Wegen Baumfällungen: Heideallee am Mittwoch gesperrt
Am Mittwoch ist die Heideallee 8 bis 16 Uhr für Autos und 9 bis 14 Uhr für Straßenbahnen gesperrt. Grund sind Baumfllungen. 30 Bäume müssen am Knoten Weinbergweg fallen. Dort entsteht ein Kreisverkehr.
Die Umleitung für Autos erfolgt über die Blücherstraße zur Heideallee. Der stadteinwärtige Verkehr wird über die Straße Am Heiderand umgeleitet. Auch der Straßenbahnverkehr am Gimritzer Damm/Heideallee muss zwischen 9 und 14 Uhr unterbrochen werden. Die Linie 5 wird ab Markt über Reileck, Burg Giebichenstein nach Kröllwitz umgeleitet. Die Linie 4 endet von Kröllwitz kommend an der Haltestelle Straßburger Weg und fährt zurück nach Kröllwitz. Zwischen Rennbahnkreuz und Endstelle Kröllwitz wird ein Schienenersatzverkehr eingesetzt. Die Haltestellen Gimritzer Damm und Weinberg Campus werden nicht bedient. Ein zusätzliches Verkehrsangebot zwischen Rennbahnkreuz und Heide-Universitätskliniken bzw. in Gegenrichtung besteht mit den Linien 34 und 36.
Wie vom Stadtrat am 30. Oktober 2013 beschlossen, wird die Heideallee seit Frühjahr 2018 im Rahmen des Programms STADTBAHN Halle ausgebaut. Die Arbeiten zur Beseitigung der Flutschäden im Gimritzer Damm hatten bereits 2016 begonnen und sollen im Sommer 2019 beendet sein.
Der neue Kreisverkehr soll die Leistungsfähigkeit und die Sicherheit des Verkehrs erhöhen. Der Kreisverkehr wird für alle Verkehre mit Ampeln signalisiert, so dass auch die Radfahrer und Fußgänger künftig sicher den Bereich passieren können. Zudem wird der Weinberg Campus besser und direkt an die Hauptverkehrsstraße aus beiden Richtungen angebunden. Hierdurch werden die Wege des Autoverkehrs verkürzt und damit weniger Verkehr erzeugt. Die Haltestellen der Straßenbahn werden entsprechend des Bedarfs angepasst und barrierefrei ausgebaut. Die notwendigen Baumfällungen wurden auf 30 Bäume minimiert.
Das Gesamtprojekt beinhaltet umfangreiche Naturschutzmaßnahmen. In Vorbereitung des Ausbaus müssen jedoch 30 Platanen im Bereich des neuen Kreisverkehrs und der Straßenbahnhaltestelle gefällt werden. Diese Bäume werden entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen in unmittelbarer Nähe am Gimritzer Damm durch die Pflanzung einer vierreihigen Baumallee ausgeglichen. Der Alleecharakter wird dadurch nicht gefährdet. Im Rahmen des Gesamtvorhabens werden 337 Bäume (inklusive dieser neuen vierreihigen Platanenallee) im Bereich Heideallee und Gimritzer Damm bis Rennbahnkreuz neu gepflanzt und rund 32.500 Quadratmeter Sträucher und Landschaftsrasen im Bereich des Straßenzuges und angrenzender Flächen angelegt. Weitere Ausgleichsmaßnahmen (Baumpflanzungen) wird es im nächsten Jahr in der Südpromenade, im Stadtteil Südstadt geben. Die zu pflanzenden Jungbäume haben bereits einen Stammumfang von 18 bis 20 Zentimetern. Zusätzlich werden 5.000 Quadratmeter Hartholzwald auf der Rabeninsel aufgeforstet, darunter Platanen, Ulmen, Erlen, Feldahorn. Hierbei handelt es sich um etwa 500 Jungbäume vorgenannter Arten.
Den Fällarbeiten ging 2018 ein Genehmigungsverfahren voraus. Die Planungsunterlagen waren öffentlich ausgelegt. Im Rahmen der öffentlichen Beteiligung aller anerkannten Naturschutzverbände konnten beim Erörterungstermin am 28. August 2018 alle Einwendungen hinreichend erörtert werden.
