„Wir sind das Stadtbild“: Stilles Protestbild in Halle (Saale) – Migrant*innen antworten auf Merz mit klarer Botschaft gegen Alltagsrassismus

Ein stiller, aber umso eindringlicherer Protest hat am vergangenen Samstag am Leipziger Turm in Halle (Saale) stattgefunden: Rund 40 Menschen versammelten sich dort zu einem öffentlichen Flashmob, zu dem das Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) aufgerufen hatte. Der Anlass: Eine umstrittene Aussage von CDU-Parteichef Friedrich Merz, der kürzlich in einem Interview von einem „Problem im Stadtbild“ gesprochen hatte – mit direktem Bezug auf Menschen mit Migrationsgeschichte in deutschen Städten.
Statt mit Sprechchören oder Reden trat die Aktion mit eindrucksvollen Bildern in Erscheinung: Auf bunten Plakaten war wiederholt der zentrale Satz der Veranstaltung zu lesen – „Wir sind das Stadtbild“. Mit dieser klaren Botschaft wollten die Teilnehmenden zeigen, dass Menschen mit Migrationsbiografien nicht etwa ein „Problem“, sondern ein integraler, selbstverständlicher Teil des gesellschaftlichen und städtischen Lebens in Deutschland sind.
Zeichen gegen Spaltung und Stigmatisierung
Die Aktion war bewusst als Flashmob ohne Reden gestaltet, erklärte LAMSA-Vorsitzender Mamad Mohamad. Ziel sei es gewesen, nicht eine laute Protestveranstaltung zu inszenieren, sondern „ein Bild zu erzeugen, das uns prägt.“ Denn Bilder, so Mohamad, sprechen oft direkter und emotionaler als Worte – besonders wenn es um gesellschaftliche Zugehörigkeit und Anerkennung geht.
Dass trotz der kurzfristigen Mobilisierung rund 40 Personen am Ort des Geschehens erschienen, wertete Mohamad als Zeichen dafür, wie groß das Bedürfnis nach Ausdruck und Solidarität in der migrantischen Community ist – aber auch darüber hinaus. Unter den Teilnehmenden waren nicht nur Mitglieder von Migrantenorganisationen, sondern auch politische Unterstützer wie der Hallesche Stadtrat Fabian Borggrefe sowie die Landtagsabgeordneten Hendrik Lange (Linke) und Wolfgang Aldag (Grüne).
Emotionale Reaktionen auf Merz-Aussage
Die Aussage von Friedrich Merz hat bei vielen Menschen tief gesessen. Das wurde am Samstag deutlich. „Wir haben die letzten Tage viel unter der Aussage von Herrn Merz gelitten. Diese Aussage macht uns so fertig“, sagte Mohamad nach der Aktion. In seiner persönlichen Stellungnahme wurde spürbar, wie emotional und verletzend die Worte des CDU-Vorsitzenden gewirkt haben.
„Ich bin seit über 30 Jahren in Deutschland“, so Mohamad weiter. Viele Familien leben hier bereits in zweiter oder dritter Generation. Dennoch haben man das Gefühl, dass Migranten immer noch nicht als Teil dieser Gesellschaft sondern als Problem wahrgenommen werden.“ Die Aussage von Merz habe genau dieses Gefühl erneut bestärkt: dass Menschen mit Migrationsgeschichte als Fremdkörper gelten – und nicht als Mitgestaltende der Gesellschaft.
Sorge vor gesellschaftlicher Verrohung
Neben der unmittelbaren Betroffenheit war bei vielen Teilnehmenden auch die Sorge vor längerfristigen Auswirkungen spürbar. Es geht längst nicht nur um eine missglückte Formulierung eines Spitzenpolitikers. „Wir haben die Sorge, dass Merz durch seine Aussagen dem Alltagsrassismus seinen Segen gegeben hat“, erklärte Mohamad. Die Normalisierung solcher Sprache in der politischen Mitte könne dazu führen, dass rassistische Stereotype und Vorurteile gesellschaftlich salonfähig werden.
Diese Sorge teilen viele zivilgesellschaftliche Organisationen bundesweit. Sie befürchten, dass Worte wie die von Merz gewollt oder ungewollt denjenigen in die Hände spielen, die schon lange versuchen, die Gesellschaft entlang ethnischer oder kultureller Linien zu spalten. In diesem Zusammenhang sind Aktionen wie der Flashmob in Halle auch als präventive Maßnahme gegen gesellschaftliche Spaltung zu verstehen.
