Angersdorfer Teiche: Bakterien im Wasser

Das Gesundheitsamt der Stadt Halle (Saale) hat in den Angersdorfer Teichen einen Umweltkeim, sogenannte Vibrionen, im Wasser festgestellt. Das haben die Stadtwerke als Betrieber mitgeteilt. Für abwehrgeschwächte Personen, für Personen mit bestimmten chronischen Erkrankungen und Personen mit offenen Wunden bestehe durch diese Keime ein Gesundheitsrisiko. Ihnen wird vom Baden in diesem See abgeraten. Die Bäder Halle GmbH folge den Empfehlungen des Gesundheitsamtes: Eine Schließung des Bades ist nicht erforderlich. Die Benutzer sind ausführlich zu informieren.
Vibrionen sind Bakterien, die natürlicherweise in salzhaltigen Gewässern, in Küsten- als auch Binnengewässern, u.a. in Nord- und Ostsee sowie im Mittelmeer vorkommen. Steigen die Wassertemperaturen im Sommer über 20°C an und beträgt der Salzgehalt mehr als 0,5 Prozent, kann es zu einer Vermehrung der Vibrionen (Vibrio cholerae) kommen.
Eine Infektion mit den nachgewiesenen Vibrionen kommt selten vor, kann aber ernstzunehmende Erkrankungen hervorrufen. Risiken bestehen hauptsächlich für Menschen mit geschwächtem Immunsystem (z.B. einer HIV-Infektion), chronischen Erkrankungen (z.B. Diabetes mellitus) und Lebererkrankungen sowie für Personen mit oberflächlichen oder tiefen Hautverletzungen. In diesen Fällen sollte das Baden in den Angersdorfer Teichen unterbleiben.
Mit der Stadt Halle (Saale) abgestimmt folgt die Bäder Halle GmbH vollständig den Empfehlungen des Gesundheitsamtes und informiert zu den Fakten:
– Jeder Badegast erhält bei Betreten des Bades die erforderlichen Informationen schriftlich ausgereicht. Dieses Informationsmaterial wird auch in Mecklenburg Vorpommern verwendet. Dort hat man schon länger Erfahrung im Umgang mit Aufklärung der Badegäste über Vibrionen in Badegewässern.
– Personen oben genannter Risikogruppen (geschwächtes Immunsystem, chronische Erkrankungen, offene Wunden) wird vom Baden in den Angersdorfer Teichen abgeraten.
– Personen, die trotz dieser Informationen das Bad nutzen, sollten folgendes beachten:
Falls sich nach dem Baden in den Angersdorfer Teichen eine Wunde entzündet, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden und auf den möglichen Zusammenhang des Badens in den Angersdorfer Teichen und einer Infektion mit Vibrionen hingewiesen werden.
– Der Konsum von rohem Fisch aus diesem See muss vermieden werden, da sonst Magen-Darmerkrankungen auftreten können.
Anlass für die Maßnahmen war eine Wundinfektion eines älteren Herrn mit Vorerkrankung (Abwehrschwäche). Auf Grund dieser Befunde wird ab sofort zusätzlich zu den Routine-Badegewässerkontrollen auch auf Vibrionen untersucht.
Neueste Kommentare