Stadtrat beschließt neues Wohngebiet am Weißbuchenweg für bis zu 20 Einfamilienhäuser

Der Stadtrat von Halle (Saale) hat in seiner Sitzung am Mittwoch den Weg für ein neues Einfamilienhausgebiet in Heide-Nord freigemacht. Mit deutlicher Mehrheit (41 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme und 4 Enthaltungen) wurde der Bebauungsplan als Satzung beschlossen. Damit können auf dem Gelände der ehemaligen Handwerkerschule nördlich des Weißbuchenwegs bis zu 20 Ein- und Zweifamilienhäuser entstehen.

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Politische Debatte vor Beschluss

Der Beschluss wurde nicht ohne Diskussion gefasst. Stadtrat Ferdinand Raabe (Volt/Mitbürger) hatte zu Beginn der Debatte beantragt, das Thema zurück in die Fachausschüsse zu verweisen. Er begründete seinen Antrag damit, dass der ursprüngliche Abwägungsbeschluss im Jahr 2022 – vor Beginn seiner Amtszeit – vom damaligen Stadtrat gefasst worden war. Eine erneute Beratung sei daher geboten, so Raabe.

Sein Antrag auf Vertagung stieß jedoch auf Widerstand – sowohl aus dem Stadtrat als auch seitens der Stadtverwaltung. Es wurde argumentiert, dass eine erneute Verzögerung zu Problemen für die Bauherren führen könnte, die zeitnah mit der Erschließung beginnen wollen.

Nach einer Sitzungsunterbrechung zog Raabe seinen Antrag zurück und appellierte an die Stadtverwaltung, vergleichbare Vorlagen künftig wieder stärker in den Ausschüssen vorab zu diskutieren. Damit war der Weg für die Abstimmung frei.

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Wohnraum für Familien – aber mit Konzept

Die neue Wohnsiedlung soll auf einer rund 2,5 Hektar großen Brache entstehen, die zuletzt als Standort einer Handwerkerschule genutzt wurde. Ziel ist die Abrundung und städtebauliche Ergänzung des angrenzenden Waldstraßenviertels sowie der Heiderandsiedlung. Der städtebauliche Missstand der Fläche – bestehend aus Verwahrlosung, Vermüllung und fehlender Nutzung – soll so behoben werden.

Die Stadt verweist auf einen anhaltenden Bedarf an Bauflächen für Einfamilien- und Doppelhäuser, der bereits im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK 2025) festgestellt wurde. Der Weißbuchenweg wird dabei als „Arrondierung eines attraktiven Wohnstandortes“ gesehen, um der Abwanderung ins Umland entgegenzuwirken.

Planerische Vorgaben und Konfliktpotenzial

Um Nutzungskonflikten – insbesondere mit dem benachbarten Sportkomplex – vorzubeugen, wurde der Bebauungsplan detailliert ausgearbeitet. Vorgesehen ist ein allgemeines Wohngebiet mit maximal zwei Vollgeschossen, ohne Einzelhandel oder verkehrsintensive Einrichtungen. Auch Tankstellen oder Gartenbaubetriebe sind ausgeschlossen.

Das Verkehrskonzept sieht eine neue, verkehrsberuhigte Erschließungsstraße innerhalb des Plangebietes vor. Öffentliche Stellplätze sollen integriert und das bestehende Anliegerstraßennetz angebunden werden.

Ein Spielplatz im Baugebiet selbst ist nicht vorgesehen. Allerdings plant die Stadt nordöstlich des Areals – am Max-Sauerlandt-Ring – einen neuen öffentlichen Spielplatz, dessen Realisierung möglicherweise auch durch den Investor mitfinanziert werden soll.

Ausblick

Mit dem Satzungsbeschluss ist der Weg für die Entwicklung des Gebiets frei. Die Bauherren können nun mit der konkreten Planung und Umsetzung beginnen. Das neue Wohngebiet soll nicht nur städtebauliche Lücken schließen, sondern auch ein familienfreundliches Umfeld im Übergang zwischen Heide-Nord und der Dölauer Heide schaffen.

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