Mit einem Klick in die Schuldenfalle: Aktionswoche Schuldnerberatung in Sachsen-Anhalt

„Buy now – Inkasso später“ lautet das Thema der bundesweiten Aktionswoche Schuldnerberatung 2024. Angelehnt an den Slogan „Buy now – pay later“, der ein unkompliziertes Einkaufen mit späterer Bezahloption verspricht, ist so manchen Käufer*innen das Ausmaß möglicher Folgen dieses Angebotes nicht bewusst. Welche Probleme können daraus konkret entstehen? Um diese und ähnliche Fragen geht es in den sechs Schuldenberatungsstellen der AWO in Sachsen-Anhalt. An den Standorten in Magdeburg, Köthen, Halle, Quedlinburg, Oschersleben und Wolfen unterstützen und begleiten 14 Mitarbeiter*innen die Ratsuchenden. Beim AWO Kreisverband Magdeburg e. V. beispielsweise stehen Jens Kutzler und Susan Fritzsch als Schulden- und Insolvenzberater mit Rat und Tat zur Seite
„Die Veränderung der Konsumgewohnheiten, insbesondere durch das „Buy now, Pay later“-Modell, stellt eine neue Herausforderung dar, die dringend angegangen werden muss. Buy Now, Pay Later“ erfreut sich immer größerer Beliebtheit. In diesem Zusammenhang tauchen immer mehr Zahlungsdienstleister wie Klarna und Co. auf der Bildfläche auf. Was auf den ersten Blick sinnvoll erscheint – der Verkäufer bekommt sein Geld und kann auf Rechnung liefern, der Käufer erhält die Ware und hat in der Regel 30 Tage Zeit, zu zahlen – kann schnell zur Kostenfalle für den Verbraucher werden. Verliert dieser den Überblick oder kann nicht zahlen, können aus einem Einkauf von 10,-€ mit Mahngebühren, Inkassokosten und gerichtlichem Mahnverfahren mal schnell 200,-€ werden“, berichtet Jens Kutzler
Susan Fritzsch ergänzt: „Zugang zu solchen Zahlungsdienstleistungen wird mittlerweile auch solchen Menschen gewährt, welche ansonsten nicht mehr als kreditwürdig gelten. Dies zeigen die z.B. Meldungen in den Schufa-Auskünften überschuldeter Menschen. Hier macht es bei den Zahlungsdienstleistern anscheinend die Masse, um trotz vorhandenen Zahlungsausfällen noch Gewinn zu generieren.“
Die Fälle in der Beratung werden anspruchsvoller, umfangreicher und komplexer. Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der Schuldnerberatung der Verbände fordert die AWO in Sachsen-Anhalt:
- Transparenz bei „Buy Now, Pay Later“ Angeboten
- Finanzielle Allgemeinbildung von Klein auf
- Gesetzlicher Rechtsanspruch auf Schuldnerberatung
- Zukunftsweisender Ausbau von sozialer Schuldnerberatung
Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir die wachsende Herausforderung der Überschuldung wirksam bekämpfen und den Betroffenen eine Perspektive bieten Das gesamte Forderungspapier der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände gibt es hier: https://www.aktionswoche-schuldnerberatung.de/aw24-forderungspapier/
Hintergrund
Die steigenden Lebenshaltungskosten und der einfache Zugang zu Konsumgütern im Internet haben zu einer besorgniserregenden Zunahme der Überschuldung in privaten Haushalten geführt. Sachsen-Anhalt besitzt die zweithöchste Überschuldungsquote (10,78 Prozent) im Bundesvergleich laut Schuldneratlas der Creditreform 2023.
Transparenz bei „Buy Now, Pay Later“ Angeboten
Buy Now, Pay Later (BNPL) ist ein beliebtes Finanzierungsmodell, bei dem Käufer*innen etwas sofort kaufen, aber die Zahlung erst zu einem späteren Zeitpunkt leisten müssen. Mit den vielen verschiedenen Finanzierungs- und Zahlungsmöglichkeiten der Anbieter verschwimmen für die Käufer*innen jedoch die Grenzen zwischen Rechnungskauf und Ratenfinanzierung. Die Zahlung läuft dann häufig über Drittanbieter, bei denen mit dem Kauf ein Kredit abgeschlossen wird. Dies wird so jedoch im Kaufprozess nicht klar kommuniziert und auch Angaben zu anfallenden Zinsen und Gebühren sind häufig nicht gegeben. Hinweise, die direkt vor dem Bezahlprozess erfolgen sowie Transparenz bei den Zinsen und Kosten, die nicht erst irgendwo versteckt im „Kleingedruckten“ auftauchen, sind hier dringend erforderlich.
