Tierschützer protestieren gegen Hubertusmesse in Wettin-Löbejün
Alljährlich findet in vielen Kirchgemeinden rund um den 3. November die Hubertusmesse statt, ein Gottesdienst für die Jäger. Die Veranstaltung am Sonntag um 16 Uhr in der Sankt-Nikolai-Kirche in Neutz im Saalekreis, einem Ortsteil von Wettin-Löbejün, steht nun selbst unter Beschuss. Die Tierrechtsorganisation Peta spricht von “Töten mit kirchlichem Segen.”
Die Hubertusmesse sei mit der “christlichen Ethik der Achtung vor dem Leben vereinbar.” Derartige Hubertusmessen bilden nach Ansicht von PETA “häufig den Auftakt zu den besonders grausamen Drückjagden, bei denen Hobbyjäger durch die Wälder ziehen und unzählige Tiere hetzen und töten.” Deshalb appellieren man an die Kirchenvertreter, “sich künftig von den gewaltverherrlichenden Messen zu distanzieren.”
„Einen Gottesdienst zu veranstalten, der Jägern symbolisch den Segen für das sinnlose Töten wehrloser Mitgeschöpfe gibt, sendet ein völlig falsches Signal. Kirchen müssen für die Bewahrung der Schöpfung eintreten, nicht für ihre Zerstörung“, kritisiert Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Die Hubertusmesse verkennt zudem, dass der heilige Hubertus vom Jäger zum überzeugten Jagdgegner wurde.“
PETA bezieht sich zudem auf Aussagen der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz, wonach bei Drückjagden bis zu 70 Prozent der Wildtiere nicht sofort sterben. “Mit zerschossenen Knochen und heraushängenden Innereien flüchten die Tiere, leiden unter den Verletzungen oft tagelang und sterben qualvoll, wenn sie bei der sogenannten Nachsuche nicht gefunden werden”, heißt es in der Erklärung von PETA. Anerkannte Wildbiologen seien einig, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd bestehe.
Die Hubertusmesse geht auf den 3. November zurück, den Hubertustag. Dieser ist dem Heiligen Hubertus gewidmet, einem der Legende nach zunächst wilden und zügellosen Jäger. Während einer Jagd in den Ardennenwäldern soll ihm ein Hirsch erschienen sein, der zwischen den Stangen seines Geweihs das Zeichen des heiligen Kreuzes trug. Seit seinem Tod gilt Hubertus von Lüttich als Schutzpatron der Jäger. Seine Waidgerechtigkeit “Achtung vor dem Geschöpf” ist noch heute “ungeschriebenes Gesetz” der Jäger.
Man kann ja davon ausgehen, das die Jäger weit über 50 % keine GRÜNENWHLER sind und ihr Waidhandwerk gut beherrschen.
Die Sankt-Nikolai-Kirche ist aber in Wettin (Stadt), nicht in Neutz (Dorf)!
Man kann auch davon ausgehen, dass die Jäger mehr an der Umwelt hängen als die Paradiesvögel von PETA.
„Anerkannte Wildbiologen seien einig, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd bestehe.“
Ich hätte gern mal ein Statement der „anerkannten Wildbiologen“ zur Vernichtung der Graureiherkolonie in Kollenbey durch Waschbären und zu umgepflügten Sportplätzen durch Wildschweine.
Auch die Tötung wildlebender Hunde durch PETA wäre aus wildbiologischer Sicht zu hinterfragen, wie auch die Schäden an der Schafpopulation durch das Raubtier Wolf.