Stadträte wollen alle Bäume am Riveufer fällen
In der Vergangenheit gab es immer Streit darum, dass die Stadtverwaltung bei Bauvorhaben zu viel fällt. Doch bei den Plänen für das Riveufer kritisieren Stadträte zu wenig Fällungen. Der Umweltausschuss hat sich am Dienstag auf SPD-Antrag entschieden, sämtliche Bäume der Allee zu fällen. Der Planungsausschuss hatte die Vorlage noch am Dienstag vertagt.
Zuvor hatten die Baumreihen im Ausschuss für eine einstündige Debatte gesorgt. Nach derzeitigem Stand will die Verwaltung einen Teil der 150 Bäume fällen. Das ist nötig, weil die Bäume teilweise auf dem zu erneuernden Kanal stehen. Die anderen Bäume sollen aber möglichst erhalten werden. Doch auch diese Bäume sind geschädigt, haben möglicherweise eine Lebensdauer von 15 Jahren. Stadträte befürchten dadurch ein Stückwerk, weil jetzt junge Bäume und in 15 Jahren dann weitere junge Bäume gepflanzt werden. Gottfried Koehn (SPD) sprach sich für ein „Tabula Rasa“ aus.
„Wir möchten nicht, dass alle Bäume gefällt werden“, machte Oberbürgermeister Bernd Wiegand deutlich gemacht. Er sagte, die Stadträte sollen wenn, dann bitte deutlich entscheiden, dass sie alle Bäume gefällt haben möchten, und nicht ständig verschieben. Die Verwaltung habe viele Bürgermeinungen erhalten, die sich für einen Erhalt der Bäume einsetzen. „Die Verwaltung setzt sich dafür ein, dass der Baubestand so weit wie möglich erhalten wird.“ Ihm persönlich falle es unheimlich schwer, vorauseiland Bäume zu fällen, die in voller Pracht stehen. „Es bleibt dann nichts mehr übrig vom alten Riveufer. Es wäre eine Komplettveränderung mit einem Ruck. Aber irgendwie… ich weiß es nicht.“
Es sei zwar verständlich, dass Wiegand auf Bedenken der Bürger eingehe, die die Bäume erhalten wollen, erklärte Gottfried Koehn (SPD). „Die sehen aber die Schäden nicht. Wir wollen, dass diese Prachtstraße auch für die nächsten hundert Jahre bleibt.“ Mit der Vorzugsvariante würde man das nicht erreichen. Deshalb halte er nichts von einer Einzellösung. Auch Eberhard Doege (CDU) meinte, er sei für eine komplette Fällung, auch wenn es ihm leid tue. Doch jetzt würden die Flutmittel bereitstehen – in 15 Jahren, wenn dann weitere Bäume ausgetauscht werden müsste, würde dieses Geld nicht bereit stehen. Zudem könne die Verwaltung nicht garantieren, dass im Rahmen der Bauarbeiten auch die restliche Bäume so geschädigt werden, dass sie auch gefällt werden. Wolfgang Aldag (Grüne) erklärte, in ihm würden zwei Herzen schlagen – denn seine Parteie stehe für den Baumerhalt, er sei aber auch Landschaftsarchitekt. Die jetzigen Bäume seien unter anderem in einem so schlechten Zustand, weil der Bereich teilweise mit schweren Fahrzeugen befahren werde, zum Beispiel zum Laternenfest. Er wollte auch wissen, ob es denn eine Verbesserung für die Baumstandorte geben. Laut Stadtplanerin Simone Trettin werde das Substrat erneuert. Das ist auch nötig, weil durch das Hochwasser die Bäume und die Erde mit Pilzen befallen sind. Yvonne Winkler (MitBürger) regte an, andere Bäume statt Linden zu pflanzen. Doch weil das Riveufer unter Denkmalschutz steht, müssen wieder Linden gepflanzt werden. Zudem stehen Alleen laut Naturschutzgesetz unter besonderem Schutz. Werner Misch (CDU) meinte, er sei ebenfalls für die komplette Fällung, „weil die Bäume in die Jahre gekommen sind und der Boden mit Pilzen kontaminiert ist.“ Rüdiger Fikentscher (SPD) meinte, wer derzeit bedenken zur Fällung habe, solle nicht nur an sich selbst, sondern an seine Kinder und Enkel denken. Fälle man jetzt nicht alle und pflanze mit einem Mal neu, werde es nicht wieder eine durchgängig einheitliche Allee wie jetzt geben. Eberhard Doege ergänzte, es sei eine schwere Entscheidung. Es werde einen Aufschrei geben, da kenne er die Hallenser, deshalb müsse es eine empathische Kommunikation geben. Doch es werde auch einen Aufschrei geben, wenn in 15 Jahren wieder gebaut wird, weil die restlichen Bäume ersetzt werden müssen.
