Landeskatastrophenschutzübung Sachsen-Anhalt „Hochwasser 2016“ am Landesverwaltungsamt Halle
Nach einem Wetterumschwung Mitte Oktober wird Mitteleuropa von einem Tiefdruckgebiet erreicht. In dessen Folge regnet es seit mehreren Tagen sehr stark, sodass die langjährigen Mittelwerte des Niederschlages für den Oktober bereits vielerorts erreicht bzw. überschritten sind. Für das tschechische Einzugsgebiet der Moldau und der Elbe wurde der Gebietsniederschlag mit 80 mm abgeschätzt. Auf sächsischer Seite liegt der Wert für die westelbischen Einzugsgebiete bei etwa 140 mm, ein Hochwasser ist zu erwarten. Das Hochwasserereignis konzentriert sich auf den Flusslauf der Elbe mit Auswirkungen auf die Havel.
Der LHW (Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt) hat gemäß Hochwassermeldeordnung des Landes Sachsen-Anhalt (HWMO LSA) an den für das Land Sachsen-Anhalt maßgebenden Pegeln der Elbe und Havel die Alarmstufe 4 ausgerufen.
So beginnt das Szenario für „Hochwasser 2016“, welches das Landesverwaltungsamt als obere Katastrophenschutzbehörde für die diesjährige Landeskatastrophenschutzübung entwickelt hat, um mit ausgewählten Landkreisen am 2. November 2016 von 8 bis 20 Uhr den Ernstfall zu proben.
Die „Entwickler“ der Übungsanleitung waren in der Beschreibung der verschiedenen Schwierigkeiten, die die Übungsteilnehmer zu bewältigen haben, wieder sehr einfallsreich. Von lahmgelegten Kommunikationssystemen mit Stromausfall, über nicht passierbare Straßen bis hin zu Deichbrüchen und großflächigen Überschwemmungen boten die so genannten Einlagen verschiedene große Herausforderung für die Übenden. Die Hochwasser in der Vergangenheit haben gezeigt, wie schnell aus einer kritischen Wetterlage ein Katastrophenfall werden kann und welche unvorhergesehenen Probleme sich daraus ergeben können. Um für derartige Ernstfälle gut vorbereitet zu sein, werden in regelmäßigen Abständen landesweite so genannte Landeskatastrophenschutzübungen als Stabsrahmenübungen – „Trockenübungen“ – durchgeführt. Reale Handlungen von Einsatzkräften und Mitteln sind damit nicht verbunden.
Bei der aktuellen Übung sind die Katastrophenschutzstäbe (KatS) von:
- Ministerium des Innern des Landes Sachsen-Anhalt
- Landesverwaltungsamt
- Landeshauptstadt Magdeburg
- Landkreis Jerichower Land
- Landkreis Stendal
im Einsatz.
Leitungs- und Schiedsrichterdienst übernehmen:
- Kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau in der Landeshauptstadt Magdeburg
- Landkreis Wittenberg im Landkreis Jerichower Land
- Landkreis Anhalt-Bitterfeld im Landkreis Stendal
Geübt wird insbesondere das Zusammenwirken der KatS-Stäbe auf den jeweiligen Verwaltungsebenen, die Organisation des Zusammenwirkens mit der Feuerwehr, dem THW, der Bundeswehr, der Polizei und den privaten Hilfsorganisationen. Dabei sind Maßnahmen (Planung von Evakuierungen, Unterbringung größerer Menschengruppen, Sicherstellung der Grundversorgung der Bevölkerung, Versorgung von vorrangigen Einrichtungen, Eindämmung bzw. Beseitigung der eingetretenen Schäden) einschließlich Umgang mit den Sonderplänen – Hochwasser – zu koordinieren und vorausschauernd umzusetzen.
Auszüge aus dem Szenario für die Übung 2016:
Im Verlauf des Oktobers stellte sich die Großwetterlage in Mitteleuropa um. Fortan dominierten zunehmend Tiefdruckgebiete das Wettergeschehen besonders im Süden und Osten von Deutschland und sorgten somit für ein abruptes Ende des Spätsommers.