Die nächsten Schritte: Von der Bildsprache zur politischen Mobilisierung?
Der Flashmob am Leipziger Turm war bewusst auf visuelle Wirkung ausgelegt, doch bei LAMSA denkt man bereits weiter. Wie Mamad Mohamad ankündigte, werde man das weitere Vorgehen in den nächsten Tagen beraten. Im Raum steht unter anderem die Organisation einer größeren Kundgebung, bei der auch Redebeiträge und öffentliche Diskussionen möglich wären. Ziel sei es, den gesellschaftlichen Dialog über Zugehörigkeit, Integration und Anerkennung nicht verstummen zu lassen.
Gift für den Diskurs.
„Friedrich Merz setzt mit seiner jüngsten Skandalaussage nicht auf Realpolitik, sondern auf rassistisches Geraune. Er redet im Zusammenhang mit Migration über ein „Stadtbild“, welches sich ändern müsse und setzt dabei auf Abschiebungen. Offen bleibt, ob alle anderen Migrant*innen nur noch arbeiten und zu Hause sitzen sollen, damit die ästhetische Empfindung des Bundeskanzlers nicht leidet?“, meint Hendrik Lange. „Solche Äußerungen sind Gift für den Diskurs. Und gerade das wird viele beinharte Rassist*innen in Deutschland gefreut haben. Genau wie die AfD wollen sie vermeintlich oder tatsächliche Ausländer*innen vergraulen, vertreiben und ihnen das Leben zur Hölle machen.“ Die Partei klinge dabei genauso wie Friedrich Merz. „Berichten zu Folge, hat das beim „Geheimtreffen“ in Potsdam Ulrich Siegmund, Spitzenkandidat der AfD in Sachsen-Anhalt, eindeutig ausformuliert und eine „Änderung des Straßenbildes“ durch Druck auf migrantische Geschäfte gefordert. Wer genauso klingt wie ein Faschist, rassistischen Applaus ohne Bedenken in Kauf nimmt und sich bis heute nicht entschuldigt hat, spaltet das Land.“
Diese Spaltung wolle man als Die Linke überwinden, gerade in Sachsen-Anhalt, so Lange. „Wir wollen das jeder und jede sich frei im Stadtbild bewegen kann, dass Rechtsextreme hier niemals wieder an die Macht kommen und dass Friedrich Merz sich einmal um ein reales Problem kümmert, anstatt durch seine Politik beständig neue zu schaffen. Ich fordere den Bundeskanzler auf, all diejenigen um Entschuldigung zu bitten, die er durch seine unwürdige Aussage verletzt hat. Das sind nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund, sondern auch deren Verwandte, Freunde und Kolleg*innen.“






Mich stört eigentlich nur Friedrich Merz.
Auf die NGOs ist wirklich Verlass. Die gehorchen auf´s Wort!
Sind ja auch von der korrekten Stelle finanziert, da versteht sich das letztlich von selbst. Ist halt eine ausgeklügelte Mechanik.
Frage ist nur auf wessen Wort. Weißt du’s?
Von welcher NGO möchtest Du gern wisse? Ick haben die kombleette Lischte (und noch mehr)!
Was planst Du?
Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.
So, jetzt bist du wieder dran.
Keine Frage: schöne Aktion. Danke!
Sehr schönes Bild. Man fragt sich wirklich, was einige Deutsche gegen Migranten haben. Sehen alle sehr nett aus!
Die solidarischen Nichtmigranten sind auf diesem Flashmob deutlich in der Mehrheit gewesen. Gegen Solidarität ist nichts einzuwenden, nur macht man damit das Motto der Veranstaltung irgendwie gegenstandslos … und zeigt mal wieder, wie wenige der Migranten LAMSA tatsächlich vertritt.
Halles Innenstadt ist verkommen, beschmiert, wird allnächtlich von Einbrüchen heimgesucht. In Neustadt sind Überfälle und Messerstechereien Alltag. Wer diese traurigen Realitäten ausspricht, ruft sofort die staatsfinanzierten linksgrünmigrantischen Berufsprotestler auf den Plan.
Ich als Neustädter sehe mich vom Foto des Veranstalters bewußt getäuscht.