Das Riveufer wurde vor 5 Jahren beim Hochwasser beschädigt. Der Abwasserkanal wird komplett erneuert, anschließend werden Fahrbahn und Gehweg erneuert. Finanziert wird das Vorhaben durch Fluthilfemittel.
Um das ganz deutlich zu machen. Ich habe heute gegen die Fällung der Bäume gestimmt. Das kommt leider so aus dem Bericht raus. Auch Frau Winkler hat dagegen gestimmt.
Sorry, aber das ist eine völlig verzerrte Darstellung der Geschehnisse im Ausschuss. Es gab eine sehr kontroverse Diskussion mit versch. Argumentationen und nachfragen. Am Ende gab es ein Änderungsantrag der SPD, dem sich eine Mehrheit angeschlossen hat. Nochmals ganz deutlich Frau Winkler (Mitbürger) und Wolfgang Aldag (Grüne) haben dagegen gestimmt. Das Ábstimmungsverhälnis muss bei solchen Bericht mit erwähnt werden, ansonsten wird dieser Bericht völlig falsch aufgefasst. Ich würde dem Verfasser nahelegen, den Bericht dahingehend zu vervollständigen
Sorry, aber das ist eine völlig verzerrte Darstellung der Geschehnisse im Ausschuss. Es gab eine sehr kontroverse Diskussion mit versch. Argumentationen und nachfragen. Am Ende gab es ein Änderungsantrag der SPD, dem sich eine Mehrheit angeschlossen hat. Nochmals ganz deutlich Frau Winkler (Mitbürger) und Wolfgang Aldag (Grüne) haben dagegen gestimmt. Das Ábstimmungsverhälnis muss bei solchen Bericht mit erwähnt werden, ansonsten wird dieser Bericht völlig falsch aufgefasst. Ich würde dem Verfasser nahelegen, den Bericht dahingehend zu vervollständigen
Warum ist das wichtig?
Als Landschaftsarchitekt wissen Sie, dass Bäume nicht ewig leben und der im Planungsausschuss vorgeschlagene Weg nicht so verbrecherisch ist, wie der OB es klingen lässt.
Klar leben die Bäume nicht ewig. Aber 15-20 Jahre sind viel. Die Ökoleistung der alten Bäume ist nicht so schnell zu ersetzen. Das zählt für mich und hat Vorrang vor der Ästhetik.
@ W. Aldag: Ausgehend von obigen Artikel bedeutet das doch dann, dass Sie Parteipolitik über Fachwissen gestellt haben. Oder?
Eine Bitte an alle: lest mal die Vorlage, über die hier diskutiert wird und dann kann gern darauf losdiskutiert werden
http://buergerinfo.halle.de/vo0050.asp?__kvonr=15065&voselect=15882
Aldag hat seine grüne Glaubwürdigkeit spätestens mit seinem Einsatz für das völlig unnötigen Asphaltieren von Wegen auf der Peißnitz verspielt.
Zur Vollständigkeit. Ich hab mich nicht für die Asphaltierung eingesetzt, sondern ein Planungsauftrag ausgeführt. Bei der Planung habe ich vier Dinge erreicht. Schmalere Wege als von der Verwaltung geplant. Keine Borde,ein Wegeverlauf, bei dem kein einziger Baum gefällt werden mussteund Verwendung des alten Unterbaus um nicht in den Wurzelraum der Bäume eingreifen zu müssen.
Mit Verlaub, aber diese Argumentation ist doch wohl Verlogenheit ohne gleichen. Die Ethik ist hier in etwa so vorhanden wie bei der katholischen Kirche, die gegen Kondome propagiert und zugleich über ihre Bank Geldanlagen in entsprechende Hersteller betreibt.
Was genau bitte ist daran verlogen?
Das ist nicht schwer zu erkennen: Wege in der Natur zu asphaltieren, die über kurz oder lang so oder so durch Baumwurzeln oder Hochwasser geschädigt werden, ist nicht nachhaltig, da man sie ständig erneuern muss. Ein Parteimitglied der Grünen, dass diesen Nachhaltigkeitsgedanken quasi torpediert, indem er als „ausführendes Organ“ handelt, muss sich die Frage nach der Glaubwürdigkeit seines parteipolitisch als richtig propagierten Handelns stellen.
