Schwester Alexandra und die Mütter von Nowosibirsk
Vor rund 30 Jahren verließ Schwester Maria Alexandra Weiß das Krankenhaus St. Elisabeth und die Stadt Halle (Saale), umzusammen mit anderen Ordensschwestern in Russland ein besonderes Projekt der Caritas auf den Weg zu bringen. Die Ordensschwester von der heiligen Elisabeth, zuvor 29 Jahre lang im pflegerischen Dienst des halleschen Krankenhauses tätig, suchte und fand eine weitere große Herausforderung in ihrem Leben: Die Mitgründung und Entwicklung eines Zufluchtsortes für Mütter und ihre Kinder. Seit 1996 steht das Mutter-Kind-Heim im russischen Nowosibirsk für das zivilgesellschaftliche Engagement der Ordensschwestern und konkrete Hilfe vor Ort unabhängig von politischen Strömungen und Machtverhältnissen im Land. Bereits seit 1993 arbeiten die Elisabethschwestern in Nowosibirsk für hilfebedürftige Menschen. Seit diesem Jahr befindet sich das Mutter-Kind-Heim in einer schwierigen finanziellen Lage und hofft auf Unterstützung durch Spenderinnen und Spender aus Deutschland.
Ende November 2022 erreichte das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara über die Kongregation der Schwestern von der heiligen Elisabeth eine Nachricht aus der Stadt Nowosibirsk in Westsibirien, Russland. Die Nachricht machte deutlich: Dasdurch die Caritas im Bistum Westsibirien geleitete und durch die Ordensschwestern betreute Mutter-Kind-Heim in der drittgrößten Stadt Russlands benötigt dringend finanzielle Hilfe, um seinen Auftrag auch in den schwierigen Zeiten des Krieges und der damit einhergehenden Isolation erfüllen zu können. Adressatin des Schreibens von Schwester Alexandra Weiß und Schwester Daria Rasskazova, Diözesan-Caritasdirektorin des Caritasverbandes im Bistum Nowosibirsk, war die ehemalige Provinzoberin des Ordens. Durch ihre Zeit als Pflegedienstleitung und als heutige stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende des Krankenhausgesellschafters steht diese dem Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) nahe. Aus der Anregung, die Bitte um Unterstützung an die Öffentlichkeit zu bringen, ist per E-Mail-Austausch das folgende Interview der Krankenhaus-Unternehmenskommunikation mit Schwester Alexandra in Nowosibirsk entstanden:
Schwester Alexandra, erzählen Sie doch zunächst etwas Persönliches von sich. Wie sind Sie zu den Ordensschwestern von der heiligen Elisabeth gekommen?
Ursprünglich stamme ich aus Schneeberg im Erzgebirge. Dort bin ich zur Schule gegangen und in einer katholischen Familie aufgewachsen. Mein Berufswunsch war es schon früh, Krankenschwester zu werden. Also wandte ich mich nach Halle ans Elisabethkrankenhaus [Anm. d. R.: damals waren die Krankenhäuser St. Elisabeth und St. Barbara noch getrennt] und machte die Aufnahmeprüfung. Von 1963 bis 1966 absolvierte ich dann die Ausbildung zur Krankenschwester. In dieser Zeit lernte ich die Ordensschwestern kennen und in mir wuchs der Wunsch, selber Ordensschwester zu werden. Nach dem Examen 1966 ging ich noch für zwei Jahre nach Eisenach und arbeitete dort als Krankenschwester. In diesen Jahren verfestigte sich mein Wunsch, mein Leben ganz in den Dienst des Ordens zu stellen. Im Jahr 1968 kehrte ich nach Halle zurück und trat in die Ordensgemeinschaft der Schwestern von der heiligen Elisabeth ein. Es folgte die spezielle Ausbildung zur Ordensschwester. Von 1970 bis 1993 arbeitete ich dann im Krankenhaus St. Elisabeth auf verschiedenen Stationen, die letzten 13 Jahre auf der Intensivstation.
