Stadtspitze bei den Maltesern: Hilfsdienst wirbt für dringenden finanzielle Unterstützung bei der Ausstattung des ehrenamtlichen Katastrophenschutzes
Bei einem Besuch der Malteser informierte sich Halles Bürgermeister Egbert Geier gemeinsam mit Tobias Teschner, dem Fachbereichsleiter für öffentliche Sicherheit, über die aktuellen Herausforderungen im ehrenamtlichen Katastrophenschutz sowie die Integrationsarbeit der Malteser. Im Zentrum des Treffens stand die dringende Notwendigkeit, die Ehrenamtlichen besser auszustatten – insbesondere mit Schutzkleidung. Anke Brumm, Geschäftsführerin der Malteser in Sachsen-Anhalt, erklärte: „Der Katastrophenschutz ist auf ehrenamtliches Engagement angewiesen. Eine angemessene Ausrüstung ist nicht nur eine Frage des Arbeitsschutzes, sondern auch ein Zeichen der Wertschätzung.“
André Podschun, Referent für Einsatzdienste der Malteser, verdeutlichte die finanziellen Herausforderungen: „Derzeit finanzieren wir die Ausbildung und Ausstattung der Einsatzkräfte im Katastrophenschutz durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Fördermittel. Die Kosten pro Einsatzkraft liegen bei über 1.500 Euro, weshalb wir die Ausrüstung oft nur schrittweise anschaffen können.“
Die Stadt Halle stellt dem von den Maltesern betriebenen Sanitätszug II Einsatzfahrzeuge zur Verfügung und gewährt jährlich eine finanzielle Förderung von 2.000 Euro. Doch diese Mittel reichen nicht aus, um die Kosten für Einsatzkleidung, Fahrzeug- und Gerätewartungen sowie Verbrauchsmaterialien zu decken. „Wir wissen, dass die Stadt Halle keine Vollfinanzierung des Katastrophenschutzes ermöglichen kann. Aber eine Anschubfinanzierung für die Ausstattung und Ausbildung der Ehrenamtlichen wäre eine große Hilfe“, betonten Anke Brumm und André Podschun.
Bürgermeister Geier und Fachbereichsleiter Teschner würdigten die wichtige Rolle und hohe Verantwortung der Malteser bei der Sicherstellung des Katastrophenschutzes. „Das ehrenamtliche Wirken bei Einsätzen und in der Ausbildung der Hilfskräfte ist nicht hoch genug einzuschätzen“, so Bürgermeister Egbert Geier. Gute Nachrichten hatten Geier und Teschner mit Blick auf die Fahrzeughallen am Katastrophenschutz-Standort in der Barbara-Straße im Gepäck: „Die Erneuerungsarbeiten haben bereits begonnen und werden schnellstmöglich abgeschlossen.“
Neben dem Katastrophenschutz engagieren sich die Malteser in zahlreichen Integrationsprojekten, die Begegnungsräume schaffen und geflüchteten Menschen neue Perspektiven bieten. „Das Ehrenamt ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft, sei es im Katastrophenschutz oder in der Integrationsarbeit“, sagte Brumm. Ehrenamtskoordinator Alaa Alrefaie und Yvonne Friebe-Weber, Dienststellenleiterin der Malteser in Halle, sprachen über erfolgreiche Projekte wie „Hand in Hand“, die „Ukrainehilfe“ und das Schulprojekt „Dein Sozius“.
Durch Angebote wie Mütter- und Vätercafés, Sprach- und Bildungsprojekte sowie Aktivitäten wie Debattierturniere und Fahrradtouren sei es gelungen, Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenzubringen und zum Mitmachen zu motivieren. Auf diese Weise konnten die Malteser in Halle über 60 Ehrenamtliche aus verschiedenen Ländern gewinnen. „Die Gemeinschaft hilft erheblich dabei, die Sprache zu verbessern und ein Verständnis für das Leben in Deutschland zu entwickeln. Oft hat dies auch dazu geführt, dass Menschen eine Arbeit aufnehmen konnten“, berichtete Alaa Alrefaie über die Erfolge der Integrationsdienste.
Foto: Malteser Hilfsdienst e.V.
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