Es ist übrigens ebenso mit dem Saalestrand: Es ist nicht nachhaltig, jährlich eine Ressource – hier Sand – undwiederbringlich in die Saale zu kippen. Nur weil eine gewisse Firma ihn bezahlt, macht es die Sache weder nachhaltig noch besser.
Was ich nicht ganz verstehe… wenn es wieder ein Hochwasser gibt oder ein Sturm Bäume schädigt, sollen dann wieder alle Bäume gefällt werden, nur damit es einheitlich ist? Oder wie?
„Auch Eberhard Doege (CDU) meinte, er sei für eine komplette Fällung, auch wenn es ihm leid tue. Doch jetzt würden die Flutmittel bereitstehen – in 15 Jahren, wenn dann weitere Bäume ausgetauscht werden müsste, würde dieses Geld nicht bereit stehen. “
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Ja, genauso kennen wir das in Halle. Wenn irgendwelche Fördermittel – die ja auch nur Steuermittel der Bürger sind – bereitstehen, bauen die den größten Blödsinn (siehe Stadtbahnprogramm) ohne an die Folgen zu denken.
Da müssen dann eben auch mal 100 Jahre alte Bäume dran glauben.
Ein privater Bauherr würde für einen derartigen Raubbau nie und nimmer eine Genehmigung erhalten, aber wo die Stadt baut, da fallen ständig die Bäume. Pervers.
Diese Bäume machen doch das Riveufer aus, die SIND das Riveufer, verdammt nochmal. Wie kann man das nicht sehen?
Das unterschreibe ich!
Lieber Bürger?
Wann wurde das Riveufer angelegt wie es heute ist? Und wie sahen die Bäume damals aus? Richtig, damals waren sie recht klein. Mal Postkarten aus der Kaiserzeit anschauen, wie damals Parks so aussahen.
Kann man nicht mal Nägel mit Köpfen in Gesamtheit machen, oder ist diese Stadt permanent auf Stückwerk aus? Dann sollten die Bäume nur gefällt werden, wo unbedingt der kanal erneuert werden muß. An den anderen Stellen braucht ja dann auch nicht gebaut zu werden, um die Bäume zu erhalten.
Wenn zwei Herzen in meiner Brust schlagen, dann bedeutet das, dass beide Betrachtungsweisen durchaus legitim sind und abgewägt werden müssen. In Abwägung aller Argumente und der Tatsache, dass für neue Bäume keine besseren Standortbedingungen geschaffen werden können ( dazu gehören mehr Wurzelraum, Schutz vor Überfahren der Wurzel etc,) bin ich gegen eine Fällung der gesamten Allee und für eine Stück für Stück Entnahme je nachdem wann die Bäume abgängig sind. Von der Verwaltung wurde dargestellt, dass dies auch nach einem Umbau ohne größere Probleme möglich ist. Also nicht Parteipolitik über Fachwissen gestellt, sondern Fachwissen in Parteipolitik einfließen lassen und por und contra abgewogen.
Mit welcher Straßenbahn fährt eigentlich der Bürger? Hoffentlich nur mit den nicht unter seiner Postulation „Blödsinn“ erfaßten Linien.
Vielleicht mal dran denken, daß die meisten Bereiche dabei fast 100 Jahre alt sind, und nun endlich mal die Gelegenheit einer Frischzellenkur besteht. Bisher wurde ja 40 jahre nur an den Sympthomen der mangelwirtschaft herumgedoktert. Und während des glorreichen großdeutschen Reiches ist außer Krieg und Zerstörung auch nicht viel passiert…
Die Frage ist doch eigentlich: „Ist denn die zu sanierende Kanalabdeckung überhaupt ein Flutschaden aus 2013 oder werden auch hier nur trickreich Fluthilfemittel abgegriffen?“ Möglicherweise sind die Bäume garnicht so kaputt und nur dem Fördermittelausnutzungswahn im Wege! Es gibt aber angeblich Gutachten, naja wie immer! Für Geld gibt’s eben alles.
