Neubau und Sanierung am Heidesee: Baugenehmigung ist da, Bodenplatte gegossen – erschwingliches Wohnen für junge Familien

In Halle-Nietleben wird kräftig gebaut: Nur wenige Gehminuten vom beliebten Heidesee entfernt entsteht derzeit ein neues Wohnquartier, das vor allem jungen Familien attraktiven und modernen Wohnraum bieten soll. Der hallesche Investor Temba Schuh freut sich: „Die Baugenehmigung ist da.“ Und auf der Baustelle ist der Fortschritt bereits sichtbar: Die Bodenplatten für die ersten Gebäude sind gegossen, die Arbeiten schreiten zügig voran.
Geplant sind zehn Reihenhäuser, jeweils mit etwa 100 Quadratmetern Wohnfläche. Ein besonderes Highlight verspricht die Ausrichtung der Gebäude: Alle Häuser verfügen über eine großzügige Terrasse und einen eigenen Garten – mit Blickrichtung zum Heidesee. Damit sollen die künftigen Bewohner nicht nur modernen Wohnkomfort genießen, sondern auch naturnahe Erholung direkt vor der Haustür.
Doch das Neubauprojekt beschränkt sich nicht nur auf die Errichtung der Reihenhäuser. Zwei bestehende Wohnhäuser an der Eislebener Straße bleiben erhalten. Diese stammen aus den 1950er Jahren und beherbergten bisher jeweils vier Wohnungen. Statt eines Abrisses, wie zwischenzeitlich geplant, hat sich der Investor für den Ausbau entschieden: Die Dachgeschosse beider Gebäude werden ausgebaut, sodass künftig jeweils sechs Wohnungen zur Verfügung stehen. Die zusätzlichen Wohneinheiten sollen vor allem älteren Menschen aus dem Stadtteil ein neues Zuhause bieten – Menschen, die ihre größeren Einfamilienhäuser aufgeben, aber Nietleben nicht verlassen wollen.
Insgesamt investiert Schuh rund acht Millionen Euro in das gesamte Bauprojekt – ein starkes Zeichen für die Weiterentwicklung des Stadtteils.
Attraktive Kaufpreise und Förderung: Neues Leben auf historischem Boden
Auch die Kaufpreise für die neuen Immobilien in Nietleben sind angesichts der Lage und Ausstattung bemerkenswert: Ein Reihenhaus mit 100 Quadratmetern ist für knapp 400.000 Euro zu haben. Für eine Eigentumswohnung werden rund 300.000 Euro fällig – jeweils komplett ausgestattet. „Nicht so wie bei einem Autohaus, wo man beim Autokauf noch alles dazukaufen muss“, erklärt Schuh augenzwinkernd. Besonders interessant: Durch mögliche KfW-Förderungen könnten die tatsächlichen Kaufpreise für viele Käufer noch deutlich sinken.
Das neue Wohnquartier spricht unterschiedliche Zielgruppen an. Während die Reihenhäuser insbesondere junge Familien mit Kindern ansprechen sollen, ziehen die Eigentumswohnungen vor allem ältere Einheimische an. „Viele wollen im Stadtteil bleiben, wo sie verwurzelt sind“, berichtet Schuh. Diese enge Verbundenheit mit Nietleben sei deutlich zu spüren, ergänzt er. Bereits jetzt gibt es erste Interessenten und konkrete Käufer.
Dabei hat das Areal selbst eine wechselvolle Geschichte: Ursprünglich befand sich das Grundstück im Besitz der städtischen Wohnungsgesellschaft GWG. Im Rahmen der Haushaltskonsolidierung der Stadt Halle wurde das Grundstück jedoch verkauft – die Erlöse sollten zur Stabilisierung des städtischen Haushalts beitragen. Zu diesem Zeitpunkt waren sogar Pläne im Gespräch, die bestehenden Wohnhäuser abzureißen und zwei große Einfamilienhäuser für besonders kaufkräftige Interessenten zu errichten.
Diese Überlegungen gehören nun der Vergangenheit an. Stattdessen wird die Fläche sinnvoll nachverdichtet und für die Bedürfnisse der Stadtgesellschaft erschlossen. Die beiden Altbauten stammen aus der Mitte der 1950er Jahre – ihre Geschichte ist eng mit dem industriellen Erbe des Stadtteils verbunden. Frank Scheer vom Nietlebener Heimatverein weiß zu berichten, dass auf dem Gelände früher eine Streuobstwiese lag. Außerdem gab es Pläne, ein Kulturhaus für das benachbarte Betonwerk zu errichten – ein Vorhaben, das jedoch nie umgesetzt wurde.













erschwingliches Wohnen für junge Familien…
Glaube ich erst,wenn’s der Realität entspricht
Die typischen 50er-Jahre-Bauten sehen laut Bildern zum Schluss völlig entstellt aus, da hätte man sie auch gleich abreißen können.
„Erschwingliches Wohnen“ ist was bei 7€/qm – dort dürfte es wohl eher das Doppelte werden.
Ach ja, sogar mit Gärten… Aber wo jetzt neu gebaut wird, waren vorher Gartenflächen. Nur mal als Anmerkung.
