Mitteldeutsche S-Bahn: zusätzliche Züge
Vor allem in den S-Bahnen zwischen Halle und Leipzig geht es eng zu. Mit dem Fahrplanwechsel wurde bereits die Taktung verbessert, jetzt fahren 4 S-Bahnen pro Stunde zwischen beiden Städten. Doch wirklich mehr Platzkapazität gibt es nicht, denn um einen Zug mehr auf der S4 auf die Strecke zu bringen, wurde bei der S3 abgekoppelt. Dort fährt nur noch eine Einfach- statt einer Doppeltraktion. Insgesamt sind die zur Verfügung stehenden Triebwagen knapp bemessen. Wenn wegen technischer Probleme und Graffitischmierereien Züge in der Werkstatt oder der Reinigung sind, stehen nicht ausreichend Züge zur Verfügung.
Jetzt will die Bahn zusätzliche Züge besorgen. Das hat die Deutsche Bahn angekündigt. Anlass ist das fünfjährige Bestehen des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes. Es ging am 15. Dezember 2013 in Betrieb. Die Fahrgastzahlen haben sich seitdem um ein Fünftel erhöht.
„Die Eröffnung des City-Tunnels war der Schlüsselmoment für den Beginn einer neuen Zeitrechnung im Öffentlichen Personennahverkehr der Region rings um Leipzig. Heute redet niemand mehr über die Probleme und Hürden in der Bauphase, aber jeder redet über die Chancen und Zukunftsperspektiven. Das spricht für sich“, betonte Landrat Emanuel.
Sablotny vom SMWA erläuterte: „Heute können wir auf fünf erfolgreiche Jahre zurückschauen. Das Mitteldeutsche S-Bahnnetz hat sich mit dem City-Tunnel Leipzig als seinem Herzstück sehr gut entwickelt und gehört zu den wachstumsstärksten Nahverkehrsangeboten in ganz Sachsen. Der Freistaat Sachsen hat dieses Projekt von Beginn an begleitet und war mit rund 460 Millionen Euro am Bau des City-Tunnels maßgeblich beteiligt.“
„Die S-Bahn Mitteldeutschland hat sich in den vergangenen Jahren zum Rückgrat des Nahverkehrs in der Region entwickelt. Sie verbindet Leipzig und Halle mit dem Umland und die beiden Zentren miteinander. Trotz aller Anfangsschwierigkeiten kommt sie bei den Fahrgästen sehr gut an. Wir arbeiten daher mit allen Verantwortlichen gemeinsam an einer Weiterentwicklung des Angebots“, sagte NASA-Geschäftsführer Malter.
Oberbürgermeister Jung betonte: „Der S-Bahn-Tunnel – zunächst von den meisten Menschen als Leipziger Projekt wahrgenommen – ist in nur fünf Jahren das Zentrum des Bahnverkehrs in Mitteldeutschland geworden. Der City-Tunnel verbindet die Menschen in der Region und er schafft wirtschaftliches Wachstum in der Stadt wie auch zunehmend in der Region. 22.000 Fahrgäste nutzen jeden Tag den Tunnel allein unter dem Leipziger Stadtzentrum, die S-Bahn entlastet ganz entscheidend unsere Verkehrsinfrastruktur und reduziert den Schadstoffausstoß. Die Verbindung nach Halle hat sich so gut entwickelt, dass das Angebot mittlerweile ausgebaut wurde. Diesen Tunnel zu bauen war die richtige Entscheidung. Heute müssen wir uns planerisch bereits mit den nächsten Herausforderungen beschäftigen, um Stadt und Region weiterzuentwickeln.“
„Wir können nach fünf Jahren stolz behaupten, dass sich unsere S-Bahn sehr erfolgreich entwickelt hat, dass sie nicht mehr wegzudenken ist und dass sie niemand mehr missen möchte. Die Erfahrungen haben gezeigt, wie sehr die Städte und Gemeinden der Region auch außerhalb des Ballungsraums Leipzig/Halle von einem S-Bahn-Anschluss profitieren“, erläuterte Weinhold von DB Regio.
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