Kritik an der Stadtverwaltung: wird gegen Umweltvergehen in Halle (Saale) nicht vorgegangen? Nur 75 Verfahren im vergangenen Jahr, höchstes Bußgeld bei 250 Euro

Immer wieder ärgern sich Hallenser über in der Landschaft entsorgten Müll, auch zu anderem Umweltfrevel kommt es immer wieder. Doch getan wird zu wenig, kritisiert die Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Sie hat eine Anfrage zu Umweltkontrollen im Stadtgebiet gestellt. Und die vorliegende Antwort der Stadtverwaltung erwecke den Eindruck, dass der Verfolgung von Umweltverstößen bislang nur wenig Priorität eingeräumt wird.
Im gesamten Jahr 2024 wurden lediglich 75 Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Umweltvergehen eingeleitet, kritisiert die Fraktion. Noch gravierender sei die geringe Höhe der tatsächlich verhängten Bußgelder. Obwohl der Bußgeldkatalog des Landes Sanktionen von bis zu 100.000 Euro erlaubt, lag der höchste Bußgeldbescheid im Jahr 2024 bei gerade einmal 250 Euro.
Prof. Dr. Claudia Dalbert, Stadträtin und ehemalige Umweltministerin, die den Bußgeldkatalog maßgeblich mitgestaltet hat, erklärt: „Es ist unfassbar, dass 2024 maximal 250 Euro als Bußgeld verhängt wurden. Wenn Umweltsünder mit so geringen Strafen rechnen müssen, ist es kein Wunder, wenn sich jemand traut, ganze Wagenladungen von Müll in die Dölauer Heide zu werfen.“
Auch der Personaleinsatz der Stadtverwaltung zur Aufdeckung von Umweltvergehen und zur Ermittlung der Verursacher ist nach wie vor äußerst gering. Dabei gäbe es erprobte Lösungen, wie Melanie Ranft, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, betont: „Bei konsequenter Anwendung des Bußgeldkatalogs könnten zusätzliche Stellen für sogenannte ‚Waste Watcher‘ geschaffen werden – ein Modell, das in vielen anderen Städten längst funktioniert. Die Einnahmen aus Bußgeldern würden nicht nur die Kosten decken, sondern auch einen spürbaren Beitrag zur Sauberkeit in Halle leisten.“
Halles Ordnungsamt ist 24 h damit ausgelastet irgendwo Parksünder aufzutreiben, da können die sich schließlich um nix anderes mehr kümmern.
Müllsünder finden ist ja auch viel anstrengender, die haben kein Nummernschild.
Das letzte, was Halle braucht, sind zusätzliche Stellen wie die angesprochenen „Waste Watcher“. So ein Käse.
Nicht mal Parkverbrecher treibt das Ordnungsamt konsequent auf. Das geht immer nur nach Aufforderung.
Richtig so, die Stadt sollte viel härter durchgreifen. Die Stadt wird immer mehr zugemüllt, an jeder Ecke liegen irgendwelche Abfälle, alte Möbelstücke, zerbrochene Glasflaschen. Es ist einfach nur noch eklig.
In dieser Stadt wird nichts kontrolliert.
Weder Durchfahrtsverbote, Radwegparker, Fahrräder ohne Licht noch Verstöße gegen rote Ampeln…
Warum sollte das ausgerechnet hier anders sein?
Du solltest da bitt nach ruhendem und fließendem Verkehr trennen. Für den fließenden ist die Landespolizei zuständig.
@Pressesprecher ändert an den genannten Fakten jetzt genau was? Als Bürger ist mir relativ egal, wer zuständig ist.
Solang du nur verbal unqualifiziert rumbrütest, ist mir das auch relativ egal. Wenn du halt keine Ahnung von Zuständigkeiten und Rechtslagen hast, kannst du auch gern deinen Parteisekretär oder Ortspfarrer dafür haftbar machen…
Halle hat ein enormes Vollzugsdefizit. Das zeigt sich nicht nur im Umweltbereich, sondern auch hinsichtlich des ruhenden Verkehrs. Zugeparkte Kreuzungen und Gehwege, volgemüllte Wälder? Das Ordnungsamt ist offensichtlich völlig untätig und desinteressiert.