So bildeten sich in der ersten Monatsdekade immer wieder Gewitterfronten aus, die sich in den labilen und feuchten Luftmassen verstärken konnten und so lokal begrenzt für ergiebige konvektive Niederschläge mit teils erheblichen Schäden sorgten. Bei einem Gewitterschauer wurden am 10.10.2015 in Erfurt 35 mm Regen registriert. 2 Tage später verlagerte sich die Gewittertätigkeit mit Hagel und Sturmböen in den Raum Vogtland und Erzgebirge. Dort meldeten verschiedene Stationen sogar bis zu 50 mm binnen kurzer Zeit.
Nach vorübergehender Wetterberuhigung setzte sich ab Mitte Oktober die Großwetterlage „Trog Mitteleuropa“ durch. Von Nordwesten einströmende Polarluft führte zur Ausbildung eines massiven Kaltluftkörpers in Mitteleuropa, welcher von wetterwirksamen Bodentiefs umgeben war. Diese sorgten entlang der Frontalzone für flächendeckenden Dauerregen in weiten Teilen der Bundesrepublik und dem Norden Tschechiens. Zu diesem Zeitpunkt waren die langjährigen Mittelwerte des Niederschlages für den Oktober bereits vielerorts erreicht bzw. überschritten.
Die dominante und äußerst stabile GWL „Trog Mitteleuropa“ prägte auch weiterhin das Wettergeschehen. Im Zeitraum vom 26. bis 29.10.2015 verschärfte sich die niederschlagsreiche Witterung nochmals. Am 26.10.2015 konnte sich auf der Vorderseite des Trogs ein Bodentief bilden, welches sich vom Mittelmeerraum in Richtung Ungarn und später nach Nordtschechien verlagerte. Um dieses Tief strömte milde und feuchte Luft aus Südeuropa zu. Gleichzeitig stellte sich auf seiner Rückseite eine nördliche Strömung ein. Beim Zusammentreffen glitten die feuchtwarmen Luftmassen auf die wesentlich kühleren Luftmassen aus dem Norden auf. Daraus entwickelten sich langanhaltende Niederschläge in Ostdeutschland, Bayern und Tschechien. Begünstigt durch die orografische Hebung kam es in den Mittelgebirgen, wie Erzgebirge und Thüringer Wald zu Staueffekten und einer zusätzlichen Intensivierung der Niederschläge. Die Einzugsgebiete der Mulde und der Saale waren flächendeckend mit 24-stündigen Niederschlagssummen von 50 mm, im Nordstau auch darüber, betroffen. Am 27.10.2015 wurden mit etwa 30 mm in Tschechien und Sachsen nur etwas geringere Werte registriert.
Während sich das Tief auf seiner Zugbahn in Richtung Südwesten zunehmend abschwächte, entstand am 28.10.2015 ein neues Tief, welches sich aus Polen kommend wieder in westlicher Richtung über Sachsen bewegte. Durch blockierende Hochdruckgebiete über Nord- und Westeuropa blieb das Tief quasistationär und sorgte besonders in Brandenburg, Sachsen, Ostbayern und Böhmen für Dauerregen mit eingelagerter Gewittertätigkeit. Wiederum bedingte die orografische Hebung eine Intensivierung der Niederschläge. Die 2-tägige Witterungsperiode erfasste Großteile der Einzugsgebiete der Mulde, Saale und Moldau. An mehreren Stationen im Erzgebirge, aber auch auf tschechischer Seite ergaben sich Niederschlagssummen von über 150 mm (Carlsfeld 155 mm).
Es wurden 2-tägige Niederschlagshöhen erreicht, die bis zum 3-fachen des langjährigen Monatsmittels betrugen.
Für das tschechische Einzugsgebiet der Moldau und der Elbe wurde der Gebiets-niederschlag mit 80 mm abgeschätzt. Auf sächsischer Seite liegt der Wert für die westelbischen Einzugsgebiete bei etwa 140 mm.
Das Hochwasserereignis konzentriert sich auf den Flusslauf der Elbe mit Auswirkungen auf die Havel.