Aber nichts gegen Firma Schuh, die haben schon so manches Baudenkmal in Halle gerettet, was die selbsternannte Kulturhauptstadt Sachsen-Anhalts ignorant verfallen gelassen hätte.
Witzig, 400 000€ für ein Reihenhaus mit Nachbarn, die einen auf der Pelle sitzen und 100 m2, wahrscheinlich ohne Keller, also viel zu klein für 4 Personen, geschweige denn Home-Office. Total am Bedarf vorbei.
Kennst du derlei Häuser in Halle, die leer stehen?
Natürlich mit Keller. Der wird bergmännisch unterhalb der gegossenen Bodenplatte ausgegraben, so wie das seit Jahrhunderten gängige Praxis ist.
Erschwinglich ??? 400.000,- € für junge Familien. Wie soll das funktionieren?
Junge Familien haben doch noch viel Zeit bis zur Rente. Da kann man das zu einer niedrigen monatlichen Rate ganz entspannt über 45 Jahre finanzieren 🙂
Kein Problem für Gen Z, die kriegen als Einstiegsgehalt 10000€ netto
Sieht richtig schön gelungen aus. Hoffentlich wird es auch so gut umgesetzt. Aber ob das Konzept funktioniert? Junge Familien neben älteren Menschen aus den Stadtteil, die sich dann aufregen wenn die Kinder zu laut Fußballspielen oder Fahrradfahren… Hoffe es kommt nicht so.
Das sieht gelungen aus?
Das ist ein Motel mit Parkplatz.
Leider ist es nicht mehr schockierend, was die Leute für ein Gespür für Ästhetik haben, wenn man so durch die Stadt schaut.
Herrlich. „Erschwingliches Wohnen“. Ganz schön zynisch der Herr! 400.000€ sind absolut nicht erschwinglich. Schon gar nicht für ein Reihenhaus. Aber dieser Wohnraum wird auch nicht für normale Familien, die Kinder haben und für ihr Einkommen arbeiten müssen, geschaffen.
Eine 100 m²-Whg kostet ca. 1.000 Euro Miete im Monat (etwas bessere Plattenbauwohnung oder vor 20 Jahren sanierter Altbau). Das macht 12.000 Euro pro Jahr. Bei 25 Jahren (durchschnittliche Finanzierungsdauer) sind das ca. 300.000 Euro. Wenn das Grundstück dann nur etwas über 100.000 Euro Wert ist, hat man keinen Verlust gemacht.
Wenn es zu dem Haus eine Null-Prozent-Finanzierung gibt, super!
Wer kann sich schon 1000€ Kaltmiete pro Monat leisten?
Es gibt immer weniger „junge Familien“ in Deutschland, und auch die werden früher oder später alt. Was dieser Fokus auf „junge Familien“ soll, erschließt sich mir nicht.
Du bist nicht der Maßstab. Andere können eben mehr als du.
Oh, OK, ich wusste nicht, dass alle anderen ihren Alterungsprozess aufhalten können.
Es genügt schon, den Hutsänder zum Denken zu benutzen, um mehr zu können oder wenigstens mehr damit zu machen als du.
Ich glaube nicht, dass das so herum.funktioniert.
Der Bedarf an Glaube wohnt dem Menschen inne. Je schlichter umso größer.
400k für junge Familien ? Erschwinglich? Also die Buden sind 200k wert alles andere ist nur für die eigene Tasche!
Du hast weder 400k noch 200k oder auch nur 20k. Du bist aber auch nicht das Zielpublikum.
Eben genau das. 400k für diese lächerlichen Hütten, 100qm und ohne Keller, dazu ein 150qm Grundstück, was lediglich aus Haus, Terasse und 6qm Wiesenhandtuch besteht. So ein Angebot kann sich maximal an Gehirnamputierte richten. Das Problem mit den Gehirnamputierten ist aber, dass sie idR nicht zuviel Geld über haben, sondern gar keins.
Offenbar gibt es genug „Gehirnamputierte“, die mehr Geld haben als du. Das sagt einiges über dich aus. Warum du hier rumquakst, obwohl das alles nichts für dich ist, erklärt das aber nicht…
„Erschwingliches Wohnen für junge Familien“ – so lautet der Grundtenor dieses Textes.
Bei einer Tilgungsrate von 1% wird ein Annuitätendarlehen, was ja wohl bei den meisten Eigenheimen Verwendung findet, in knapp 30 Jahren abbezahlt. Die monatliche Rate setzt sich aus der Tilgung und den Zinsen zusammen, was man hier nur abschätzen kann. Geht man von insgesamt 5% aus, reden wir von jährlich 20.000EUR oder 1667EUR monatlich. Immer vorausgesetzt, dass ich mich nicht verrechne. Unwägbarkeiten bzgl. zukünftiger Zinsentwicklung sind in dieser überschlägigen Rechnung nicht abgebildet.
Folgt man der Empfehlung, nur ca. 25% für Wohnen auszugeben, dann wären wir bei fast 7000EUR Netto, die ebenjene junge Familie erzielen sollte.
Das empfinde ich zwar nicht als utopisch, würde aber einfach mal in Frage stellen, dass dieses Kriterium viele junge Familien erfüllen.
Müssen ja nicht viele junge Familien sein. Zehn würden schon für alle bisher geplanten Häuser reichen.