Neues Leben am Güterbahnhof – Architekturstudenten entwerfen Zukunftsvisionen für Halles verborgenes Quartier
Während derzeit vielerorts über das Zukunftszentrum oder das RAW-Gelände diskutiert wird, verbirgt sich in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof ein stiller Hoffnungsträger städtischer Entwicklung: das Areal „Am Güterbahnhof“, nördlich der Delitzscher Straße. Der Zugang erfolgt derzeit über eher unscheinbare Wegmarken – das Europa-Hotel, das X-Carree und ein Autoverleih. Doch genau hier, zwischen Schienensträngen und städtischer Peripherie, schlummert gewaltiges Potenzial.
Mit diesem Potenzial haben sich Architekturstudenten des dritten Semesters auseinander gesetzt. In einem ambitionierten Studienprojekt haben sie kreative Entwürfe für die Entwicklung des Quartiers erarbeitet. Derzeit sind diese Ideen im Foyer der Scheibe A in Halle-Neustadt zu bestaunen. Die Ausstellung, die am Dienstag eröffnet wurde, zeigt mutige Visionen, die von Mobilitätslösungen bis hin zu neuen urbanen Identitäten reichen.
Ideen ohne Zwänge, Visionen ohne Limit
„Diese Stadt hat Entwicklungspotenzial“, sagt René Rebenstorf, Beigeordneter für Stadtentwicklung und Umwelt. Er betont zwar, dass die Entwürfe der Studenten keine offiziellen Planungen seien, dennoch sieht er ihren Wert: „Das sind Planungen ohne Zwänge. Sie helfen uns, Eigentümer und Projektentwickler anzusprechen.“ Die kreativen Arbeiten ermöglichen neue Blickwinkel auf das Areal, das als strategisches Bindeglied zwischen dem zentralen Riebeckplatz und dem dynamisch wachsenden Osten Halles gelten kann.
Dabei ist allen Beteiligten klar: Es handelt sich um ein Langzeitprojekt. „Wir reden über einen Zeitraum jenseits von 15 Jahren“, so Rebenstorf. Schnellschüsse sind nicht zu erwarten, ebenso wenig wie kurzfristige Bautätigkeiten. „Natürlich heißt das nicht, dass morgen die Bagger rollen“, stellt er klar.
Ein großes Hindernis: die isolierte Lage des Quartiers zwischen den Bahntrassen. „Die Bahn trennt ohne Ende“, beschreibt Rebenstorf die physische Barriere, die derzeit jede Entwicklung erschwert.
Brücken, Parks, Kultur – Studierende zeigen den Weg
Die studentischen Entwürfe reagieren mit originellen Lösungen auf die Herausforderungen des Areals. Ein Konzept schlägt eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer vor, die das Quartier direkt mit dem Riebeckplatz / Zukunftszentrum verbinden soll – ein städtebaulicher Brückenschlag, der derzeitige Abgrenzungen überwindet und neue Mobilitätsachsen erschließt.
Ein anderer Entwurf sieht die Errichtung einer Quartiersgarage vor, mit dem Ziel, die Straßen des Gebiets möglichst autofrei zu halten. Auch Grünflächen sind in den Planungen fest verankert: ein großzügiger Stadtplatz, ein Park, Spielplätze sowie Flächen für Kultur- und Freizeitangebote lassen das Quartier als lebendigen, sozialen Ort der Begegnung neu entstehen.
Riebeckplatz als Zukunftsort – auch Hochhausideen in Arbeit
Nicht nur das Quartier „Am Güterbahnhof“ steht im Fokus innovativer Ideen. Auch der benachbarte Riebeckplatz gerät zunehmend in den Blickpunkt städtebaulicher Visionen. Im Rahmen von Masterarbeiten entstanden Entwurfsmodelle für den Neubau eines Hochhauses – ein markanter Impuls für das Stadtbild.
Parallel dazu verfolgt die Firma Papenburg konkrete Pläne: Direkt neben dem Busbahnhof soll ein Hotelneubau entstehen, der auch ein Fahrradparkhaus integrieren soll – ein Signal für neue Mobilitätskonzepte und eine wachsende touristische Infrastruktur.
Ausblick: Ein Quartier mit Perspektive
Die studentischen Arbeiten sind mehr als nur Studienprojekte – sie sind Einladung zum Umdenken und Ausgangspunkt für neue Gespräche über die Zukunft Halles. Auch wenn die Umsetzung noch in weiter Ferne liegt, markieren die Entwürfe einen wichtigen Schritt: Sie geben der Stadt eine Vision.
„Wir müssen heute denken, was wir morgen gestalten wollen“, so Rebenstorf. Und vielleicht wird das Areal „Am Güterbahnhof“ in einigen Jahren nicht mehr nur ein vergessener Ort zwischen Gleisen sein – sondern ein lebendiges, zukunftsgewandtes Quartier mitten in Halle.






















Gab es nicht mal Pläne für das RAW welche die historischen und denkmal geschützten Gebäude mit einbeziehen ? Oder sorgt man dafür heiß dafür das bald nichts mehr davon da ist ?
Kannst du das nochmal umformulieren. Ist echt schlecht zu verstehen.
„„Die Bahn trennt ohne Ende“, beschreibt Rebenstorf die physische Barriere, die derzeit jede Entwicklung erschwert.“
Was für eine seltenm blöde Aussage. Auch jede vierspurige Straße trennt ohne Ende.
Klar, noch mehr alles zu bauen. Warum nicht 🤦🏻♀️
Das zz hätte in den osten von Halle kommen müssen .. dann hätte dieser eine längst überfällige Aufwertung erhalten …. Schade wieder eine Chance vertan
Ich habe eine ganz verrückte Idee: Man könnte die Ideen und Vorschläge zusätzlich auf einer (Achtung!) Webseite darstellen. So würde man vielleicht noch mehr Öffentlichkeit schaffen und Menschen, die den Weg nach Neustadt – aus ganz unterschiedlichen Gründen – evtl. nicht antreten können oder wollen, die Möglichkeit geben, sich auch detailliert zu informieren und (Achtung!) vielleicht sogar einzubringen. Wilder Vorschlag, ich weiß. Wäre aber einen Versuch wert.
Und warum (?) machst (Achtung!) DU das nicht einfach.
Ach Hilde. Das sollte Aufgabe des Urhebers bzw. des Auftraggebers sein. Vermutlich hast du meinen Kommentar nich richtig gelesen, sondern warst von meinen Aufmerksamkeits-Klammern so sehr getriggert, dass du erstmal wild auf die Tastatur klimpern wolltest. Es geht mir um Beteiligung. Von offizieller Seite (Stadt).
Es ist keine Beteiligung, wenn du selbst nichts machen willst.
Die gibt es bereits.
Wirklich? Kannst du bitte den Link posten? Danke!
halle.de bürgerbeteiligung
https://mitmachen-in-halle.de/
Aktuell ist in diesen sogenannten „Quartieren“ schon sehr viel Kulturszene und Vereinsleben anzutreffen. Mit derartigen Plänen werden erneut diejenigen vertrieben, die auch in der Vergangenheit urbane Räume mit Leben füllten und am Leben erhielten (siehe LaBim & HMB). Vll. können diese Studierenden sich auch mal vor Ort ein Bild machen und nicht nur Stadtpläne wälzen. #realitycheck