Die Bäume bleiben steht!!! Der Charme des Riveufer geht verloren. Außerdem ist das Riveufer ist eine Fahrradstr. . Der Auto- und LKW Verkehr hat hier nichts zu suchen. Macht eine Fußgängerzone aus dem Ufer. 15 Jahre Lebenserwartung fűr die Bäume ist ok. Da kommt, bei den klimatischen Veränderungen, bestimmt noch eine Flut und Geld. Ich vermisse hier Grips und Brainstorming fűr eine Lösung wie “ Bäume bleiben stehen und erhalten die notwendige Pflege und wir sanieren das Rive-Ufer naturfreundlich“ Das geht bestmmt wenn der Wille da ist. Bitte fragt auch die Bűrger, die in Giebichenstein wohnen!
Genau!
Natürlich wäre es schön, wenn die Bäume erhalten bleiben könnten. Aber es gibt noch weitere Aspekte, weshalb es Unsinn ist, die Bäume zu erhalten.
1. Durch die Schutzmaßnahmen für die bestehenden Bäume verlängert sich die Bauzeit
2. Kranke Pflanzen noch mit Beschädigung des Wurzelwerkes zu „stressen“, wird die Lebensdauer zusätzlich beeinträchtigen. Schwierig auch die Folgeschäden abzuwägen.
3. Neupflanzungen von schon großen Bäumen, 4-5m Höhe und einem Stammdurchmesser von 20 – 25 cm Durchmesser kosten richtig viel. Schätzungsweise mit allem zusammen pro Baum mindestens um die 1000,- Euro, .
Es bedeutet NICHT, dass nach Fertigstellung der Baummaßnahmen eine leere, kahle Straße existiert, sondern Jungbäume für die nächste 100 Jahre, mit einer entsprechenden Höhe.Schon nach wenigen Jahren bildet sich in der Regel eine ansprechende volle Baumkrone aus.
Die Frage, ob eine nächste Flut neue Bäume wieder beschädigen würde kann man einfach nicht beantworten. Aber junge starke Bäume sind eher widerstandsfähig gegenüber Krankheiten, als 100 Jahre alte Bäume. Zudem kann man im Pflanzsubstrat schon für die Kräftigung vorsorgen.
Eine stückweise Entnahme, bedeutet ja, dass nicht Abschnit für Abschnit, sondern je nach Zustand, einzelne Bäume entnommen werden. Es entwickelt sich in den nächsten 20 bis 30 Jahren kein schönes Alleebild. Zudem wird der Substrataustausch auch schwierig. Der Pilz verbreitet sich im Substrat und könnte Neupflanzungen schaden. Das muss Herr Aldag erklären, wie er ein Übergreifen des Pilzes in das neue Pflanzsubstrat verhindern möchte.
Es ist eine Entscheidung für die Stadt mit Blick in die Zukunft! Eine (im ersten Moment) harte Entscheidung aber eine richtige Entscheidung. Auch die Grünen wissen, dass letztlich kein Verlust entsteht, sondern am Ende eine ökologische Aufwertung.
Zum Thema Strasse, raus mit dem Autoverkehr, ausgenommen Anwohner! Keine Busse!
Ich finde es sehr problematisch, wenn auf diesem Stück Autos bis vor die Tür der Hedwig fahren und um mehr geht es im Grunde nicht!
Vielleicht sollte der Weg so weiter geführt werden, wie das schon jetzt sanierte Stück. Für die Jogger wäre das verlegen von Laufmatten auch schön.
Zu 1.
Durch Schutzmaßnhamen an den Bäumen verzögert sich in der Bauzeit rein gar nichts. Mit über 20 Jahren Erfahrung in dem Bereich glaube ich zu wissen von was ich spreche. Ja ein gewisser Mehraufwand ist es sicherlich.
Zu 2. Es gibt zhalreiche Maßnahmen die Beschädigung des Wurzelwekres zu minimieren und mit Wurzelvorhängen etc. zu arbeiten um die Wurzeln und die Bäume auch während der Bauzeit optimal zu versorgen. (Leider hat man das bei den im letzten Jahr laufenden Bauarbeiten versäumt)
Zu 3. Neue Bäume mit einem Stammdurchmesser !!!! Von 20-25 cm kosten um ein vielfaches mehr als 1000€. Hier ist wohl gemeint 20-25 cm Stammumfang
und noch was fachliches:
Jungbäume sind wesentlich stressanfälliger als alte eingewachsene Bäume. Bei iner Neupflanzung und ähnlichen Wetterverhälntnisse wie in diesem Sommer ist ein Anwachen sehr schwer hinzubekommen.
