Kommentar: Zwischen Regenbogen und rechter Bedrohung: Der CSD in Halle als Spiegel einer gespaltenen Gesellschaft

Der Christopher Street Day (CSD) in Halle war in diesem Jahr mehr als ein fröhliches Straßenfest – er war ein Spiegel unserer Gesellschaft, ein Abbild von Hoffnung und gleichzeitig von Bedrohung. Während die Regenbogenflaggen auf dem Marktplatz für Vielfalt und Akzeptanz wehten, zeigte sich nur wenige Meter entfernt ein dunkler Schatten: Rechtsextreme, die versuchen, Angst zu säen und Hass zu verbreiten. Die hallesche Innenstadt glich einer Festung, mit 550 Polizisten, Gittern und hohem Sicherheitsaufwand. Das ist kein Zufall, sondern Ausdruck einer besorgniserregenden gesellschaftlichen Entwicklung.
Der CSD hat sich längst von einer bunten Party zu einem politischen Statement entwickelt. Das ist notwendig, denn der gesellschaftliche Rollback, der in Deutschland und weltweit stattfindet, macht auch vor queeren Menschen nicht halt. Rechte Bewegungen nutzen soziale Unsicherheiten und Ängste, um Minderheiten gezielt anzugreifen. In Halle zeigte sich das in Form von Demonstrationen, Provokationen und Hassparolen. Die Antwort darauf muss deutlich und unmissverständlich sein: Kein Platz für Hass, weder auf der Straße noch in Parlamenten.
Doch während der Schutz vor rechten Übergriffen wichtiger denn je ist, darf die polizeiliche Präsenz nicht zu einer Einschränkung der freien Meinungsäußerung führen – auch innerhalb der eigenen Szene. Die Diskussion um den Ausschluss der Pro-Palästina-Demonstranten zeigt, wie komplex der Kampf gegen Antisemitismus und für eine solidarische Gesellschaft ist. Hier liegt eine wichtige Aufgabe für alle Aktivistinnen und Veranstalterinnen, mit Fingerspitzengefühl und klaren Werten zu agieren, ohne wichtige Bündnisse zu gefährden.
Politiker*innen sollten den CSD nicht nur als ein Event wahrnehmen, sondern als Weckruf: Die Bedrohungen für eine offene, vielfältige Gesellschaft wachsen. Es reicht nicht, Flaggen zu hissen oder Sonntagsreden zu halten. Die Haltung muss sich in konkreten Maßnahmen niederschlagen – in Bildung, Schutz vor Hasskriminalität und in der politischen Debatte.
Der CSD in Halle war ein mutiges und notwendiges Zeichen gegen Hass und Ausgrenzung. Doch das Fest ist kein Selbstläufer, sondern eine Mahnung, wachsam zu bleiben – gegen rechte Umtriebe, gegen gesellschaftlichen Rollback und gegen die Gefahr, Errungenschaften der Freiheit und Vielfalt wieder zu verlieren.
Gestern Jaques Schuster dazu auf welt.de:
Es ist kaum noch auszuhalten, in welcher Wucht man täglich mit LGBTQ-Themen belämmert wird – vom grammatikalischen Firlefanz des Genderns bis zu queeren Lebensgemeinschaften in jeder zweiten Vorabendserie.
Das nächste Unwort des Jahres sollte „LGBTQ“ werden. Und das nicht nur, weil es ein Zungenbrecher ist. ElDschiBiTiKiu steht für Lesbisch, Gay (schwul), Bisexuell, Transgender und Queer, also für Menschen, deren sexuelle Orientierung von der Heteronorm abweicht. Nichts gegen diese Menschen! Sie sollen tun, was sie wollen, und leben, wie sie es für richtig halten. Aber vielleicht geht es ein wenig leiser?