Der LHW hat gemäß Hochwassermeldeordnung des Landes Sachsen-Anhalt (HWMO LSA) an den für das Land Sachsen-Anhalt maßgebenden Pegeln der Elbe und Havel die Alarmstufe 4 ausgerufen:
Tabelle 1: Ausgerufene Alarmstufen
Gewässer | Pegel | LK/Stadt | Alarmstufe |
Elbe | Barby | JL
MD |
4 |
Niegripp | JL | 4 | |
Tangermünde | JL
SDL |
4 | |
Wittenberge | SDL | 4 | |
Havel | Havelberg Stadt | SDL | 4 |
Die Stäbe für außergewöhnliche Ereignisse bei den Landkreisen/der kreisfreien Stadt Magdeburg sind bzw. werden in Katastrophenschutzstäbe überführt. Auch im Landesverwaltungsamt arbeitet der Katastrophenschutzstab. In den betroffenen Ministerien sind bzw. werden entsprechende Gremien/Stäbe arbeitsbereit eingesetzt.
Der LHW hat den zentralen Einsatzstab ebenfalls eingerichtet.
Die Gemeinden haben die Überwachung der Deichanlagen durch Deichwachen rund um die Uhr organisiert. Die Wasserwehren sind in Bereitschaft versetzt. Alle Hochwasserschutz-anlagen des Landes werden durch den LHW mehrmals täglich überwacht, die Hochwasser-schöpfwerke laufen, sämtliche Siele sind geschlossen worden. Die Deichfachberater des LHW sind an den entsprechenden Abschnitten im Einsatz.
Elbe
Durch die feuchte Witterung seit Anfang Oktober lagen die Wasserstände bereits oberhalb der langjährigen Mittelwerte.
Die hochwasserauslösenden Niederschläge vom 26. bis 29.10.2015 fielen somit auf die von Vorregen gesättigten und quasi versiegelten Gebiete in Tschechien und Ostdeutschland und führten zu einem raschen Anstieg der Wasserstände im oberen Einzugsgebiet der Elbe.
Am Pegel Dresden wurde die Hochwassermeldegrenze bereits am 28.10.2015 überschritten.
Am 03.11.2015 bildete sich der langgestreckte Scheitel mit 890 cm in Dresden aus.
Der Hochwasserscheitel der Elbe wird am 04.11.2015 mit 940 cm am Pegel Torgau, am 06.11.2015 mit 750 cm am Pegel Barby, am 07.11.2015 mit 970 cm am Pegel Niegripp und 830 cm am Pegel Tangermünde, am 08.11.2015 mit 770 cm am Pegel Wittenberge erwartet.
Durch die ebenfalls sehr hohen Zuflüsse aus der Mulde und der Saale, im Bereich der Alarmstufe 4, kam es ab dem Pegel Barby zu einer zusätzlichen Abflussverschärfung.
Bereits in den Nachmittagsstunden des 01.11.2015 wurde mit der Ziehung der Schützentafeln des Pretziener Wehrs begonnen. Am Pegel Barby erreichte der Wasserstand die Alarmstufe 2.
Am 03.11.2015 wurde die Koordinierungsstelle Wehrgruppe Quitzöbel einberufen. Nach eingehender Prüfung der vorliegenden Hochwassersituation und prognostizierten Scheitelwasserstände/-entwicklung kam die Koordinierungsstelle zu der Empfehlung, eine Polderflutung nicht zu veranlassen. Unter wasserwirtschaftlichen Aspekten ist die über das Flutungsmodell ermittelte Scheitelkappung von etwa 5 cm nicht sinnvoll.
Havel
Auch das Einzugsgebiet der Havel war von den extremen Niederschlägen betroffen. Durch die daraus resultierenden hohen Eigenabflüsse aus dem Einzugsgebiet der Havel, die Abflussbehinderung durch die Hochwasser führende Elbe und durch die vollständige Verhinderung des Abflusses aus der Havel, nachdem die Wehre Quitzöbel wegen Umkehrung der Fließrichtung im Gnevsdorfer Vorfluter geschlossen werden mussten, kam es zu einem starken Anstieg des Pegels Havelberg-Stadt/Havel. Der Hochwasserscheitel am Pegel Havelberg-Stadt wird am 08.11.2015 mit 450 cm erwartet.