Zum Pilz. Ja wo ist der denn ??. Es wurde erwähnt, dass dieser mit der Flut angeschwemmt wurde. Ja Leute ver……. kann ich mich selber.
Für mich uns uns als Grüne Fraktion ist klar. Wir wollen, dass die Bäume so weit wie mögöich erhalten bleiben und wir kämpfen gemeimsam mit vielen Bürgerinnen und Bürgern um jeden Baum. Zudem werden wir uns dafür einsetzen, dass wir für die alten Bäume bessere Bedingungen schaffen und auch eine fachlich richtige Pflege bekommen.
Mann muß euch nur die Knete wegnehmen – und schon endet der Mist! Diesmal wird nicht gedroht – diesmal kommt euer Fluthilfenförderungswahnsinn auf dem Tisch vom Staat-an-Wald.
Mit den Bäumen sehe ich auch so.
Es könnte vielleicht die Schiffahrt auf der Saale beleben, wenn Rentnerausflugsbusse bis zum Schiff fahren könnten.
Bestimmte politische Gruppen sind immer begeistert von Ideen, wie man Geld ausgeben könnte. Wo es herkommt interessiert sie nicht.
WIe viele Bäume, die die Stadt in letzter Zeit gepflanzt hat haben überlebt? Im AUgust hat man endlich gemerkt, dass es seit Mai zu trocken ist und hat ein bisschen gegossen. Viele Jungbäume sehen entsprechend aus. Der Preis pro Neupflanzung liegt eher Richtung 2.000 Euro.
Und haben sich die Herren Stadträte auch nur einen dieser Pilze, die ja immer da sind, wenn die Stadt fällen will, mal zeigen lassen? Zumindest bei dieser besonderen Allee wäre ein Vorort-Termin schon zumutbar.
Früher konnte man übrigens zwischen den Linden und dem Geländer zur Saale joggen, bis irgendwelche Deppen auf die Idee kamen, dort – wie auch zwischen den Bäumen – Rollsplitt hinzukippen.
Wenn Bäume nachweislich durch die Flut geschädigt sind, dann ist es doch legitim diese auch mit Fluthilfemitteln zu erneuern.
Wie weit ist es denn eigentlich vom Busparkplatz Fährstrasse bis zum Anleger, 300m?
Natürlich kann die Stadt großzügig auf die Gelder verzichten, wenn dann in 10 Jahren oder schon zeitiger jedes Jahr Beträge im 5-stelligen Bereich für Ersatzpflanzungen verplant werden müssen, dann wird dieses Geld bei Kultur, Straßensanierung, Schulerneuerung oder sonstigen freiwilligen Leistungen eingespart. Oder die Ersatzpflanzungen werden ausgelassen bzw. preiswerter realisiert, beides wird schwer zu erklären sein, für nachfolgende Generationen.
„Wie weit ist es denn eigentlich vom Busparkplatz Fährstrasse bis zum Anleger, 300m?“
Mit einem für ältere Leute nicht ganz einfachem 13m Höhenunterschied.
Ich habe es jetzt nicht in Erinnerung: Ist der Weg eigentlich barrierefrei?
„… machte Oberbürgermeister Bernd Wiegand deutlich… Er sagte, …“ Ihm persönlich falle es unheimlich schwer, vorauseiland Bäume zu fällen, die in voller Pracht stehen.“
ICH KANN ES NICHT GLAUBEN. HERR WIEGAND hat an der Halle-Saale-Schleife ohne Genehmigung und ohne Sinn und Verstand sehr viele Bäume fällen lassen. Und Jahre später dann so eine Aussage. Augen auf bei der nächsten Wahl!!!
Die Fällung war schon mit Sinn und Verstand. Ohne diese Fällung würde jetzt nicht einmal über einen neuen Deich diskutiert werden,
Die Kommunalpolitiker sollten einmal die langfristigen Klima- und Wetterprognosen verfolgen. Die Trockenheit und die Temperaturen seit April werden von Meteorologen als dramatisch eingeschätzt. Und es wird leider nicht besser (Jetstream). Jeder Baum, der diesen Endlossommer überlebt, sollte erhalten werden! Und dann liest man von 70 Bäumen, die an der Heideallee gefällt werden sollen und von Plänen, alle Bäume am Riveufer zu
fällen! Die Stadt schafft es ja schon jetzt nicht, die existierenden Bäume zu erhalten, auch junge, erst gepflanzte Straßenbäume, die bestimmt nicht billig waren, sind darunter. Wie sollen unsere
Volksvertreter die Dramatik auch feststellen, sehen sie doch nicht einen einzigen Baum, wenn sie aus ihren Amtsstuben auf den Markt herunterschauen. Hier ist es in den letzten Monaten immer “schön“ heiß gewesen, ein schattiges Plätzchen sucht man vergebens. Ein ähnliches Schicksal wird wohl auch den Riebeckplatz ereilen.
