Spitzenreiter Halle: Höchster Medianlohn in Sachsen-Anhalt mit 3.621 Euro – Akademiker und Fachkräfte verdienen besonders gut

In der Stadt Halle (Saale) zeigt sich ein erfreulicher Trend: Die Einkommen der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten sind im Jahr 2024 weiter gestiegen. Laut aktueller Entgeltstatistik der Bundesagentur für Arbeit lag das Medianentgelt in Halle im Jahr 2024 bei 3.621 Euro brutto pro Monat – das sind 177 Euro mehr als im Vorjahr und über 538 Euro mehr als noch im Jahr 2020. Im Landesvergleich ist Halle damit Spitzenreiter in Sachsen-Anhalt.
Die Einkommen in Sachsen-Anhalt schwanken deutlich: Während Halle mit 3.621 Euro pro Monat an der Spitze liegt, bildet der Landkreis Wittenberg mit 3.114 Euro das Schlusslicht im Bundesland. Die Differenz von über 500 Euro unterstreicht die regionalen Unterschiede im Lohngefüge.
Frauen überholen Männer beim Entgelt – aber die Statistik hat Grenzen
Bemerkenswert ist: In Halle verdienten Frauen im Jahr 2024 im Median mehr als Männer. Mit 3.660 Euro pro Monat lag das Medianentgelt von Frauen knapp über dem der Männer mit 3.588 Euro. Hintergrund ist die unterschiedliche Branchenverteilung: Frauen sind in Halle überdurchschnittlich häufig in sozialen und medizinischen Berufen tätig, die häufig tariflich vergütet werden. Männer hingegen arbeiten häufiger im verarbeitenden Gewerbe oder in kleineren, nicht tarifgebundenen Betrieben – mit entsprechend niedrigerem Lohnniveau.
Allerdings weist die Statistik eine wichtige Einschränkung auf: Es fließen nur Vollzeitbeschäftigungen in die Medianberechnung ein. Da Frauen in Teilzeit häufiger vertreten sind, kann das individuelle Erleben der Einkommenssituation durchaus von den Zahlen abweichen.
Deutliche Lohnunterschiede zwischen Branchen
Die Branche „Information und Kommunikation“ erzielte 2024 mit 4.840 Euro im Median die höchsten Bruttoentgelte in Halle. Dicht dahinter folgen Beschäftigte in den Bereichen Energieversorgung, Wasserwirtschaft, Bergbau und Entsorgung mit einem monatlichen Medianlohn von 4.667 Euro.
Am unteren Ende der Skala steht die Arbeitnehmerüberlassung – hier lag das Medianentgelt bei lediglich 2.184 Euro. Die Unterschiede spiegeln nicht nur die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Branchen wider, sondern auch den Einfluss von Tarifbindung, Betriebsgröße und Fachkräftebedarf.
Bildung zahlt sich aus – besonders für Fachkräfte und Akademiker
Der Zusammenhang zwischen Bildungsabschluss und Einkommen bleibt deutlich: Wer keinen Berufsabschluss hat, verdiente in Halle im Jahr 2024 im Median nur 2.598 Euro. Mit anerkanntem Berufsabschluss, etwa einer dualen Ausbildung, stieg das Medianentgelt auf 3.421 Euro. Akademikerinnen und Akademiker erreichten im Mittel sogar 5.020 Euro brutto monatlich.
Diese Zahlen belegen einmal mehr die Bedeutung von Aus- und Weiterbildung – gerade in einer sich wandelnden Arbeitswelt mit steigenden Anforderungen und wachsender Digitalisierung.
„Die Agentur für Arbeit unterstützt Menschen dabei, einen Berufsabschluss zu erwerben. Helfer können sich zum Beispiel mit Unterstützung auch während einer Beschäftigung zur Fachkraft qualifizieren. Das ist ein Gewinn für den Arbeitgeber und für den Arbeitnehmer die Chance auf eine besser bezahlte Stelle“, wirbt die Chefin der Arbeitsagentur Simone Meißner für die Weiterbildungsangebote der Arbeitsagentur.
In Halle werden die Schlauen nicht alle.
Halle ist halt die wahre Hauptstadt.