Das aktuelle Ereignis in Elbe und Havel wird in der Dimension des Hochwassers von 2013 liegen und ist durch eine hohe Verweildauer der Wasserstände im Bereich der Hochwasserscheitel gekennzeichnet.
Besondere Lage: Landeshauptstadt Magdeburg
Durch die erreichten Wasserstände in der Elbe und wegen fehlender Hochwasserschutz-anlagen sind Überflutungen im Bereich des Magdeburger Hafens zu erwarten.
Die im Bau befindlichen Deiche des Umflutkanals zwischen Haberlandbrücke und Pretziener Wehr (Linker Umflutdeich) sind im Rahmen der Baumaßnahmen gesichert. Die wasserseitige Böschung ist vor Erosion geschützt.
Der Abschnitt zwischen Pechauer Siel (Deich-km 8,4) und Deich-km 11,05 ist nach 2013 noch nicht saniert und es besteht die Gefahr des Überlaufens. Es sind Aufkadungen erforderlich, welche bereits veranlasst sind. Es sind Hubschrauber im Einsatz, da kein direkter Zugang zum Deich existiert.
Im Bereich Sülze sind Sicherungsmaßnahmen erfolgt. Bereiche des Salbker Platzes sind überflutet.
Im Bereich Bleckenburgstraße und am alten Elbebahnhof besteht die Gefahr der Überflutung. Sicherungsmaßnahmen sind dort zu veranlassen.
Die Herrenkrugdeiche sind im Bereich zwischen Herrenkrugsteg und Rennbahn zu niedrig und drohen überzulaufen. Eine Aufkadung ist erforderlich.
Im Bereich des linken Elbdeiches zwischen km 8,4 und 11,05 kommt es durch die Aufkadungsmaßnahmen zu Aufweichungen der Deichkrone. Ein Teil der landseitigen Böschung bei km 9 droht abzurutschen. Ein Deichbruch droht. Ein Verbau durch Auflast ist notwendig. Für den erforderlichen Hubschraubereinsatz sind Fällungen einzelner Bäume durchzuführen. Erst danach kann mit dem Verbau begonnen werden. Kann dieser nicht rechtzeitig platziert werden, kommt es zum Deichbruch mit Flutung des ostelbischen Polders.
Besondere Lage: Jerichower Land
Biederitz
Der neu gebaute Elbdeich in Biederitz ist für dieses Hochwasser ausreichend hoch. Schäden treten nicht auf.
Die 2013 festgestellte Lücke im HWS zwischen neuem Elbdeich und SW Biederitz muss erneut geschlossen werden.
Kurz vor Scheiteleintritt fällt das SW Biederitz (Ausfall Stromversorgung) aus. Die Kapazität muss durch mobile Aggregate ersetzt werden.
Gerwisch
Da sich eine Höhe des HW ähnlich 2013 zeitig angekündigt hat, wurde im Vorfeld mit ortsansässigen Firmen der Elbdeich am „Domblick“ rechtzeitig verstärkt.
Der nach 2013 noch vorhandene Schutz zwischen Biederitz Tannenweg und SW Gerwisch wurde ergänzt. Der Bereich des SWes Gerwisch durch Verbau gegen Überflutung gesichert.
Der Pferdehof Gerwisch wurde gesichert.
Ein Notdeich zwischen Düne (Klärwerk) und Zufahrt zum Klärwerk wurde geschüttet. Die Lage des Notdeiches entspricht aktuellen Planungen des künftigen Deiches des LHW.
Lostau
Eine Hochwasserschutzanlage um Alt-Lostau ist erst in Planung. Alt-Lostau ist bei den erwarteten Wasserständen nicht zu halten und wird evakuiert. Der 2013 geschüttete Querdamm zwischen altem Bahndamm und K1215 sowie der Bahndamm von diesem Querdeich Richtung A2 ist ausreichend in der Höhe. Hier treten verstärkt Quellen mit Materialaustrag auf, welche zu verbauen sind.