Wozu gibt es eigentlich Fachleute und Gesetze?
@Wittkowski
Sehr gut :-)!
Wo sind da eigentlich die Neuen? Darüber stand doch mal was in der MZ
Wie ist eigentlich das Verhältnis der Zunahme der Bäume im Stadtgebiet durch Wachstum und den Fällungen? Ich denke doch, dass das Wachstum bestehender Bäume bedeutend über den Fällungen liegt.
„Jungbäume sind wesentlich stressanfälliger als alte eingewachsene Bäume. Bei iner Neupflanzung und ähnlichen Wetterverhälntnisse wie in diesem Sommer ist ein Anwachen sehr schwer hinzubekommen.“
Das ist eine traurige These, denn sie spräche dagegen, nie wieder irgendwo einen Baum neu anzupflanzen. Wir gehen wohl einig, dass jetzt im Herbst die beste Zeit zum Pflanzen von Bäumen ist und bei den heute gezüchteten Bäumen die Anwachswahrscheinlichkeiten grundsätzlich sehr gut sind.
Ich würde ja gern mal einen Plan des Verlaufs des Kanals sehen. Er wird vermutlich im Bereich von Straße und Gehweg liegen.
Ich hab mir heute extra das Riveufer noch mal angeschaut, ich denke die Meinungen gehen hier auch wieder mal etwas an der Realität vorbei. Die „Allee“ ist jetzt nicht so dominant für das Bäumeerlebnis, was es am Riveufer allgemein gibt. Die Einzelbäume abseits der Straße sind auch deutlich größer. Eine junge Allee dazu geht schon in Ordnung.
https://www.luftbildsuche.de/foto/detail/luftbilder-altbau-gruenderzeit-villa-riveufer-ufer-saale-halle-saale-sachsen-anhalt-185763.jpg
@farbspektrum „Die Fällung war schon mit Sinn und Verstand. Ohne diese Fällung würde jetzt nicht einmal über einen neuen Deich diskutiert werden“, ganz ehrlich, dass ist jetzt nicht dein Ernst, oder???
Ich frage mich heute noch. Wer trägt eigentlich die Kosten für diese eigenmächtige Aktion? Und wo wurden zum Ausgleich eine tatsächliche Anzahl von Bäumen neu gepflanzt? Aber wir vergessen viel zu schnell. Leider leider.
Sie wurden gepflanzt im Südpark. Leider im Frühling, sind alle vertrocknet.
https://dubisthalle.de/ersatz-fuer-den-gimritzer-damm-baeume-fuer-den-suedpark
„Aber wir vergessen viel zu schnell.“
Glaube ich nicht. Wenn noch einmal so ein Hochwasser kommt, werden sich die Leute dran erinnern, warum es immer noch keinen deich gibt.
Aha – dann hat es also doch nichts gebracht, die Bäume vorauseilend zu fällen.
Als ich dem Bankier Lehmann das schöne Saaleufer abkaufte, um hier eine Flaniermeile für die Hallenser zu schaffen, ließ ich auch Bäume anpflanzen. Nach meinem Liebelingslied – Am Brunnen vor dem Tore – sollten es Lindenbäume sein, denn in dem Lied gibt es die schöne Zeile: Ich träumt´ in seinem Schatten, so manchen süßen Traum … Dass die für den Stadtrat auserwählten Bürger 100 Jahre danach so einen Unsinn verzapfen, nichts verstehen von dem, was mir einmal wichtig war, raubt mir die verdiente Ruhe in meinem Grab. Ich glaube, ich werde mit demnächst daraus erheben und dem Stadtrat mal einen Besuch abstatten und den Herren und Damen mal die Ohren langziehen und auf die Finger klopfen.
Die Gestaltung des Riveufers in seiner jetzigen Form erfolgte im Jahr 1915. Der Oberbürgermeister Rive hatte für die Stadt Halle einen Teil des Uferstreifens aus dem Lehmannschen Besitz erworben, der damals bereits in Zahlungsschwierigkeiten war.