Dass sie so lautstark auftreten, hat mehrere Ursachen: Da ist zunächst die Minderheit. Minderheiten müssen laut sein, damit sie gehört werden. Ferner liegt es an der Zeit: Wir leben in einer Ära der Dünnhäutigkeit, in der sich fast jeder als Opfer gefällt und dies gern großspurig klagend von sich gibt – meist in der Erwartung, dass sich irgendjemand öffentlich entschuldigt.
Es ist kaum noch auszuhalten, in welcher Wucht man täglich – sei es im Fernsehen, sei es sonst wo – thematisch mit LGBTQ belämmert wird: vom grammatikalischen Firlefanz des Genderns bis zu queeren Lebensgemeinschaften in jeder zweiten Vorabendserie. Die LGBTQ-Missionare in den Sendern und woanders vergessen die Mehrheit: Etwa 88 Prozent der Deutschen sind heterosexuell, 49 Prozent leben in Familien, 75 Prozent haben keinen Einwanderungshintergrund. Vielleicht sollte zur Abwechslung mal an die gedacht werden – gleichgültig was die fingerschwenkende moralische Elite dazu meint.
Wer sich nun über den Autor ärgert, der wird von ihm dazu verurteilt, um drei Uhr früh geweckt zu werden und eintausendmal ElDschiBiTiKiu von sich zu geben – so lange bis das Wortungetüm flüssig über die Lippen geht. Danach füge er noch ein Plus hinzu und beginne von vorn.
was für ein traurig armseliger kommentar von Ted Stryker nach dem Motto: seit doch mal endlich ruhig und geht mir nicht mit eurer anwesenheit auf die nerven. mehr als 88% Fernsehprogramm beschäftigt sich mit nicht-lbtq-kram. aber nein, Ted Stryker wird gezwungen, sich die restlichen % reinzuziehen. ich wünsche Ihnen ein bisschen mehr gelassenheit und toleranz, zum bsp bei einer genderfreien runde „mensch ärgere dich nicht“
Das bedeutet aber nicht, dass sich mehr als 88 Prozent des Fernsehprogramms mit Heterosexualität und Selbstdarstellung beschäftigt. Narzissmus ist einfach keine besonders beliebte Charaktereigenschaft.
Das ist ja mal einen dummer, bockiger Text.
Aber wenn sich doch die Person, die sich gern statt ihrer echten, vielleicht eher farblosen die Identität „Ted Stryker“ gibt, mit den Ideologien eines Jacques Schuster und des Axel-Springer-Verlags identifiziert, sollte man sie das tun lassen. Jeder sollte seine eigene Wahrheit leben dürfen, auch wenn er sie nur unreflektiert nachplappert…
Herr Schuster scheint ziemlich dünnhäutig zu sein, wenn er sich so als Opfer gefällt und dies großspurig klagend von sich gibt. Vielleicht sollte er um drei Uhr morgens geweckt werden und seinen Kommentar eintausend mal abschreiben – so lange, bis ihm das von selbst auffällt.
Und wie lautet nun die Frage?
Haben Sie einen besseren Vorschlag?
In dem Verlag sammeln sich jede Menge dünnhäutige weiße Männer, nicht selten geschieden (na huch 😉), zum gemeinsamen Jammern, wie schlimm doch alles ist und „die anderen“ immer viel zu viel Aufmerksamkeit bekommen.
Schuster, Poschardt, Meyer, Matussek, Strunz usw.
Aber das findet ja auch genug Resonanz bei der Leserschaft, wovon 99,9% männlichen Geschlechts ist und genau dafür immer wieder Bestätigung sucht…
Was erlauben Strunz!?
Können wir anfangen unsere Mitmenschen einfach in ruhe zu lassen, egal mit wem sie Sex haben? 88% der Deutschen ist Heterosexuell? Und wenn 98% Homosexuell wären, wäre es mir auch egal.
Erschreckend wäre aber tatsächlich, wenn angeblich nur 88% der deutschen hetero sind. Eine offene Gesellschaft bedeutet nicht, dass sie eine homo-Gesellschaft wird:
Diese ganzen Neu-Ausrichtungen spalten unsere Gesellschaft genauso extrem wie die fremden Kulturen die sich hier angesiedelt haben und nur auf Machtergreifung aus sind.
