Neuer Anlauf der Stadt: Halle will Sportvereine an Betriebskosten für Sportstätten beteiligen – halbe Million Euro fehlt dadurch den Vereinen

Die Stadt Halle (Saale) unternimmt einen neuen Anlauf zur Beteiligung der Sportvereine an den Betriebskosten für Turnhallen. Das geht aus der neuen Sportstättenbenutzungssatzung hervor, die der Stadtrat voraussichtlich in seiner Novembersitzung beschließen soll.
“Aufgrund der angespannten Haushaltssituation ist es erforderlich, von Nutzenden eine angemessene Beteiligung an den Betriebskosten zu verlangen”, begründet die Stadtverwaltung ihre Pläne. “Der Stadt Halle (Saale) entgehen Einnahmen, da die aktuelle Sportstättenbenutzungssatzung keine Betriebskostenbeteiligung der Nutzenden und keine Regelung zur Anbringung und Vergütung von Werbung auf kommunalen Sportstätten vorsieht.”
Beginnend ab dem 01.01.2026 mit einem Betrag von 2,00 Euro / Stunde ist eine schrittweise Erhöhung bis zu einem Betrag von 5,00 EUR / Stunde 2029 vorgesehen. Auf die Gebühren kommt aber noch eine Mehrwertsteuer von 19 Prozent hinzu, so dass folgende Gebühren fällig werden: Ab dem 01.01.2026 2,38 € / Stunde, ab dem 01.01.2027 3,57 € / Stunde, ab dem 01.01.2028 4,76 € / Stunde, ab dem 01.01.2029 5,95 € / Stunde. Mehr als eine halbe Million Euro fehlt dem halleschen Sport dann im Jahr 2029 durch die zusätzlichen Kosten.
Stadtsportbund protestiert
Einen ersten Anlauf hatte die Stadt im Oktober vergangenen Jahres zurückgenommen. Und auch diesmal ruft der Stadtsportbund der Mitgliedsvereine zu protesten auf. “Wir haben im Oktober 2024 gemeinsam gezeigt, dass der organisierte Sport in Halle zusammensteht. Durch eure starke Präsenz und klare Wortmeldungen im Sportausschuss konnte das damalige Vorhaben zurückgestellt werden.” Deshalb sollen die Vereine mit bei der Sportausschussitzung am 10. September um 17 Uhr im Stadthaus protestieren.
“Lasst uns gemeinsam ein starkes Zeichen setzen: Sport ist keine Verfügungsmasse zur Haushaltskonsolidierung”, heißt es vom SSB. “Die zusätzlichen Belastungen durch eine Betriebskostenbeteiligung sind für viele Vereine nicht leistbar – vor allem nicht so kurzfristig. Beitragserhöhungen lassen sich nicht sofort realisieren, und sobald sie greifen, droht der Verlust bestehender Mitglieder ebenso wie ein Rückgang potenzieller Neuzugänge. Anstatt den Sport in Halle zu stärken, würde er so geschwächt. Das steht im direkten Widerspruch zum Ziel des Stadtsportbundes und der #sportstadthalle, mehr Menschen in den Vereinen zu organisieren und den Organisationsgrad an den Bundesdurchschnitt anzugleichen.”
Zwar sei allen Hallenserinnen und Hallensern die angespannte Haushaltssituation bekannt. “Dennoch dürfen die dringend notwendigen Konsolidierungsmaßnahmen nicht auf Kosten des Sports erfolgen – zumal dieser ohnehin nur zu den freiwilligen Leistungen einer Kommune zählt, obwohl er einen unverzichtbaren Beitrag für Gesundheit, Integration, Jugendförderung und Gemeinschaft leistet.”
„OB Vogt will keine Einsparungen bei Sozialem und Kultur“…Sind Sportvereine, für viele Kinder nicht Soziale Einrichtungen ?
Babbel hier nicht ‚rum, das passt schon! 🙂
„„OB Vogt will keine Einsparungen bei Sozialem und Kultur“…Sind Sportvereine, für viele Kinder nicht Soziale Einrichtungen ?“
Harald,
Sportvereine gehören nicht nur zum Bereich „Soziales“, sondern sind auch Teil der „Kultur“.
