Lehrermangel: Kinder sollen zu Hause bleiben
Nur noch zweieinhalb Wochen bis zur Bundestagswahl, in Talkrunden stellen Politiker aller Parteien die Bildung als hohes Gut heraus. Doch die Situation in Halle (Saale) zeigt das genaue Gegenteil. Denn gerade einmal vier Wochen ist das Schuljahr alt, und bereits die Erstklässler werden in ihrem Lerneifer ausgebremst.
So gibt es an der Grundschule Südstadt für die Erst- bis Viertklässler noch immer keinen Stundenplan, weil es zu wenig Lehrer gibt. Dort heißt es in einem Schreiben an die Eltern, dass man durch die personellen Probleme weiterhin nur nach einem Notfallplan arbeiten kann. „Fachunterricht wird nach unseren momentanen Möglichkeiten organisiert.“ Immerhin findet dort aber ein Teil des Unterrichts statt.
Davon scheint man bei der Grundschule „Wolfgang Borchert“ weit entfernt. Drei Kollegen seien im Krankenstand, wird den Eltern mitgeteilt. „Hinzu kommt eine generelle Unterversorgung mit Unterrichtsstunden an unserer Schule“, sprich: selbst wenn alle Lehrer da sind, reicht das Personal nicht für einen regulären Unterricht. „Wir möchten Sie bitte,wenn möglich, Ihr Kind bis auf Widerruf zu Hause zu betreuen“, schreibt die Schulleitung den Eltern der Klasse 1a.
Eltern mit Kindern an anderen Schulen berichten ebenfalls von Problemen. So gab es an einer halleschen Schulen seit Schuljahresbeginn gerade einmal eine Stunde Mathematik.
Haben Sie ähnliche Probleme? Schreiben Sie eine Mail an redaktion@dubisthalle.de mit Namen der Schule und gern auch versehen mit Schreiben der Schulleitungen.
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