Biogasanlage: Gülle fließt in die Kabelske
Eine stinkende Brühe hat sich am Samstagabend in die Kabelske im Saalekreis ergossen, einem Zufluss der Reide. In der Biogasanlage Osmünde war ein Gülletank kaputt. Darauf ergoss sich der Inhalt in das Flussbett. Das Umweltamt ermittelt. Die Feuerwehr kam zum Einsatz, die Güllefluten zu stoppen.
Wenn selbst das Umweltbundesamt schon auf die Gefahren hinweist, warum braucht es wieder viele Jahre, bis mal endlich die Sicherheitsaspekte in den Fokus rücken? Die bisherigen 17 Todesfälle hätte man verhindern können.
„Biogasanlagen sind aber auch komplexe Anlagen mit erheblichem Gefährdungspotenzial. Denn in Biogasanlagen werden große Mengen extrem entzündbarer Gase erzeugt, gespeichert und umgesetzt. Außerdem enthalten sie erhebliche Mengen allgemein wassergefährdender Stoffe, wie Gülle oder Gärreste.
Trotz dieses Gefährdungspotenzials sind bisher keine ausreichenden, rechtsverbindlichen Anforderungen zum Schutz von Umwelt und Nachbarschaft für die Errichtung und den sicheren Betrieb von Biogasanlagen festgelegt. Hier besteht dringender Nachholbedarf.
…
Prüfungen von Biogasanlagen haben in den letzten Jahren ergeben, dass zwischen ca. 70 und 85 Prozent der geprüften Biogasanlagen erhebliche sicherheitstechnische Mängel aufweisen.“
https://www.umweltbundesamt.de/themen/biogasanlagen-muessen-sicherer-emissionsaermer
Das ist doch wie früher. Zu DDR Zeiten bestand die Reide nur aus Gülle.
Das war eine stinkende, grau/blaue Brühe in die man besser nicht hineinfassen sollte.