Nicht nur Halle hat ein enormes Vollzugsdefizit. Ist immer schön in D. Regelungen gibt es jede Menge und zu allen möglichen (D liebt Bürokratie), aber es hapert in D wie immer an den fehlenden Kontrollen. In allen nur denkbaren Bereichen.
„…und zur Ermittlung der Verursacher ist nach wie vor äußerst gering.“ Es ist eben einfacher, das Geld durch Blitzer in die Stadtkasse zu schaufeln. Warum macht man die Entsorgung bei der Stadtwirtschaft nicht kostenlos? Dann gibt es keinen Grund, den Müll illegal zu entsorgen. Die Gegenfinanzierung erfolgt durch die Industrie, die einen „EntsorgungsABGABE“ leistet (Abagbe = Zweckgebunden). Alles was hergestellt wird, muss auch entsorgt werden. Daher ist es nahliegend, diese Kosten gleich dort mit einzunehmen. „Die Einnahmen aus Bußgeldern würden nicht nur die Kosten decken“ Bei Knöllchen das gleich…
Die Gegenfinanzierung erfolgt immer durch die Kunden. Alles andere ist Umlageprinzip, Durchläufer und Augenwischerei.
@theduke, leider ist es FAULHEIT! Möbelhäuser nehmen bei Neukauf die entsprechenden alten ab. Sperrmüll in Halle wird fast kostenlos abgenommen. Autobatterien bei Neukauf ebenfalls. Im SK sind 5 m3 frei. Selbst wenn alles kostenlos wäre, werfen diese Ignoranten trotzdem alles in die Landschaft. Sie kennen es nicht anders.
Früher gab es einen festgelegten kostenlosen Sperrmülltag im Jahr, den alle genutzt haben. Wurde abgeschafft. Ja, man kann heute einmal im Jahr den Sperrmüll selber kostenfrei buchen, ABER man muss genau angeben, was man rausstellt und wir alle wissen, dass Hinz und Kunz kommen und ihren Kram dazustellen. Am Ende muss man dann doch zahlen, weil sich andere nicht zurückhalten können. Kein Wunder also, dass Müll lieber illegal in der Pampa entsorgt wird.
Einfach seinen Müll nicht Tage früher rausstellen.
Ist nun mal so, wer die Musik bestellt… Oder eben erst kurz vor Abholung rausstellen bzw. selbst anliefern.
Halle hat schon unentgeltliche Entsorgung ( einmal im Jahr pro Person) und das funktioniert prima. Nur anmelden und vor das Grundstück stellen. Warum wird dann Immer noch “ wild entsorgt “ ?
250 € Strafe reißt keinen vom Hocker.
„Waste Watcher“ na ja wenn es unbedingt englisch sein muss .. Hatten wir nichtmal jemanden der immer mit dem Rad gefahren ist ? So ein großer kräftiger typ. .. der hat doch immer die Müllecken notiert und dann zur Beräumung weitergemeldet. Was ist aus der Stelle denn geworden?
Es ist unfassbar, wie die Dame auf Listenplatz 1 im Stadtrat gekommen ist!
Frau Ranft war doch selbst Verantwortungsträger der Stadt. Warum tut sie jetzt so, als sei das Problem neu? Das Ordnungsamt sollte mehr zu Fuß oder mit Dienstfahrrad unterwegs sein um die Müllecken zu kontrollieren.
Solange das Ordnungsamt lediglich tagsüber in der Innenstadt Parksünder aufschreibt, ganze Wohnviertel lediglich mit dem KfZ durchfährt, um Bescheide der Stadtverwaltung zuzustellen, nach 15 Uhr und an Wochenenden kaum oder gar nicht unterwegs ist, ist auch keinerlei Änderung zu erwarten.
Hauptsache, man zahlt bei 3 km Überschreitung, seine Knolle in Höhe von 30 Euro pünktlich.
3 km
Wenn du aktenkundig mit >3km/h geblitzt wirst hattest du mindestens über 10 wirklich drauf. Merke: dein Tacho hat eine voreilende Differenz, die Meßeinrichtung hat auch eine gesetzliche Differenz. Deine 3 sind nur der Überstand über beiden…