1,15 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche in Sachsen-Anhalt
2023 wurden in Sachsen-Anhalt von ca. 4 200 Betrieben rund 1,15 Mill. ha landwirtschaftlich genutzte Fläche bewirtschaftet. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, nahm nach Hauptnutzungsart das Ackerland mit 84,8 % (976 900 ha) den größten Anteil an der landwirtschaftlich genutzten Fläche ein. Der Grünlandanteil lag bei 15,0 % und der Anteil von Dauerkulturen wie Obstanlagen, Rebland und Baumschulen betrug 0,2 %. Das geht aus den endgültigen Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2023 hervor.
Auf 54,9 % der Ackerfläche bestellten die sachsen-anhaltischen Landwirte Getreide. Damit standen rund 536 000 ha Getreide zur Körnergewinnung im Feld. Das waren rund 5 800 ha (-1,1 %) weniger als im Vorjahr. Über die Hälfte der Fläche (53,3 %) nahm der Winterweizen (einschl. Dinkel und Einkorn) ein und blieb damit die wichtigste (anbaustärkste) Ackerbaukultur in Sachsen-Anhalt. Für den Anbau von Wintergerste wurden 19,3 % der Getreidefläche genutzt.
Ölfrüchte zur Körnergewinnung wurden auf 156 700 ha Ackerfläche angebaut (16,0 %). Die bedeutendste Ölfrucht im Land war weiterhin der Winterraps auf einer Anbaufläche von 137 200 ha. Damit stieg sie um 7,8 % im Vergleich zum Vorjahr an. Sonnenblumen standen auf 17 300 ha, was einen deutlichen Rückgang um 23,8 % gegenüber 2022 darstellte.
Der Anbau von Pflanzen zur Grünernte, die sowohl als Futterpflanzen als auch in der Biogasanlage zur Energiegewinnung genutzt wurden, nahm mit 147 800 ha 15,1 % des Ackerlandes ein. Davon entfielen fast 3/4 (74,2 %) der Fläche (109 700 ha) auf den Silomais/Grünmais.
Hackfrüchte wie Zuckerrüben oder Kartoffeln wurden auf einer Fläche von 59 900 ha angebaut, was 6,1 % der Ackerfläche ausmachte. Die Anbaufläche von Hackfrüchten bestand zu 79,1 % aus Zuckerrüben (47 400 ha) und zu 20,7 % aus Kartoffeln (12 400 ha). Insgesamt wurden auf 3 100 ha weniger Hackfrüchte angebaut als 2022 (-4,9 %).
Hülsenfrüchte zur Körnergewinnung wuchsen auf 28 300 ha (+6,0 % im Vergleich zu 2022). Futtererbsen reiften auf 17 700 ha und machten damit ca. 62,5 % der Anbaufläche für Hülsenfrüchte aus.
Von Juni 2022 bis Mai 2023 bauten die Landwirte in Sachsen-Anhalt auf 104 800 ha Zwischenfrüchte an. Davon entfielen 86,8 % oder 90 900 ha auf den Winterzwischenfruchtanbau, wovon 86 300 ha zur Gründüngung genutzt wurden. 3 500 ha dienten der Futtergewinnung und 1 100 ha der Biomasseerzeugung zur Energiegewinnung. Auf 13 900 ha wurden Sommerzwischenfrüchte angebaut, die mit 12 600 ha (90,9 %) ebenfalls vorwiegend zur Gründüngung genutzt wurden.
Die Erhebung zur Bodennutzung (Bodennutzungshaupterhebung) war Bestandteil der Agrarstrukturerhebung 2023 und wurde repräsentativ durchgeführt, entsprechend werden die Angaben gerundet dargestellt.
Leider bleibt in dem Artikel eine wichtige Aussage in diesem Zusammenhang unerwähnt, nämlich dass in Sachsen-Anhalt die landwirtschaftlich genutzte Fläche insgesamt zurückgeht. Bei der Landwirtschaftszählung 2020 waren es noch rund 10.600 Hektar mehr gewesen. Dabei hat Sachsen-Anhalt mit die besten Böden in ganz Deutschland.
Genau! Es werden immer neue Flächen zubetoniert oder zugeteert. Es gibt genug Flächen welche industriell vorbelastet oder kontaminiert sind oder einfach schon kaputt sind aufgrund von z.B. Bergbau etc. Aber statt solche Flächen zu nutzen wird neuer Acker versiegelt, am Bsp. Intel Magdeburg sogar Acker mit annähernd 100er Bodenwert. Schlimm und einfach nur kurzsichtig!
Wie viel Ackerfläche brauchen wir denn, um uns zu ernähren und was bringt es viele Äcker zu haben, wenn die Menschen im Land keine (prodiuktive) Arbeit haben, um sich ordentlich ernähren zu können. Ach und gleich einem der kommenden Kommentare vorwegnehmend: wir haben genügend landwirtschaftliche Flächen, wenn diese nur sinnvoller für eine ausgewogene und gesunde Ernährungsweise bewirtschaftet wird. Wir essen zu viel Fleisch, wofür zu viele Tiere gehalten werden und für welche wiederum ein großer Teil (60 %!) der Ackerflächen für Futterpflanzen genutzt wird.
Es sind genug Flächen für Industrie, Bau etc. vorhanden. Es gibt überall im Land Flächen welche bereits für Industrie etc. genutzt worden und teilweise ungenutzt, vermüllt oder kontaminiert sind, also wo eine Nutzung für ’neue‘ Industriegebiete sich direkt anbietet.
@ Naja, in S.-A. wird soviel Ackerfläche für Solar und Windparks umgewandelt, das man Getreide und anderes aus anderen Ländern importieren muss. Der Fleischkonsum ist auch schon zurückgegangen. Wieviel Milchbetriebe in S.-A. gibt es denn noch? Wieviel Hürden werden den Bauern in den Weg gelegt?
„in S.-A. wird soviel Ackerfläche für Solar und Windparks umgewandelt, das man Getreide und anderes aus anderen Ländern importieren muss“
Selbst ausgedacht oder nur irgendwo gelesen und ohne zu überlegen nachgeplappert?