Aber: Der jetzige OB meint mit „Kultur“ und „Soziales“ in erster Linie die Subventionierung von TOOH und Co. Da haben die Sportvereine eben das Nachsehen.
Eine Sporthalle für 2 €/h mieten?
Normalerweise gibt es dafür einen Stellplatz für einen PKW in der Tiefgarage.
Und dann meckern die noch rum?
Da im Text von einem Preis pro Stunde die Rede ist, gehe ich davon aus, dass ein gesamter Verein z.B. diesen Preis bezahlt. Damit kann der Gesamtpreis auf mehrere Personen an dem Kurs/Training verteilt werden, Damit kostet im Jahr 2029 eine Stunde pro Person bei angenommenen Gruppen von 20 Leuten 0,3 €, bei 2 Stunden 0,6 € in der Woche und damit im Jahr bei 52 Wochen 32,20 €. Da nicht alle Mitglieder in Sportvereinen knapp bei Kasse und Hilfsbedürftig sind, halte ich die Gebühren für angemessen und zumutbar. Gerade die 2,38 € in 2026 sind damit geradezu spottbillig. Die Aufregung halte ich daher ein wenig für übertrieben.
Im übrigen frage ich mich, warum die Stadt keine Gebühren für Werbung auf Sportstätten einführt.
Dem ist so nichst hinzuzufügen, aber wenn dem Stadtsportbund das wohl zu viel für seine verein erscheint, sollte er es aus seinen Mitteln, die ja vom LSB gestellt werden, bezahlen können, oder sich um Sponsoring bemühen. Das gilt ebenso für die angeschlossenen Vereine. Übrigens bezahlen andere, Kultur- oder Gesangsvereine, schon seit jahren Nutzungskosten für die Proberäume. Ist also gar nichts so neues…
Vielleicht wäre ja ein Modell denkbar, das die Vereine orientiert am Energie- und WasserVERBRAUCH beteiligt? Dann wären sie in der Lage auch selbst zur Senkung dieser Kosten beizutragen, denn die sind vermutlich hoch.
„Alle anderen sollen sparen, nur wir nicht.“ Jetzt werden wieder die üblichen verdächtigen Stadträte kommen und empört ihr „Nein“ zu Sparmassnahmen herausposaunen, ohne irgendwelche Vorschläge zur Finanzierung zu bringen.
Ganz ernsthaft: Ihr bekommt die Hallen umsonst, die beheizt, beleuchtet, gereinigt werden müssen, die instandgehalten werden müssen, die nach etlichen Jahren Nutzung auch mal saniert oder gar neugebaut werden müssen. Dafür 2 Euro/Stunde (und nicht pro Nutzer!) zu zahlen, mit späterem Aufwuchs, sollte nicht zu viel sein. Wenns um Fördermittel, Veranstaltungsmittel, Mittel der Sparkasse oder der Stadtwerke geht, dann sind die Sportvereine doch auch immer voll dabei.
Hmm, die Turnhalle, in die ich gern gehen würde, ist seit dem Winter auf Grund eines fahrlässigen Schadens nicht betretbar, wird schlecht oder gar nicht geheizt, selten gereinigt, nie saniert und ich kann durch Ritzen in der Wand nach draußen schauen.
Ich wäre mir nicht so sicher, ob der Preis nicht pro Nutzer wäre. Pro Nutzer wäre er realistisch, pro Zumbagruppe ziemlich merkwürdig.
Ich empfinde (ab 2029) rund 6 Euro Gebühr pro Stunde und Mannschaft/Verein als sehr moderat. Wenn das so bereits angekündigt wird, kann man mittelfristig über eine Anpassung von Mitgliedsbeiträgen nachdenken. Ich habe ausgerechnet, dass sich das in einem sehr überschaubaren Rahmen hält. Es hilft der Stadt und damit auch den Vereinsmitgliedern, die hier wohnen.
Wann wird die TOOH zur Verantwortung heran gezogen!?