Seit Beginn der Planung wurde der Baumbestand in der Heideallee als eine maßgebliche planerische Rahmenbedingung berücksichtigt. So wurden in der Vorplanung zahlreiche technische Planungsvarianten untersucht und mit den Fachbereichen der Stadt Halle diskutiert. Als Vorzugsvariante entschied sich der Stadtrat für eine Variante mit dem geringsten Eingriff in den Altbaumbestand (bei Erhaltung prägender Altbäume) und gleichzeitiger Wiederherstellung einer vierreihigen Platanenallee im Bereich der Heideallee.
Weiterhin wurden im Rahmen der Variantenuntersuchung verschiedene Knotenpunktformen untersucht. Mit der geplanten Kreisverkehrslösung wird die Bevorrechtigung des ÖPNV, bei gleichzeitiger hoher Leistungsfähigkeit und höchster Verkehrssicherheit ermöglicht. Die Hauptgründe für den notwendigen Ausbau der Heideallee sind die Beseitigung bestehender Sicherheitsdefizite und Unfallgefahren. Zudem sind alle Haltestellen des ÖPNV gesetzlich verpflichtend bis 2022 barrierefrei auszubauen.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) beklagt die Fällungen. Das Flächennaturdenkmal würde unwiederbringlich zerstört. Zudem seien hier geschützte Tierarten beheimatet. Das gibt auch die Stadt zu, die dort unter anderem den Gemeinen und Marmorierten Rosenkäfer nachgeewiesen hat. Letztere steht auf der Roten Liste Deutschlands und Sachsen-Anhalts und gilt als stark gefährdet. Zudem sei der Bereich ein bedeutender Transferkorridor mit mehreren Hauptflugrouten für Mops- und Wasserfledermäuse. Laut BUND würden die Platanen Fledermäusen und Vögeln, die Heideallee ungefährdet über die Baumkronen hinweg zu queren. Doch die Platanen verbessern auch die CO2-Bilanz, binden Feinstaub, schützen vor Verkehrslärm und mildern das Aufheizen im Sommer.
„Eine Fällung dieser prächtigen Alleebäume würde den Lebensraum der bedrohten Käfer-Arten zerstören und gegen das Bundesnaturschutzgesetz verstoßen. Die geplanten Umsiedlungen von Käfern sehen wir kritisch, da ein Überleben der Tiere nach solch einer Tortur ungewiss ist“, so Ralf Meyer, Landesvorsitzender des BUND in Sachsen-Anhalt. Die Umweltschützer fordern die Stadtverwaltung auf, die Fällungen nicht zu genehmigen. Eine wesentliche Verbesserung der Verkehrsführung sei die Neuplanung ist nicht zu erkennen und eine Zeitersparnis von wenigen Minuten rechtfertige nicht einen solchen massiven Eingriff.
Wer kommt nur auf die saublöde Idee, einen Kreisverkehr mit Ampeln zu regeln?
Chaosplaner und/oder Bürohengste…
Sei froh, dass die HAVAG in Halle keine Schranken bekommt. 😀
“Die notwendigen Baumfällungen wurden auf 30 (!) Bäume MINIMIERT“.
Schön ausgedrückt!
Selbstverständlich eine alternativlose Lösung die überzeugt!
Das Programm STADTBAHN hat in Halle schon zu vielen umwelt- und verkehrspolitischen Verbrechen geführt.
Aber Hauptsache die HAVAG kann irgendwelche Fördermittel einstreichen.
Folgen für die Bevölkerung und Folgekosten spielen da absolut keine Rolle.
Wenn Amateure planen…
„Das Flächennaturdenkmal würde unwiederbringlich zerstört. Zudem seien hier geschützte Tierarten beheimatet. Das gibt auch die Stadt zu, die dort unter anderem den Gemeinen und Marmorierten Rosenkäfer nachgeewiesen hat. Letztere steht auf der Roten Liste Deutschlands und Sachsen-Anhalts und gilt als stark gefährdet.“
So kennen wir unsere geliebten Ämter in DE: für einen selbst gelten keine Regelln, aber wehe ein Privatman verbrennt mal 2 Tage nach dem Termin einen Haufen Laub. Dann ist aber Polen offen!
Richtig, privat darf Naturschutz keine Rolle spielen, wenn es um öffentliche Maßnahmen geht, wird die Liebe zur Natur neu entwickelt.