Noch vor Corona: Arbeitslosenzahlen in Halle zurückgegangen
Die Erhebung ist noch vor der Corona-Krise erfolgt. Für März meldet die Arbeitsagentur sinkende Arbeitslosenzahlen. So sind in Halle 9.628 Personen ohne Job, 440 weniger als vor einem Jahr. Landesweit sind die Arbeitslosenzahlen innerhalb eines Jahres um 6.254 auf 79.771 zurückgegangen. Die Quote liegt in Halle bei 8,1 Prozent und landesweit bei 7,1 Prozent.
Hinzu kommen aber noch fast 40.000 Menschen in diversen Maßnahmen:
Aktivierung und berufliche Eingliederung 6.134
Sonderregelung für Ältere (§ 53a SGB II) 10.720
Berufliche Weiterbildung inklusive Förderung von Menschen mit Behinderungen 4.577
Arbeitsgelegenheiten 7.030
Fremdförderung 5.236
Förderung von Arbeitsverhältnissen 36
Beschäftigungszuschuss 44
Teilhabe am Arbeitsmarkt 1.803
kurzfristige Arbeitsunfähigkeit 2.630
Gründungszuschuss 639
Einstiegsgeld – Variante: Selbständigkeit 49
Die Daten zum Arbeitsmarkt werden immer zu einem festgelegten Stichtag zur Monatsmitte erhoben und verarbeitet, im aktuellen Monat der 12. März. Die Folgen der Krise auf dem Arbeitsmarkt werden sich damit erst in der April-Statistik der Bundesarbeitsagentur zeigen. Die Auswirkungen sind derzeit noch nicht absehbar.
Bis zum Erhebungsstichtag hatte der Arbeitsmarkt in der ersten März-Hälfte saisontypisch weiter an Fahrt aufgenommen. „Wir waren auf einem guten Weg. Das Frühjahr sorgte für eine deutliche Belebung des Marktes“, so Markus Behrens, Geschäftsführer der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen. 79.800 Frauen und Männer waren in Sachsen-Anhalt arbeitslos gemeldet, 3.800 weniger als noch im Februar und 6.300 weniger als im März 2019. Die Arbeitslosenquote lag mit 7,1 Prozent um 0,3 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat und 0,5 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahresmonat.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften nahm leicht zu: So meldeten Arbeitgeber im März 4.900 neue Stellen. Das waren etwa 200 mehr als im Februar. 5.300 Menschen meldeten sich aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos. Das waren 300 weniger als im Februar, 6.400 Frauen und Männer nahmen aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt auf. Das waren 1.600 mehr als im Februar.
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Auch hier gab es durch die Frühjahrsbelebung einen positiven Trend. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im März 2020 bei rund 118.700. Das waren 3.200 weniger als im Vormonat und 5.900 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag bei 10,3 Prozent. „Fast alle Bildungsträger haben aufgrund der behördlichen Anordnungen in den vergangenen Wochen ihre Bildungsaktivitäten eingestellt oder erbringen diese online für die Teilnehmer. Bis Ende März haben wir dennoch weiter finanziert. Das Sozialdienstleister-Einsatzgesetz schafft zukünftig Unterstützung für die Maßnahmeträger“, erklärte Markus Behrens.
Auch die Zahl der Menschen, die Grundsicherungsleistungen bezogen, war bis Mitte März weiter zurückgegangen. „Hier spielt die Demografie und auch die seit Jahren stabile Konjunktur eine Rolle“, sagte Markus Behrens. Insgesamt betreuten die Jobcenter in Sachsen-Anhalt im März 2020 rund 138.600 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Gegenüber dem Vorjahr war die Zahl der Berechtigten um 14.900 gesunken. „Wir haben uns jetzt darauf eingestellt, dass wir in den kommenden Wochen in den Jobcentern immer mehr Neuanträge bearbeiten werden, weil etwa Selbstständigen die Aufträge wegbrechen und sie keine Arbeitslosenversicherung haben. Wie viele es werden, hängt entscheidend davon ab, wie lange die aktuellen Schutzmaßnahmen andauern,“ erklärte Markus Behrens.
Im März werden auch die ersten Zahlen für das laufende Ausbildungsjahr 2019/2020 veröffentlicht. Bilanz gezogen wird dann im Oktober 2020. Demnach hatten sich seit Oktober 2019 bis 12. März rund 7.300 junge Menschen bei den Arbeitsagenturen gemeldet, um in eine Ausbildung vermittelt zu werden. Das waren 400 weniger als im März 2019. Demgegenüber hatten Betriebe rund 9.700 Ausbildungsstellen bei den Arbeitsagenturen zur Besetzung gemeldet, das waren 650 weniger als vor einem Jahr. „Die Schere zwischen Bewerbern und Stellen klafft weiter auseinander. Die Unternehmen in Sachsen-Anhalt sind perspektivisch auf ihre Auszubildenden angewiesen. Sie sind die Fachkräfte von Morgen. Deshalb ist es auch wichtig, dass die Betriebe in der aktuellen Krise möglichst an ihren Auszubildenden festhalten und ihre Ausbildung zum Abschluss bringen,“ sagte Markus Behrens. In Sachsen-Anhalt sind 25.700 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Auszubildende registriert.
„Der Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt ist Anfang März durch die Frühjahresbelebung gut gestartet. Durch die Corona-Krise hat sich die Lage völlig verändert. Viele Unternehmen wollen an ihren Mitarbeitern festhalten und mit Kurzarbeit die Krisenzeiten überbrücken. Das ist gut so! Es wird aber nicht allen gelingen, den Einbruch zu kompensieren. Wir müssen davon ausgehen, dass die Arbeitslosigkeit in den kommenden Wochen steigen wird und dass auch mehr Menschen Leistungen der Grundsicherung beantragen. Je länger die Krise andauert, desto stärker werden die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sein. Die Arbeitsagenturen und Jobcenter tun alles dafür, um die Menschen und Unternehmen zu unterstützen. Wir haben auf Krisenbetrieb umgestellt und setzen dazu gerade massiv Personal in die Bereiche um, die sich um Kurzarbeitergeld und die Leistungssachbearbeitung kümmern. Das machen wir auch an den Wochenenden“, erklärte Markus Behrens. Neben den von Kurzarbeit betroffenen Branchen gebe es aber auch Branchen, die aktuell viele Aufträge und damit eine große Personalnachfrage haben. Dazu gehören zum Beispiel der Lebensmittelhandel oder aber auch die Landwirtschaft. Die Änderung der Hinzuverdienstmöglichkeiten von Kurzarbeitern, die jetzt in systemrelevanten Branchen anrechnungsfrei einen Nebenjob beginnen können, könnten dabei helfen, die Personalnachfrage zu entspannen, so Behrens weiter.
…hinzu kommen aber noch fast 40.000 Menschen in diversen Maßnahmen…
Berechnung frei nach Pippi Langstrumpf
Die Änderung ist trotzdem ablesbar. Mathematik Grundstufe.
Mathematik Grundstufe ohne weitere Kenntnisse vom SGB ist dann leider zu wenig…Setzen, 6!
A(2019)= 10068+40000
A(2020)= 9628+40000
Vergleiche A(2019) und A(2020).
(Die Lösung ist ohne SGB möglich.)
Reicht von der Leistung her noch nicht für eine Benotung, auf die Versetzung könnte es aber dennoch Einfluss haben. Viel Erfolg!