@Steuerzahler: Wahrscheinlich gar nicht, sieh einfach nach, wer dort im Aufsichtsrat sitzt und dann denk mal nach, ob diese Leute gewillt sind, der TOOH das Geld zu streichen. (Es gibt ja auch Aufsichtsratssitzungsgeld, das will man dann auch nicht verlieren..!)
Du Schlaufuchs sitzt doch sicher im Rat? Ja? Warum packst Du dann das Thema nicht mal dort an! Freue Dich auf Gegenwind! Die Kulturfanatiker werden Dich anschreien – so wie Mary Gringer die AfDer in der letzten Sitzung. Meine Güte, war die laut!
Falsches Thema, Kamerad! Hier geht’s um Sport, nicht um Ballett und Gedudel!
Der Landesrahmenvertrag läuft noch bis 2028. Ab 2029 ist es dann möglich hier den kommunalen Anteil der Finanzierung neu aufzustellen
Wieso sollen die Sportvereine hier eine Sonderrolle einnehmen?
Wenn andere (Kultur-)Vereine Räume nutzen (für Beratungen, Proben, Auftritte, Ausstellungen etc.), müssen sie sich auch an den Kosten der Räumlichkeiten beteiligen, also eine „Raummiete“ zahlen oder die Kosten der eigenen Immobilie tragen.
Bei Kindern gibt es ggf. eine Unterstützung über „Bildung und Teilhabe“.
Es ist sehr spannend, die Kommentare hier zu verfolgen. Die Kommentatoren, die diese Betriebskosten befürworten, werden mit Sicherheit die ersten sein, die ihre Mitgliedschaft in einem Sportverein kündigen, sobald der Beitrag erhöht wird. In den Rechnungen sind die Erhöhungen der Mitgliedsbeiträge des Landessportbundes und der Landesfachverbände natürlich nicht berücksichtigt. Sportmaterialien sind ebenfalls nicht günstiger geworden und ehrenamtliche Übungsleiter arbeiten nicht kostenlos.
Eine Beteiligung an den Betriebskosten ist abzulehnen, da die Unterstützung für den Sport seit Jahren sukzessive gekürzt wird. Von einer Inflationsanpassung ganz zu schweigen.
Genau so habe ich mir das vorgestell: „bezahlte“ „Ehrenamtler“! 🙂
Menschen die ehrenamtlich Arbeiten können einen Aufwandsentschädigung erhalten und sind somit nicht „kostenlos“. Allerdings sind die Aufwandsentschädigungen oft sehr gering. https://deutsches-ehrenamt.de/steuern-finanzen/aufwandsentschaedigung-verguetung/aufwandsentschaedigung/
Danke für die Belehrung.
Hobby ausüben und noch Geld dafür kassieren ist kein „Ehrenamt“. Ist mir egal, wie Du das nennst! Ich lach‘ mich immer wieder schief!
Ehrenamt muß „für die Ehre“ ausgeführt werden. Nicht für Geldentschädigung.
Meine Stadträte babbeln auch immer, sie seien im Ehrenamt, ich müsse sie deswegen vergöttern. In Wahrheit kassieren die: Grundentschädigung, Sitzungsgeld (auch für Fraktionssitzungen), Funktionszulagen (Fraktions-, Ausschuss-, Stadtratsvorsitz) …. und natürlich dann die fetten Aufsichtsratsentschädigungen bei den städtischen Beteiligungen.
Ehrenamtler? Näh, die nennen sich nur so.
Dürfen sie aber.
Verlogenes System halt.
Implodiert bald wieder!
Da kann man nur noch abhauen und auswandern, mein Paß ist schon erneuert!
Viel Spass noch beim Schönreden!
Wenn Ehrenamtler bezahlt werden, ist das nicht kostenlos; dann sind diese Kosten schon ein teil der Finanzplanung. Und wegen 2-6€ pro Stunde Nutzung für mehrere Nutzer muß man keine Beitragserhöhung beschließen. Das kann nötigenfalls auch über eine einmalIge Umlage geschehen.
Die Nutzung ganzer städtischer Sportkomplexe ist für die Vereine kostenlos. Strom, Wasser, Abwasser, Personal, Technik, Reparatur und Instandhaltung.