Eine „Neu-Ausrichtung“ kann nur etwas sein, was neu ist. Nichts davon ist neu, Menschen gab es schon immer, sie wurden teils durch Diskriminierung unterdrückt bis verfolgt.
Es geht darum, die Diskriminierung aufzuheben, also die bisherige Spaltung zu überwinden.
Das, was Du Spaltung nennst, ist eine homophobe Einstellung.
Fremde Kulturen? Ja, die Priester die sich zu zig-tausenden an Jungen vergangen haben sind dann schützenwertes urdeutsches Kulturgut.
Die homophobe Einstellung zeigt sich bei dir, weil du speziell die missbrauchten Jungen herausstellst.
Verstehendes Lesen ist leider noch immer kein Merkmal um die Antwortfunktion nutzen zu dürfen.
Das sind keine Neuausrichtungen.
Queere Menschen gab es schon immer. Heutzutage ist die Gesetzgebung und der gesellschaftliche Wandel so weit fortgeschritten, dass sie sich an die Öffentlichkeit trauen, statt wie lange zuvor heimlich, schamhaft und im Verborgenen zu agieren.
Menschen, die sich- warum auch immer- von der Masse abheben, sollen sich uneingeschränkt in der gesellschaftlichen Mitte bewegen können. Für solche „Umbrüche“ brauchte es schon immer Vorkämpfer, die mitunter schrill und laut auftraten. Ohne diese würde Wandel nicht oder nur sehr langsam stattfinden.
Ich persönlich brauche diesen Tam-Tam auch nicht. Ich verstehe aber die Botschaft und respektiere den Mut dieser Leute, sich so zurechtgemacht durch eine Stadt wie Halle zu bewegen. Für Menschen, die queere Leute uneingeschränkt akzeptieren und respektieren, wären solche Demos nicht nötig. Sie richten sich an die Anfeinder; diejenigen deren Faust sich ballt wenn sie händchenhaltende Männer sehen. Und von denen gibt es leider noch zuviele.
Tatsächlich wäre es wünschenswert, dass die queere Menschen sich auch unabhängig von solchen Aufmärschen trauen, so zu leben wie sie es möchten.
Wenn ein geschminkter Mann sich, ohne Anfeindungen zu erfahren, selbstverständlich in der Innenstadt bewegen kann und dies keinen Aufreger mehr wert ist- dann ist auch die Zeit der Demos vorbei und alle können ruhiger leben.
Aber da sind wir (leider) noch lange nicht.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
„…wenn sie händchenhaltende Männer sehen. Und von denen gibt es leider noch zuviele.“
interessant … Homophob oder was ?
„Aber da sind wir (leider) noch lange nicht“ werden wir auch nie hinkommen .. weil es immer Menschen geben wird welche aus reiner Lust auf Provokation nerven wollen .
Es gibt zuviele von denen, die sich über händchenhaltende Männer aufregen.
Probleme mit sinnerfassendem Lesen…?
Glaube ich kaum. Dann kommt der nächste mit irgendwelchen Nischenproblemen um die Ecke, die er beachtet und respektiert haben will. Wer mit sich selbst unzufrieden ist, wird nie mit den äußeren Umständen zufrieden sein.
„Wer mit sich selbst unzufrieden ist, wird nie mit den äußeren Umständen zufrieden sein.“
Das entwickelt sich ja echt zum Seelenstriptease bei dir. 😯
Zur Spaltung der Gesellschaft tragen nicht nur provokante Nazis bei, sondern generell eine Kultur der Provokation und Entfremdung, vor allem in den und über die asozialen Medien. Der Gesellschaft insgesamt ging es besser, als noch nicht jeder jeden quersitzenden Furz in Sekundenschnelle ungefiltert in die ganze Welt hinausposaunen konnte, als Meinungen und Nachrichten noch eine Weile brauchten, um sich zu verbreiten, und damit auch eine gewisse Bullshit-Filterfunktion inhärent war. Dahin müssen wir zurück.