Auf Beschluss des Rates wurden im Jahr 1915 der Hauptsammelkanal für die Stadtentwässerung der Stadt Halle und die Kläranlage Tafelwerder gebaut.
Durch das erforderliche Längsprofil des Hauptsammlers musste das Gelände im Bereich des jetzigen Riveufers um mehr als einen Meter aufgefüllt werden. Dadurch wurden eine Ufermauer und ein schützendes Geländer erforderlich. Das derzeitig vorhandene Uferprofil entlang des Riveufers entstand.
Auf der Deckenplatte des Hauptsammlers wurde eine schützende Teerpappe verlegt und mit einer dünnen Sandschicht bedeckt, auf die die Gehwegplatten verlegt wurden. Die Promenade verlief so, wie sie heute als Fußweg noch zu sehen ist, unmittelbar über dem Hauptsammler der Stadt.
Zur Aufwertung des Riveufers wurden ca. 6.000 m³ Mutterboden rechts und links der Promenade angefüllt und die jetzt noch vorhandenen Linden gepflanzt. Der Abstand der saaleseitigen und straßenseitigen Baumreihe zum Hauptsammler beträgt dabei in der Regel nur ca. 1,3 m.
Der vorhandene Straßenbord zur Achse der felsenseitigen Baumreihe beträgt heute sogar nur 0,8 m bis 1m. Der Kanal für die Straßenentwässerung verläuft parallel der Baumreihe in einem mittleren Abstand von ca. 1,8 m bis 2,5 m, also auch im Wurzelbereich der Bäume. Durch die undichten Muffen wachsen die Wurzeln in diesen Kanal, der ebenfalls 113 Jahre alt und auf Grund seines baulichen Zustandes zu sanieren und zum Teil zu erneuern ist. Die Bäume stehen also ziemlich eingeengt entlang des Riveufers und machen sich längs der Straße sogar den Wurzelraum gegenseitig streitig.
Jetzt vermute ich, dass die damaligen Planer und Bauausführenden schon gewusst haben, dass die Bäume auf Grund ihrer Anordnung nur eine begrenzte Standzeit haben werden. Man war sich sicher bewusst, dass mit Reparaturarbeiten am Sammler, oder sogar einem Neubau des Hauptsammlers, die Bäume gefällt und durch Neupflanzungen ersetzt werden müssen. Man hatte aber für die nächsten 4 Generationen, respektive 100 Jahre, eine ansprechende Ufergestaltung.
Wird das Riveufer mit Mitteln der Fluthilfe jetzt neu gestaltet und kann damit auch die Verkehrssicherheit für den Hauptsammler wieder hergestellt werden, sollte man auch an den Ersatz der Bäume denken und für weitere 4 Generationen eine ansprechende Uferpromenade gestalten.
Dafür können 4-jährig verschulte Bäume gepflanzt werden, die bereits einen Stammumfang von ca. 30 cm haben und den Alleecharakter schon wunderbar repräsentieren.
Wenn nicht jetzt und mit Unterstützung aus der Fluthilfe, wann dann?
Ps.: die fachlichen Hintergründe sind mir aus meiner Tätigkeit als Mittarbeiter der HWS bekannt
… ich muss richtig stellen: „ehemaliger Mitarbeiter“, jetzt im Ruhestand
Der Fluthilfefond scheint ja ein Fass ohne Boden zu sein, wenn z.B. solch ein Baum allein weit über 1000€ kostet…
Die Stadt muss sich unabhängig davon die Frage gefallen lassen, wieso sie mit diesem Hintergrundwissen neu angepflanzte Bäume (z.B. im Südpark, dieAusgleichspflanzung zu den Baumfällungen am Deich) absterben ließ. Die Bürger werden doch sicherlich darüber informiert, wer für die entstandenen Schäden aufkommt, ob die Bäume ersetzt werden und wie in Zukunft diese neu gepflanzten Bäume von Anfang an durch effektive Bewässerungssysteme (Ringdrainagen, Wassersäcke etc.) im Zuge des Klimawandels erhalten und auch weiterhin betreut werden. Bäume werden für Generationen gepflanzt. Sie brauchen Jahrzehnte, um so groß zu werden wie die Linden am Riveufer. Man sollte davon ausgehen, dass sich die Kommunalpolitiker ihrer Verantwortung bewusst sind.