Finanzielle Allgemeinbildung von Klein auf
In einer Welt, die stark von Konsum geprägt ist, ist es entscheidend, dass junge Menschen frühzeitig lernen, verantwortungsvoll mit Geld umzugehen und die Risiken von Online-Käufen zu verstehen. Dafür sind unabhängige Bildungsangebote erforderlich, die das nötige Wissen vermitteln. Der Umgang mit Geld, Handy und Internet muss gelernt werden. Dafür braucht es die erforderliche Medien- und Finanzkompetenz.
Gesetzlicher Rechtsanspruch auf Schuldnerberatung
Ein gesetzlicher Rechtsanspruch auf kostenlose Schuldner- und Insolvenzberatung ist ein wesentlicher Schritt zur Unterstützung von Menschen in finanzieller Notlage. Dies würde nicht nur den Betroffenen helfen, sondern auch dazu beitragen, die Entstehung von Überschuldung zu verhindern und die Gesellschaft insgesamt zu stabilisieren.
Zukunftsweisender Ausbau von sozialer Schuldnerberatung
Soziale Schuldnerberatung verfolgt einen ganzheitlichen Beratungsansatz und unterstützt Überschuldete bei ihrer wirtschaftlichen und psychosozialen Stabilisierung. Diese ganzheitliche Beratung unterstützt Überschuldete nicht nur bei der Bewältigung ihrer finanziellen Probleme, sondern auch bei ihrer psychosozialen Stabilisierung. Ein flächendeckendes Angebot und eine stabile Finanzierung sind dafür unerlässlich.
Ein anderes seltsam erfolgreiches Marketinginstrument ist „Cash Back“.
Wer so blöd ist, ohne echte Not ungedeckte Schulden zu machen, hat es nicht besser verdient, aber genausowenig die Firmen, die so etwa anbieten und dann ihr Geld nicht sehen. Erinnert an die Modelle. zu Mobilfunkverträgen. Das Fach Wirtschaft ist bitter nötig in der Schule. Da sollte dann auch gelehrt werden, dass man zunächst für sein Leben selbst verantwortlich ist und nicht der Staat. Das Kredite nicht gegeben werden, sondern selbst ein Verkaufsprodukt sind, Sparkonten Geldvernichter etc. Der Staat sollte sich auf gute Rahmenbedingungen beschränken und eben Bildung.
Das erscheint normal denkenden Menschen nicht nur auf den ersten Blick nicht sinnvoll, sondern auch auf alle folgenden Blicke. Es gibt absolut keinen Grund, warum ein Kauf nicht auch 30 Tage warten könnte, wenn man gerade nicht genug Geld hat, um es sofort auszugeben. Und wenn man genug Geld hat, gibt es auch absolut keinen Grund, warum man etwas nicht sofort bezahlen sollte. Wer also auf solche dummen Werbetricks reinfällt, dem sollte die Mündigkeit entzogen werden.
„Es gibt absolut keinen Grund, warum ein Kauf nicht auch 30 Tage warten könnte, wenn man gerade nicht genug Geld hat, um es sofort auszugeben. Und wenn man genug Geld hat, gibt es auch absolut keinen Grund, warum man etwas nicht sofort bezahlen sollte.“
10010110,
auffällig ist in Ihren Beiträgen immer wieder, wie Sie anderen Menschen eigene Entscheidungen regelrecht absprechen. Immer wieder diese Arroganz, die darauf hinausläuft, anderen vorschreiben zu wollen, was sie brauchen und was nicht. Dieser Beitrag ist das beste Beispiel dafür.
Zum Glück gibt es nicht sonderlich viele Personen Ihres Schlages, denn sonst wäre zu befürchten, dass das freiheitliche Deutschland eines Tages in eine Autokratie umgewandelt würde, die die individuelle Freiheit und eignes Denken als Verbrechen brandmarkt und bestraft..