Und früher ging es dir auch körperlich besser, ja ja ja.
Das sind alles Ansichten, die die Menschen seit hunderten, wenn nicht tausenden Jahren haben. Trotzdem geht es immer weiter. Wir müssen nirgends hin zurück. Es geht nur vorwärts.
Auch der naive Fortschrittsglaube ist ein Produkt des 19. Jahrhunderts, das im 20. Jahrhundert wiederholt widerlegt wurde. Er sagt mehr über dich aus als über Nulli.
Trotzdem sind wir – plumps – im 21. Jahrhundert angekommen und die Zeit läuft weiter nur in eine Richtung….
Beziehen Sie das auch auf ihre eigenen Beiträge?
So ein staatlich und medial gepäppelter Unfug zerlegt sich in der Regel schnell selbst, wenn die Unterstützung ausbleibt. Und beim besten Willen: Hass und Hetze kommen wohl eher aus den Reihen dieser moralisch aufgeladenen Minderheit und nicht von Seiten der Mehrheitsgesellschaft. Aber die kann man ja ruhig mal beschimpfen. Gern die „alten weißen Männer“.
Selten solchen Unsinn lesen müssen.
Ein Hoch auf die Meinungsfreiheit.
Also eigentlich hat der gestrige Tag doch nur gezeigt, dass die „Bedrohung von Rechts“ eigentlich nicht existiert und nur zum Abgreifen von Fördermitteln am Leben erhalten werden muss.
Selbst wenn es stimmte (was es nicht tut): Wie sollte ein einziger Tag an einem einzigen Ort das zeigen können? Könnten Sie mir das erklären?
Ja.
Du lügst. Kannst Du nicht.
Ach Martin, spielt wieder niemand mit dir?
Zeig ihm, dass du es kannst. Dann muss er sich entschuldigen.
Dazu müßte er es verstehen. Kognitive Fähigkeiten sind aber bei Menschen, die ausschließlich in Propaganda-Schlagworten denken können, meist nicht ausreichend entwickelt. Könnte daran liegen, dass man wenig wertschöpfende Arbeit im Leben geleistet hat.
Im Gegensatz zu Dir, Burger, habe ich nicht mein ganzes Leben faul auf einem Grill liegend verbracht.
Und erklären konntest Du auch nichts, noch nicht mal einen Versuch hast Du geschafft.
Und nun? Was machst du mit dieser glorreichen Erkenntnis?
Nichts.
Hm🤔Demokratie ???
Linke hetzen gegen Rechte
Rechte hetzen gegen Linke
Der aufgeblähte Homo Apparat geht mir persönlich auf den Sack…….
Vielleicht denken die mal über die Täter /Opfer Rolle nach!
Danke! Sie zeigen, warum es den CSD braucht. Da braucht man nicht viele Worte, Sie genügen als Beispiel vollauf. Ohne Worte! Kleine Rückfrage: ist Ihnen das eigentlich klar? Und ab wann wird es eigentlich ein Fall für den Staatsanwalt?
@Frage, komm schon , zeig den Opa an . Zeig Flagge und Haltung. Traurig ist leider, das sich diese Minderheit, die Unterstützung von extremen Gruppierungen holt. Von mir aus können die jedes Wochenende nen Umzug machen, solange sie dann auch für die Kosten aufkommen.
Die Kosten entstehen nur durch die Faschos. Also sollen die dafür aufkommen.
Ach Bochmann. Alles Nasis, außer Mutti.
Du kommst von deiner Dauerschleife auch nie runter, oder?
Zumal die heutigen Faschos eher „Anti“ davorschreiben. Das macht es für dich nicht einfacher.
Beim besten Willen – besonders mittig kamen mir die schwarz gekleideten Herren und Damen von Hauptbahnhof nicht gerade vor.