Es wäre ja auch ganz sicher möglich, den alten Kanal zu verfüllen und einen neuen in der Straßenmitte anzulegen. Aufreißen müßte man die Straße ohnehin, warum also nicht für neu in der Mitte? Dann könnten alle Bäume stehen bleiben, man hätte einen hochwassersicheren Kanal für die nächsten 500 (oder mehr) Jahre
Soviel ich weiß greift die Fluthilfe nicht für den Hauptsammler und die Bäume mit einer Lebenserwartung von 5 – 15 Jahren, die durch Pilzbefall geschädigt sind, werden von der vorgeschlagenen Lösung auch nicht wieder gesund. Auch wenn man den Hauptsammler in die Straßenmitte legen würde, ist der Wurzelraum der Bäume durch die Baugrube, die mindestens 3 m breit wäre, beeinträchtigt. Und dann wäre noch der Kanal für die Straßenentwässerung. Man will ja sicher in einen Mischwasserkanal, der Regenabwurfbauwerke zur Saale hat, nicht zusätzlich mit Niederschlagswasser beaufschlagen. Dann ist da noch die gerade fertig gestellte Trinkwasserleitung DN 400, die sich auch noch im Bereich der Straße befindet. Für die Straße selbst werden ca. 50 cm des vorhandenen Straßenaufbaus ausgehoben. Mit diesem Aushub und dem Setzen des Bordes ist man wieder im Wurzelbereich der Bäume. Wurzelschonend Erdstoff ausheben geht vielleicht noch, dauert aber lange und kostet viel Zeit und Geld, aber wie verdichtet man Erdstoff wurzelschonend für den Straßenneubau? Und das sind sicher noch nicht alle Problemchen. Alles nicht so leicht gemacht, wie gedacht 😉
Auffällig ist, dass in Halle bei städtischen Vorhaben viele viele Bäume gefällt werden.
Aus meiner Sicht oft unnötig.
Nicht umsonst hat Halles Grünflächenamt den Spitznamen „Kettensägenamt“.
Wie können diese Leute (und der rot-grüne Stadtrat) ohne schlechtes Gewissen solch ein Baummassaker in Halle veranstalten.
Dabei geht es nicht nur um das Riveufer.
Anscheinend gelten für private Investoren sehr viel strengere Regeln. Klar, die kann man ja einfach so schikanieren.
1. Wer immer die Gutachterlein beauftragt hat die Riveufer-Linden anzusehen, der hat ihnen auch gesagt, dass er die da weg haben will…nur so kann man sich erklären, dass diese „Experten“ sich als WAHRSAGER zur Lebensdauer von Bäumen und ihrer Verurteilung wegen angeblichen „Pilzbefalls“ betätigt haben. Nicht zu vergessen, dass die Gutachterlein ja auch schon nach der Überschwemmung den Auftrag hatten, die Wurzeln auf Schäden zu überprüfen, dabei haben sie fröhlich die Wurzeln ausgegraben, schön lange offen liegen lassen und dann irgendwann mal mit Split nachfüllen lassen! Ganz schön robust, diese Linden!
2. Hat sich schon mal jemand überlegt, dass Bäume IMMER Pilze haben? Die sitzen auf den Blättern und auch an den Wurzeln, die „GUTEN“ an den Wurzeln heißen MYKORRHIZA und die helfen den Bäumen dabei, Nährstoffe und Wasser aus dem Boden aufzunehmen, die von den Blättern sorgen dafür, dass sich das Laub zersetzt usw. Auch bei Linden ist das Vorkommen von Pilzen absolut normal und WICHTIG! Schön zusammengefasst ineinem zufällig entdeckten Dokument:
https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/biodiversitaet/dateien/w78_pilze_winterlinde.pdf
@Pilzfreund
auch Käse hat Pilze, einige Schimmelpilze kann der Mensch essen und andere eben nicht.
Pilz nicht gleich Pilz, da hilft auch das eingeschränkte Googlewissen nicht.
Die gutachterlichen Pilze werden wohl die sein, welche zur Zersetzung bzw. Zerstörung beitragen.
Übrigens, 10 bis 15 Jahre Lebensdauer, wenn die Bäume unberührt stehen bleiben.
Bei Stress durch Sanierung und Wurzelfreilegung bzw. Wurzelabrisse, wird es fixer gehen mit dem Ende.
Es wäre schön, wenn sich an dieser Stelle ein Fachmann zu Wort melden würde, um für Aufklärung zu sorgen.Welche Pilzart wurde denn gutachterlich nachgewiesen, die die Linden angeblich bedroht oder bereits schädigt?