Da sieht man wahrscheinlich viele Ukrainer & Osteuropäer (die optisch nicht als Ausländer ins Auge fallen) und/oder beruflich höher qualifizierte Bürger mit ausländischem Pass.
Es fehlt die Hauptgruppe derer, die Herr Merz meint – die vielen Mitglieder arabischer Großfamilien.
Die leben wahrscheinlich so abgeschottet vom Rest der Stadtgesellschaft, daß sie auch nicht mit Migratenverbänden zu tun haben wollen und deshalb auch für ein Foto nicht verfügbar sind oder sie wurden bewußt nicht mit aufs Foto genommen, um europäischer zu wirken.
Da haben Sie wohl Recht. Es ist eben eine politisch motivierte Veranstaltung von einer kleinen Minderheit gewesen. Das Ergebnis war erwartbar dürftig. Die Mehrheit der hiesigen Bevölkerung hält von dieser Art von „Stadtbild“-Demonstration überhaupt nix.
„von einer kleinen Minderheit gewesen“ – das stimmt nicht! Das war eine professionell geteimte Aktion (Manual, S.38: timed action) von Berufsmigranten und deutschen Migrationsförderern.
Guckst du hie auf sowas:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/wirtschaftsweise-schnitzer-zuwanderung-fachkraefte-100.html
Die Menschen, die hier zu sehen sind, verändern das Stadtbild nicht, Merz muss was Anderes gemeint haben.
Aber selbst du weißt nicht, was das sein könnte.
Liegts am Kanzler?
40 Personen, ist auch zahlenmäßig eine deutliche Minderheit mit ihrer Meinung. Die große Mehrheit denkt anders.
Du bist grad nur einer, Meiner!
Der windelweiche Merz hat seine windelweiche Aussage längst schon relativiert und bereut. Wer von Gnaden des Wahlverlierers SPD regiert, von dem ist ohnehin keinerlei Rückgrat zu erwarten. Das konzertierte Jammern der Migranten über Alltagsrassismus ist absurd. Sie haben sich Deutschland ausgesucht als Zielland, werden hier fürstlich alimentiert und können jederzeit das Land wieder verlassen. Wieviele Migranten in Halle sind durch Deutsche in den letzten Jahren zu Schaden gekommen und wie steht es umgekehrt?
Wenn sich diese Demonstranten angesprochen fühlen, ist dass deren Problem. Diese Leute hat Merz ja garnicht gemeint. Also richtig zuhören hilft.
Dieser Flashmob ist so repräsentativ für Migranten wie die Montagsdemos für „das Volk“.
Vor allem das Wort mob ist so süß! Wo ist die Staatsmacht, wenn man sie mal braucht?!
https://de.wikipedia.org/wiki/Flashmob
https://de.wikipedia.org/wiki/Mob
Pfffff … das ist die Luft, die gerade aus deinem/r Geplapper aka „Argumentation“ entweicht!
Pffff.
Pffffffffffffff.
Pfffffffffffffffffffffffffff.
Pfffffffffffffffffffffffffffffffffffff.
Pffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffff.
Na, immer noch heiße Luft im Kopp?
Und so repräsentativ wie ein Internetkommentar für „die Mehrheit“ ist?
Ihr seid nicht das Stadtbild ,das Stadtbild ist die
Mehrheit ,die sofort in die Rechte Ecke gestellt
wird ,wenn sie den Mund aufmacht . Ihr denkt
ja nicht mal darüber nach ,wen März gemeint haben
könnte . Ich vermisse den Aufschrei des LAMSA
wenn Straftaten , Anschläge und Messerangriffe
von Migranten verübt werden .
Dass trotz der kurzfristigen Mobilisierung rund 40 Personen am Ort des Geschehens erschienen, wertete Mohamad als Zeichen dafür, wie groß das Bedürfnis nach Ausdruck und Solidarität in der migrantischen Community ist“
Wenn 40 Leute das Stadtbild sein sollen?
Hier wird eine Aussage von Merz aufgebauscht und für eigene Interessen ausgeschlachtet. Wann wirkt LAMSA mal auf die migrantischen Straftäter ein?
LAMSA profitiert von Steuergeldern der Bürger.
Der Kanzler hat recht. Natürlich melden sich die dummen gesteuerten Patrioten aus dem links/grünen Lager.
Herr Mohamad demonstriert gegen die Leute, die sein Leben in Deutschland finanzieren. Wir leben in einem Irrenhaus.