Hahaha, gerade du redest von Arroganz.
Und „eigenes Denken“ findet bei Leuten, die auf sowas reinfallen, ja gerade nicht statt, sonst würden sie es nicht machen.
[…immer wieder diese Arroganz, die darauf hinausläuft , anderen vorzuschreiben zu wollen, was sie brauchen und was nicht…] das kennt man doch bestens von dir ! Bestes Beispiel von dir : Die Abschaffung der Kranken und Rentenversicherung ( die angeblich deiner Meinung nach , niemand braucht)da eine Zwangsversicherung ! Aus der Nummer kommst du nicht wieder raus! Und sowas will heute Stadtrat werden!
„dass das freiheitliche Deutschland eines Tages in eine Autokratie umgewandelt würde, die die individuelle Freiheit und eignes Denken als Verbrechen brandmarkt und bestraft.“
Auf diesem Weg befindet sich Deutschland längst. Was glaubst du denn, wieviele Personen noch ihren Posten innehaben, die damals in der Coronazeit eine andere Meinung als die offizielle vertreten haben? Wieviele behalten wohl heutzutage ihren Posten, wenn sie sich öffentlich gegen den Genderquark aussprechen? Wieviele von denen wären noch lange auf ihrem Posten, die versuchen würden, den Ukraine-Krieg auf Ursachen hin zu untersuchen?
Aber immer lebe weiter in deinen Sprechblasen.
Da ist sie wieder, die fehlende Bildung. Wenn man für die spätere/Raten- Zahlung keine Zinsen zahlen muss, lohnt es sich immer. Für die vorsichtigen gehts auf ein Festgeld/Tagesgeldkonto und für die risikofreudigeren an den Aktienmarkt. Für klecker Beträge natürlich nicht ganz so hohe Erträge, aber ab 500€ finanziere ich immer, wenn es keine Zinsen kostet – so reduziert man die Kosten für den Konsum massiv.
Das ist doch eine Milchmädchenrechnung. In den 30 Tagen, die du das bisschen Geld am Aktienmarkt anlegen könntest, bevor du es für die eigentlich zu erwerbende Ware ausgeben musst, verdienst du so wenig, dass die Kosten für Kauf und Verkauf den Kursgewinn – der nicht mal garantiert ist – übersteigen.
Und wenn du „keine Zinsen“ zahlen musst, dann wird dir das Geld irgendwo an anderer Stelle aus der Tasche gezogen. Es gibt heutzutage nicht einfach so was geschenkt.
Inkassounternehmen sind die größten Verbrecher die mit Zinsen, Zinseszinsen,
Mahngebühren, Inkassokosten, Gebühren für Briefe nochmal ordentlich die Schulden erhöhen.
Leb einfach nicht über deine Verhältnisse und dir kann gar nichts passieren.
Manchmal reicht es, sich an altbewährten Prinzipien zu orientieren! Erst sparen dann kaufen. Das hilft schonmal gegen Verschuldung. Natürlich können Kredite sinnvoll sein, wenn sie Investitionscharakter haben, z.B. für Wohneigentum ( spart dann künftige Mietzahlungen). Aber wer latent Konsumkredite aufnimmt, welches dann quasi zur Dauerspirale wird und latent im minus ist, verliert eben schnell den Überblick
und bezahlt zusätzlich noch nen Haufen Geld als Zinsen. Aber die Leute müssen ja alles sofort und am besten gestern haben und wenn das dann aus dem Ruder läuft sind natürlich, ‚“die Anderen“ Schuld, vorzugsweise der Staat, die Gesellschaft, die bösen Kapitalisten oder sonst wer!
„Ein gesetzlicher Rechtsanspruch auf kostenlose Schuldner- und Insolvenzberatung ist ein wesentlicher Schritt zur Unterstützung von Menschen in finanzieller Notlage.“
Jeder Mensch sollte für Dienstleistungen, die er in Anspruch nimmt, auch entsprechend zahlen. Die Forderungen der AWO laufen nur darauf hinaus, mal wieder Steuergelder in Anspruch nehmen zu können. Von daher hoffe ich, dass sich die AWO-Forderungen nicht durchsetzen.