Streiks im öffentlichen Dienst am kommenden Dienstag in Halle
Am kommenden Dienstag werden die Landesbediensteten im Öffentlichen Dienst in Sachsen-Anhalt streiken. Dazu rufen die Gewerkschaft ver.di und GEW auf. Proteste wird es auch in Halle geben. Hier könnten Landesbehörden und Schulen geschlossen bleiben. Die zentrale Streikkundgebung findet ab 11:00 Uhr auf dem Alten Markt in Magdeburg statt.
„Wenn die Arbeitgeberseite an ihren Ritualen festhält und wie in der Vergangenheit in den ersten Verhandlungsrunden kein Angebot vorlegt, müssen die Beschäftigten darauf reagieren“, sagt Oliver Greie, ver.di Landesbezirksleiter für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
„In Anbetracht der Notlage, in der sich gerade viele Schulen befinden und die zum allergrößten Teil durch zusätzliche und aufreibende Arbeit der Lehrkräfte vor Ort aufgefangen wird, kann man die notwendigen Entgeltsteigerungen fast als eine Art Schmerzensgeld auffassen“, brachte heute Eva Gerth, Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt, die Stimmung in zahlreichen Kollegien auf den Punkt. Fehlende Lehrkräfte, Kurzzeitverträge an den Hochschulen und ein fortschreitender Abbau pädagogischer Unterstützungssysteme sorgten dafür, dass immer mehr Arbeit von immer weniger Leuten gemacht werden müsse. „Die Attraktivität des gesamten Berufsfeldes wird dadurch nicht gesteigert“, sagte Gerth weiter. Die pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verdienen derzeit schon ca. 4 Prozent weniger als die Erzieherinnen in den Kommunen.
ver.di fordert für die Tarifbeschäftigten und Auszubildenden im öffentlichen Dienst der Länder Verbesserungen im Gesamtvolumen von 6 Prozent. Dies beinhaltet eine soziale Komponente in Form eines Sockel- oder Mindestbetrages bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Dabei soll die Bezahlung der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst der Länder sowie der Erzieherinnen und Erzieher bei den an den TVL gebundenen Studentenwerken und den Beschäftigten in der Pflege an die der Kommunen angeglichen werden. Für die Auszubildenden fordert ver.di eine Erhöhung der Vergütungen um 90 Euro, mehr Urlaub und die Übernahme nach der Ausbildung.
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