1,2 Mio für Schüler-Käfighaltung

Seit Monaten tobt der Streit um den Schulhof für das Neue Städtische Gymnasium. Die Stadt hat jetzt die Machbarkeit prüfen lassen, kleine innenliegende Höfe für die Nutzung als Schulhof auszubauen. Für rund 80 Schüler, so die Rechnungen der Stadt, könnte man auf diese Weise Platz schaffen. Die beiden äußeren Höfe waren für eine Nutzung vorstellbar, so Christian Zeigermann in der Beigeordnetenkonferenz. Er hat für die Stadt die Machbarkeit untersucht.
Je nach Variante sind Kosten von 300.000 Euro (billigste Lösung mit Gittern), 450.000 Euro (Mit Glaselementen) und 1,2 Millionen Euro (Sicherheits-Milchglas) fällig.
Alle drei Varianten haben eins gemeinsam. Auf der oberen Ebene wird Platz für die Pausen der Schüler geschaffen, die Ebene darunter steht für Fahrräder bereit. Doch angesichts der aufwachsenden Schülerzahl, es werden einmal perspektivisch 900 Schüler sein, sind die zusätzlichen Plätze allenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Stadt wiederum will mit dieser Variante einen abgeschlossenen Schulhof für das Gymnasium am Schülershof verhindern. Denn dadurch müssten Wege verlegt und Anwohnerparkplätze beseitigt werden. Als Bauzeit schweben der Stadt die Sommerferien im kommenden Jahr vor. Der bestehende Schulhof ist viel zu klein für eine weiter wachsende Schule. Aktuell besuchen knapp 500 Jungen und Mädchen die Schule.
…Je nach Variante sind Kosten von 300.000 Euro (billigste Lösung mit Gittern), 450.000 Euro (Mit Glaselementen) und 1,2 Millionen Euro (Sicherheits-Milchglas) fällig. …
Um 233.333€ Fördermittel nicht zu verlieren. :-), tolle Rechnung! Vermutlich wird der Eigenanteil jetzt wohl noch höher ausfallen, bei zu erwartenden Kostensteigerungsraten seit der Planung 2016.
Beschlusskontrolle
Sitzung des Stadtrates am 27.03.2019
Anfrage von Herrn Schiedung zum Schülershof
TOP: 13.2
Antwort der Verwaltung:
Herr Schiedung fragte, ob die Gefahr besteht, dass Fördermittel verfallen, da bisher keine Baumaßnahmen stattfanden.
Die Fördermittel für die Freiflächengestaltung Schülershof wurden im Programmjahr für das Haushaltsjahr 2016 in Höhe von 350.000 € (davon 233.333 € Fördermittel) bewilligt und ab-gerufen. Grundsätzlich verfallen die Mittel nicht, auch wenn sich die Umsetzung der Maß-nahme verzögert. Durch die Verzögerung der Baumaßnahme fallen Zinsen in Höhe von 5 % über den Basiszinssatz an.
Die beiden größeren der Innenhöfe haben eine Fläche von je ca. 15 x 8 Metern, der mittlere ist noch kleiner. Gesamtfläche geschätzt vielleicht 300 qm – und die sind ringsrum von den Mauern des Schulgebäudes umgeben. Das ist nicht mal Käfighaltung, sondern Gefängnisfreigang.
Auch das ist so bei anderen Schulen. Die ja von Schülerseite ohnehin als Gefängnis mit Anwesenheitspflicht gesehen werden
Die meisten Schulhöfe sind zumindest nach einer Seite offen. Und damit meine ich nicht nach oben.
„Auch das ist so bei anderen Schulen.“
Wo? Bei welchen halleschen Schulen soll das denn sein? Behaupten kann schließlich jeder irgendwas…
Zur “Käfighaltung“: Es geht in der heutigen Zeit umso mehr auch um den Schutz der Kinder gegen Gefahren von außen, um Gewährleistung der Aufsicht etc., Eltern wollen ihre Kinder während der Schulzeit in Sicherheit wissen.
Und deshalb, ab hinter Gitter in den Innenhof. Vor allem geht es hier um die Oberstufe.
Schüler werden jetzt schon in Käfigen festgehalten? WTF? Die Schulpflicht muss endlich weg! 😀
. . . wo haben denn die früheren Besucher der Schule ihre Pausen nur verbracht, sagt mal wo diese waren, oder hatten die keine Pausen, weil kein Schulpausenhof existierte? Unvorstellbar ! Braut eine neu Schule mit einem Pausen Hof mit 1 m2/Schüler x 900 Schüler = 900 m2 für alle Schüler, müßte doch reichen, wenn ein Huhn nur 0,5m2 beansprucht.
„wenn ein Huhn nur 0,5m2 beansprucht.“
„Beansprucht“ ist wohl die denkbar verfälschendste Wortwahl. Hat sich einst dieselbe Art von kranken Hirnen ausgedacht wie die, die jetzt Schüler in Pausengatter sperren wollen, statt ein paar Parkplätze und die Hälfte der dort ohnehin überdimensionierten Fußgängerflächen zu nutzen.