Polizei in Sachsen-Anhalt zieht Bilanz der Verkehrskontrollen diese Woche: 145 Autofahrer waren fahruntüchtig, Per Haftbefehl gesuchter Mann will Kontrolle durchbrechen. Insgesamt über 400 Maßnahmen

Am Mittwoch hat die Polizei eine Großkontrolle mit 200 Kräften an der Rischmühlenhalle in Merseburg durchgeführt. Doch ähnliche Kontrollen gab es auch an der A2 und der A14 in der Nähe von Magdeburg. Ziel sei es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und das Aufkommen schwerer Verkehrsunfälle und die damit verbundenen Gefahren für Leben und Gesundheit nachhaltig zu reduzieren. Neben überhöhter Geschwindigkeit und Ablenkung stellt laut Polizei nach wie vor auch der Einfluss von Drogen und Alkohol auf die Fahrtüchtigkeit einen erheblichen Risikofaktor im Straßenverkehr dar und ist eine der Hauptunfallursachen mit z. T. verheerenden Folgen. Deshalb führte die Polizei in dieser Woche bereits zum dritten Mal eine landesweite Kontrollwoche mit dem Schwerpunkt der Drogenerkennung im Straßenverkehr durch. An drei aufeinanderfolgenden Tagen fanden konzertierte Maßnahmen mit stationären und mobilen Kontrollen statt, um die Fahrtüchtigkeit der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer zu überprüfen und Verstöße zu ahnden.
Neben Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten der Polizeiinspektion Magdeburg nahmen weitere Polizistinnen und Polizisten aus den Polizeiinspektionen Stendal, Dessau-Roßlau, Halle (Saale), der Landesbereitschaftspolizei sowie der Fachhochschule der Polizei an den Kontrollen teil. Unterstützt wurden die Kontrollmaßnahmen weiterhin von Polizeikräften aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfahlen und Bremen sowie von Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten aus den Niederlanden, aus Österreich, Polen und Tschechien. Ergänzt wurden die Kontrollen durch den Zoll, welcher mit eigenen Maßnahmen an der Kontrollaktion teilnahm. Logistische Unterstützung erhielten die Einsatzkräfte vor Ort von der Autobahnmeisterei sowie vom Technischen Hilfswerk.
Bilanz
Insgesamt wurden bei allen drei Einsätzen 1.730 Fahrzeuge einer Kontrolle unterzogen. Hierbei wurden 145 fahruntüchtige Personen festgestellt, gegen welche entsprechende Straf- bzw. Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet wurden. Die Gesamtergebnisse stellen sich im Einzelnen wie folgt dar:
– 122x Verkehrsordnungswidrigkeitsanzeigen wegen des Verdachts des Fahrens unter Betäubungsmitteln
– 3x Erkennungsdienstliche Maßnahmen
– 140x durchgeführte Blutprobenentnahmen
– 9x Verkehrsordnungswidrigkeitsanzeigen wegen des Verdachts des Fahrens unter Alkohol
– 77x sonstige Verkehrsordnungswidrigkeitsanzeigen
– 14x Anzeigen wegen Trunkenheit im Verkehr
– 30x Anzeige wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis
– 9x Verstöße gegen das Pflichtversicherungsgesetz
– 3x Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz
– 2x Anzeige wegen Urkundenfälschung
– 1x Anzeige wegen besonders schweren Fall des Diebstahls
– 1x Verstoß gegen das Aufenthaltsgesetz
– 6x Verstöße gegen das Waffengesetz
– 1x Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz
– 1x Anzeige wegen unbefugten Gebrauchs eines Fahrzeugs
– 1x Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte
– 1x Beleidigung
Herausgehoben können nachfolgende Besonderheiten berichtet werden:
- Ein Fahranfänger fuhr mit glimmendem Joint die Kontrollstelle.
- Ein unter Kokaineinfluss stehender Fahrzeugführer durchbrach die Kontrollstelle. Die Beamten nahmen die Verfolgung auf und konnten ihn stoppen. Während der Kontrolle stellte sich heraus, dass gegen den Fahrer ein offener Haftbefehl vorliegt. Zudem verfügte er nicht über die erforderliche Fahrerlaubnis. Der Fahrer wurde in eine JVA verbracht.
- Ein 85-jähriger Fahrer führte einen Schlagring bei sich. Dieser wurde beschlagnahmt und ein Strafverfahren wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet.
- Ein Fahrzeugführer versuchte, den Urin-Drogenvortest zu umgehen, indem er Toilettenwasser in das Testbehältnis füllte. Nach einer erneuten Urinprobe unter Aufsicht konnte diese positiv auf Betäubungsmittel getestet werden.
- Im Fahrzeug einer polnischen Frau, die unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand, konnten diverse Fahrzeugschlüsselduplikate und Aufbruchwerkzeuge aufgefunden und sichergestellt werden.
- Ein ungarischer Fahrzeugführer transportierte – ohne im Besitz der erforderlichen Fahrerlaubnis zu sein – vier Erwachsene und fünf Kinder ohne jegliche Sicherung (Sitzerhöhung/ Gurt).
- Bei einem 13-jährigen Fahrer eines Elektrorollers konnte festgestellt werden, dass dieser unter dem Einfluss von Cannabis fuhr.
Also alles normal und so wie erwartet
122x Verdacht auf Betäubungsmittel!!! Läuft für unseren ehemaligen Gesundheitsminister.
Wie meinst du das? Die Vermutung, dass die Legalsierung von Hanf irgend einen Einfluss auf das Konsumverhalten von motorisierten Verkehrsteilnemer*innen hat, ist zwar naheliegend aber falsch.
Die Grenzwerte sind halt auch lächerlich niedrig angesetzt. Wenn wir mal nach allen suchen, die vor einer Woche ein Bier gezischt haben, dann können wir noch höhere Quoten vermelden
„Ein 85-jähriger Fahrer führte einen Schlagring bei sich.“
Was ist nur los mit der Welt?
Man sollte viel häufiger kontrollieren. Dazu noch eine Fahrerlaubnis für Autos einführen. Und eine Steuer einführen, um die Kosten der Autofahrer zu kompensieren! Dann würde das alles nicht mehr vorkommen.
Erschreckende Bilanz! Fazit kann da nur lauten, dass öfters kontrolliert werden muss.
Vielen Dank an die Polizei die dazu beiträgt, die Straßen sicher zu machen!