Welche Erlebnisse verbinden Sie mit der Zeit im Krankenhaus und welche Erinnerung haben Sie an die Stadt Halle?
Es sind zu viele Erlebnisse, um sie alle aufzuzählen. Aber in dieser Zeit wurde vieles für das Krankenhaus angeschafft und es wurde auch vieles am Standort umgebaut. Wir Schülerinnen des Ausbildungskurses sahen uns übrigens noch viele Jahre bei Kurstreffen wieder, machten Ausflüge in die Stadt und tauschten Erinnerungen aus. Ich selbst liebe die Stadt Halle. Für mich ist sie wie eine Heimatstadt und das noch fast 30 Jahre nach meinem Abschied.
Was hat Sie zu der Entscheidung geführt, ein zivilgesellschaftliches Projekt im Ausland zu betreuen? Warum gerade Nowosibirsk?
Die Initiative kam nicht von mir, wohl aber die persönliche Entscheidung dafür. Im Jahr 1991 – nach der Perestroika – wurde auch in Russland wieder Religionsfreiheit gewährleistet. Es wurden zwei katholische Bistümer und die Caritas gegründet. Da soziale Projekte bis dahin nicht üblich waren, plante der Bischof von Nowosibirsk, ein „Zentrum der Barmherzigkeit“ zu bauen. Dort sollten ein Waisenhaus und ein Mutter-Kind-Heim untergebracht werden. Für diese Aufgabe suchte der Bischof eine Ordensgemeinschaft, welche Schwestern nach Nowosibirsk schickt. Ich kam zu der Überzeugung: Das ist etwas für mich!
Können Sie kurz schildern, wie sich das Vorhaben entwickelt hat?
Beide Projekte, das Mutter-Kind-Heim und das Waisenhaus, konnten 1996 eröffnet werden. Später kamen noch etliche kleinere Projekte hinzu. Das Waisenhaus musste 2015 aus politischen Gründen geschlossen werden. Das Mutter-Kind-Heim war zunächst im Caritashaus untergebracht, dort aber platzmäßig sehr begrenzt. Ab 2015 haben wir die Mütter mit ihren Kindern, aber auch Schwangere, in einem größerenGebäude untergebracht. Heute können wir bis zu 20 Müttern mit ihren Kindern Unterkunft und damit Schutz anbieten.
Wie empfinden Sie derzeit die Situation in Russland und in Nowosibirsk?
In den fast 30 Jahren, die ich hier bin, waren die ersten Jahre von einem großen Aufschwung geprägt. Jetzt ist eine Haltung der Passivität bei den Menschen zu spüren. Angst vor der Zukunft geht um. Viele Menschen sind arbeitslos und die aktuelle politische Situation führt zu einem Wegfall von staatlichen Zahlungen. Persönlich vermisse ich auch die Redefreiheit.
Warum ist gerade jetzt die Hilfe für das Mutter-Kind-Heim so wichtig?
Die Finanzierung unseres Mutter-Kind-Heims ist ausschließlich über Spenden möglich. Von der Stadt erhalten wir nur die Befreiung von Kommunalausgaben, wie Strom, Heizung, Wasser. Zwar erreicht uns gelegentlich finanzielle Hilfe von Partnern aus Deutschland, aber diese reicht nicht aus. In den letzten Jahren haben wir Sponsoren in Russland gefunden, aber diese sind nun alle ins Ausland geflüchtet. Andere würden gerne helfen – können es aber nicht, ohne selbst in Not zu geraten. Hinzu kommen ständige Kurswechsel und eine bedrückende Inflation. Alle Spenden, die uns erreichen, kommen ausschließlich dem Weiterbetrieb des Mutter-Kind-Heimszugute.
Wie muss man sich die Arbeit im Mutter-Kind-Heim konkret vorstellen?