Das sieht bei Vereinen auf Pachtanlagen anders aus. Die müssen selbst sehen wo sie bleiben und auch die Arbeitsleistung eigenständig erbringen.
Da sind selbst die geplanten 5€ pro Stunde ein Witz.
Wohlgemerkt für den Verein und nicht pro Mitglied.
Wenn ein Verein mit 300 Mitgliedern und 10 bis 15€ Monatsbeitrag das nicht aufbringen kann, wenn sonst keine Nebenkosten entstehen, frage ich mich, was mit dem Geld geschieht.
Tatsächlich kann ich die sachliche Argumentation für die Betriebskosten nachvollziehen. Dennoch empfehle ich einigen, sich zunächst mit den Kosten und der Finanzierung des Wettkampfsports im Segment Breitensport zu beschäftigen und dann erst darüber zu urteilen welche Auswirkungen eine solche Betriebskosten-Beteiligung hätte.
Das ist doch machbar. Einfach die Vereinsgebühren anheben und ggfls. staffeln, so dass diejenigen, die es sich nicht leisten können, von den anderen mitgetragen werden. Und das sage ich als Mutter zweier Vereinskinder. Man kann einfach nicht nur erwarten und die Preise sind sehr fair.
Geht’s noch? Was ist dir denn durch die Denkblase geflossen „ggfls. staffeln“? Soll ich da jetzt meinen Einkommenssteuerbescheid vorlegen, oder was? Und dann quasi aus der Hüfte geschossen noch der hier: „… und die Preise sind sehr fair.“ Also Leute gibt’s hier! Nicht zu fassen!
Du weißt doch selbst, was du einkommst, also beteilige dich angemessen zu deiner Einkommenshöhe. Musikvereine sind teurer…
Die ‚ehrenamtlichen‘ ÜL sollten schon eine Aufwandsentschädigung erhalten, natürlich kein Lehrergehalt. Schließlich müssen sie die Sportstunden auch etwas vorbereiten.
Und die Sportstätten kosten auch. Warum dann keinen Beitrag dafür? Wenn ein Verein sich eine private Trainingsstätte mietet, ist das ganz sicher teurer.
Wenn das den Vereinen nicht passt, können die doch in der freien Natur trainieren, zB Heide oder Peißnitz.
Dieses nervige Rumgejaule ist einfach nur lächerlich. Jammern auf hohem Niveau .11 Millionen Fitnessstudio-Miglieder können bei der Diskussion nur müde lächeln
Unabhängig von der derzeitigen Finanzlage hätten die Vereine – alle! – schon längst eine Nutzungsgebühr zahlen müssen. Mit welchem Recht sollten nur Sportvereine die Hallen kostenfrei nutzen dürfen, alle anderen müssen auch zahlen? 2 Euro/h sind ja wirklich lächerlich. Viel zu wenig! Wenn ein Verein 1x wöchentlich 2 Stunden eine Halle nutzt, sind das gerade mal 16 Euro (19,04€ m.Mwst) im MONAT! Das deckt nicht mal die Betriebskosten. Es geht hier nicht um Miete, sondern lediglich um anteilige Betriebskosten! Für Heizung, Licht, Reinigung, Instandhaltung usw. Nicht wenige laden während der Trainingszeit ihr Handy und verbrauchen damit noch zusätzlich Strom . Das alles muss halt bezahlt werden. Der Preis ist absolut fair bzw. noch zu wenig. Alternative: Kürzung oder gar Streichung von Zuschüssen und Fördermitteln. Ich glaube, da kommen die Vereine schlechter weg.
Ich bin selber Nutzer mit Verein und finde es i.O.,wir nutzen die Sporthalle ca .40 Wochen im Jahr ,dabei wird geduscht und auch Müll bleibt liegen ,auch die Anlagen werden genutzt ,hier muss was für die Werterhaltung gemacht werden und das müssen auch die Vereine mittragen
Um Gotteswillen gleich die Preise vervierzigfachen!
Und den Energieverbrauch ökozertifizieren.
Pronto!
Nie wieder Warmduschen!
Frieren für den Frieden.
Sparen für Greta!
Alerta! (Muß das sein? Mhhhm. Ja, es muß!)