Durch die Überschreitung der A IV am Pegel Niegripp und des bereits in Anspruch genommenen Freibordes ist eine sehr starke Belastung der Deiche gegeben. Im Übergangs-bereich des rechten Elbedeiches zum Schleusendeich Parey, Deich-km 28,7 wurden durch die Deichwachen an mehreren Stellen Wasseraustritte im Deichfußbereich mit Ausspülung von Sedimenten gemeldet. Es sind sofortige Deichverteidigungsmaßnahmen erforderlich, um die deichgefährdenden Drängewasseraustritte mit Materialaustrag zu sichern. Dabei ist mindestens von dem Bau von mehreren Quellkaden oder einer größeren Kammkade auszu-gehen. Ein evtl. Deichbruch kann nicht ausgeschlossen werden, so dass auch entsprechende Evakuierungs- und Sicherungsmaßnahmen vorzubereiten sind. In enger Abstimmung mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt ist zu prüfen, inwieweit die Schleuse Parey selbst bzw. der Elbe-Havel-Kanal gefährdet sind.
Besondere Lage: Stendal
Am Pegel Tangermünde ist die A IV bereits überschritten und es ist eine weiter steigende Tendenz zu erwarten. Der hohe Elbewasserstand, der sich im Freibordbereich der Deiche in Höhe Neuermark-Lübars befindet, führt zu mehreren Drängewasseraustritten im Deichfußbereich. Da inzwischen auch feine Materialbestandteile ausgetragen werden, ist eine sofortige Sicherung mit entsprechenden Quell- bzw. größeren Kammkaden durchzuführen. Durch die weiter steigende Belastung des gefährdeten Elbedeichabschnittes bei Deich-km 66,0 (unterhalb der OL Neuermark-Lübars) ist ein Deichbruch nicht auszuschließen. Demzufolge sind entsprechende Evakuierungs- und Sicherungsmaßnahmen erforderlich. Es ist zu beachten, dass die Wasserabführung bei einem evtl. Deichbruch auf Grund der Gefälleverhältnisse nur in Richtung Havel erfolgen kann.
Die Deichwachen melden vom Wischedeich, am D-km 4,7 starke und zunehmende Wasseraustritte landseitig. Bei intensiver Kontrolle wurde eine große Nutriakolonie im Deichkörper als Ursache ermittelt. Diese Schadstelle ist schnellstmöglich zu sichern. Der nächste befestigte Weg ist ca. 1.000 m entfernt und Hubschrauber stehen nicht zur Verfügung.
Das Hochwasser der Elbe führt zu steigenden Wasserständen bei Bömenzien. Der Deichbau ist fertig, die Freischleuse des Zehrengrabens ist noch Baustelle, wo nur die Fundamente vorhanden sind. Die Zehrengrabenniederung ist operativ vor Hochwasser zu schützen.
Die Deichsiele Stresow und Klein Wanzer sind im offenen Zustand defekt. Der Polder Garbe wird bei steigendem Wasser geflutet.
Großflächiger Stromausfall tritt in der Verbandsgemeinde Seehausen auf, unter anderem müssen die Schöpfwerke Natewisch, Wahrenberg und Geestgottberg in diesem Notfall mit Notstrom abgesichert werden.
Am Deichsiel Schelldorf sind landseitig sehr starke Qualmwasseraustritte mit Sediment-bewegung sichtbar. Ein Totalverlust der Anlage ist möglich. Es müssen dringlich Sicherungsmaßnahmen eingeleitet werden.
Am Hafen Werben wurde der schwimmende Anleger von der Strömung geschädigt, so dass er sich ca. 45 Grad in Fließrichtung bewegt hat. Es droht der Totalverlust. Der Anleger und der Deich sind zu schützen.
Auf Grund des anhaltenden Hochwassers weicht der landseitige Deichfuß des Wischedeiches von Altenzaun bis zum D-km 7,5 auf und die Qualmwassermengen nehmen zu. Da der Scheitel des Hochwassers noch nicht erreicht ist, muss dieser Deichabschnitt massiv gesichert werden.
Auf Grund von Wellenauflauf (durch Wind) wurden am rechten Alanddeich 2 D-km 14,7 bis 15,1 wasserseitig Schäden am Deich verursacht. Die Verluste am Deichkörper an der Wasserlinie betragen zum Zeitpunkt der Erkundung bereits 50 cm und nehmen ständig zu. Dringenden Sicherungen sind notwendig.
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