Werbeverbot für Tabak und Alkohol in Halle gefordert
An der Straßenbahnhaltestelle hängt Zigarettenwerbung, an Liftfaßsäulen wird für Sekt geworben und auf den großen Plakaten für Bier. Doch damit soll Schluss sein. Vor zwei Jahren hat die Fraktion MitBürger / Neues Forum einen ersten Versuch gestartet, damit verwies die Stadt auf einen neuen Werbenutzungsvertrag, der erarbeitet wird. Der steht nun zur Beschlussfassung an, jedoch in nicht-öffentlicher Sitzung. Die SPD-Fraktion macht nun auch Druck für ein Werbeverbot.
„Was überall in der EU bereits Standard ist, muss auch in Halle umsetzbar sein: keine Werbung für Tabakwaren, E-Zigaretten oder alkoholische Produkte im öffentlichen Raum. Die SPD-Fraktion setzt sich weiterhin für dieses Ziel ein, denn der Schutz der Gesundheit und vor allem auch der Kinder- und Jugendschutz haben für uns oberste Priorität“, sagt Johannes Krause, Vorsitzender der SPD-Fraktion. „Es ist höchste Eisenbahn, die richtigen Rahmenbedingung für Werbung im öffentlichen Raum in den nächsten zehn Jahren festzulegen. Dazu gehört auch, künftig auf rassistische, gewaltverherrlichende, homophobe und sexistische Werbung im öffentlichen Raum zu verzichten. Unsere Nachbarstadt Leipzig macht uns bereits vor, wie es gehen kann. Daran sollten wir uns ein Beispiel nehmen, wenn nun die neuen Verträge abgeschlossen werden.“
In Berlin oder der halleschen Partnerstadt Karlsruhe gibt es bereits ein solches Verbot. Bundesweit wird ein Verbot erst ab Juli 2020 greifen, zumindest für Tabak, so hatte es die Bundesregierung beschlossen.
Dann sollte man aber auch konsequent sein und auf Tabak- und Alkoholsteuer verzichten.
Heuchler!
Was genau ist daran heuchlerisch? Glaubst du, dass massiv billigerer Tabak und Alkohol dem Gesundheits- und Jugendschutz dienen würde?
Angesichts der Gesundheitskosten, die durch Tabak- und Alkoholkonsum langfristig entstehen, würde man wohl gerne darauf verzichten.
Es ist noch nicht bewiesen, ob ein Raucher mit einer kurzen Lebenserwartung das Gesundheitssystem höher belastet, als ein 90jähriger Rentner mit der dritten künstlichen Hüfte oder der Skifahrer mit seinen künstlichen Kniegelenken.
Ob das bundesweite Verbot 2020 kommt, ist aber noch nicht sicher, da sich die CDU mal wieder quer stellt.