Die Frauen, welche bei uns Hilfe suchen, erleben häusliche Gewalt in den Familien. Manche werden mit ihren Kindern regelrecht auf die Straße geworfen. Sie kommen bei uns an – mit einem oder mehreren Kindern, den Ausweis in der Hand. Sie besitzen zumeist nur das, was sie am Körper tragen. Wir geben den Müttern und ihren Kindern Unterkunft, Essen und Kleidung. Außerdem tragen wir die Kosten für Spezialisten, welche mit den Müttern arbeiten. Ich möchte hier nur einige Beispiele nennen: Die psychologische Arbeit bezüglich der Traumata, die durch die häusliche Gewalt entstanden sind. Psychologische Trainings zur Normalisierung von Paarbeziehungen. Eine juristische Begleitung der Familien bei der Wiederherstellung von Dokumenten, bei einer polizeilichen Anzeige oder bei der Klageerhebung. Sozialpädagogische Arbeit zum Wiederaufbau von vertrauensvollen Eltern-KindBeziehungen. Wir begleiten die Mütter solange, bis sie mit ihren Kindern wieder auf eigenen Füßen stehen. Es gibt auch junge Mütter ohne Berufsausbildung, die während ihres Aufenthaltes bei uns einen einfachen Beruf erlernen, um sich dann später selbst versorgen zu können.
Was möchten Sie Menschen, die das Ordensprojekt in der Weihnachtszeit und im Neuen Jahr durch eine Spende unterstützen wollen, mitteilen?
Die Gesamtsituation hier vor Ort hat sich den letzten Monaten extrem verschlechtert. Die Gewalt gegenüber den Frauen ist in letzter Zeit beängstigend angestiegen. Dies alles zeigt aus meiner Sicht, dass das Mutter-Kind-Heim dringender denn je benötigt wird. Wir sind sehr dankbar für jeden Betrag, der uns erreicht.
Die Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) GmbH nimmt Geldspenden entgegen und leitet sie auf einem sicheren Weg an die Caritas und Schwester Alexandra in Nowosibirsk weiter. Die Bankverbindung lautet:
Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) GmbH
Stichwort „Schwester Alexandra“
Bank für Sozialwirtschaft
BIC: BFSWDE33MAG
IBAN: DE57 8102 0500 0001 4830 00
Die sollten ihre Zelte lieber in der Ukraine aufschlagen, dort gibt es jetzt viel zu tun.
Jottnee bist du dämlich.
Die Caritas bekommt genug Steuergeld. Das wird leider nur üppig für die Verwaltung verwendet.
Und in Afghanistan. Wo die Guten keine Lust mehr hatten. Oder besser, kein Geld mehr verdient haben.
Die sollen lieber in Deutschland aktiv werden … Hier brauchen viele Frauen und Kinder Schutz vor häuslicher Gewalt…. insbesondere unter den neubürgern ein verbreitetes Problem
Keinem Cent für die Unterstützung! Soll lieber den Familien in der Ukraine helfen!!
Du könntest gar keinem Cent abgeben. Behalt mal deinem Cent. Stütze kam schon und kommt erst wieder in 4 Wochen!
Die russischen Mütter und ihre Kinder sind für dich also unwert?
Blödmann!!
Tolle Sache, gespendet!
Jesus soll gesagt haben „Vater vergib Ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun“, in diesem Fall denn sie wissen nicht was sie geschrieben haben.
Diese Schwester Alexandra hat aus ihrem Leben etwas Sinnvolles gemacht, für ein Taschengeld kranken Menschen egal welchen Glaubens, Weltanschaunung oder Nationalität geholfen und sie würde solchen Schreiberlingen hier im Forum, die ihre Arbeit beleidigen auch helfen.
Ich habe für ihre Arbeit etwas gespendet.
Besser nicht Jesus zitieren, wenn man keine Ahnung hat. (sic!)
Jesus zitieren?
Du hast keine Ahnung, davon aber reichlich.
++Jesus zitieren?
Bitte, bitte nicht! Das geht nicht gut.
Wow, tun die Kommentare hier weh. Manche sind selbst zu verblödet und ungezogen, ihre geistige Grütze wenigstens unter so einem Beitrag für sich zu behalten.