Arbeitslosenzahlen sind im Januar gestiegen

Die Arbeitslosenzahlen in Halle (Saale) um 575 auf 11.605 Personen gestiegen. Die Quote liegt bei 9,9 Prozent. Auch landesweit ging es nach Oben, um 7.662 auf 99.760. Das entspricht einer Quote von 8,3 Prozent.
Hinzu kommen aber fast 40.000 Menschen, die als „unterbeschäftigt“ gelten, weil sie sich in Weiterbildungen oder Arbeitsmaßnahmen befinden:
– Aktivierung und berufliche Eingliederung 5.451
– Sonderregelung für Ältere (§ 53a SGB II) 9.641
– Berufliche Weiterbildung inklusive Förderung von Menschen mit Behinderungen 5.177
– Arbeitsgelegenheiten 5.684
– Fremdförderung 7.696
– Förderung von Arbeitsverhältnissen 121
– Beschäftigungszuschuss 6
– Bundesprogramm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ 1.46
– kurzfristige Arbeitsunfähigkeit 2.496
– Gründungszuschuss 708
– Einstiegsgeld – Variante: Selbständigkeit 131
Den Anstieg führt die Arbeitsagentur auf „saisonale Faktoren“ zurück. „Es gab im aktuellen Berichtsmonat Freisetzungen in den Außenberufen. Dort arbeiten häufig Männer. Deshalb sind aktuell auch mehr Männer als Frauen von Arbeitslosigkeit betroffen. Dennoch präsentiert sich der Arbeitsmarkt weiterhin stabil“, sagt Kay Senius, Chef der Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt. „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist etwas weniger stark als im Januar vergangenen Jahres. Rechnet man die jahreszeitlichen Einflüsse heraus, zeigt sich ein kontinuierliches Absinken der Arbeitslosenzahl, das überwiegend demografisch aber auch konjunkturell getragen wird.“ So seien im Januar 2017 in Sachsen-Anhalt noch fast 13.000 mehr Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen als jetzt. „Die Kräftenachfrage der Arbeitgeber bleibt trotz des üblichen saisonalen „Knicks“ auf einem hohen Niveau. Arbeitgeber meldeten zwar im Januar weniger Stellen als im Vormonat, der Stellenbestand ist aber im Vergleich zum Vorjahr weiter deutlich gewachsen. Im Schnitt waren die Stellen im Bestand im Januar seit 145 Tagen offen. Sinkende Arbeitslosigkeit, viele Langzeitarbeitslose mit Vermittlungshemmnissen, eine nachlassende Dynamik bei Einstellungen, Entlassungen, Jobwechslern und steigende Beschäftigungszahlen führen zu einem immer kleiner werdenden Bewerberpotential für die angebotenen Stellen. Die Stellenbesetzung für die Unternehmen wird dadurch immer herausfordernder.“
Im Januar wurden 11.400 Menschen aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt entlassen und meldeten sich arbeitslos, 4.600 mehr als im Vormonat. Im selben Zeitraum nahmen 3.800 Frauen und Männer aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt an, das waren 400 weniger als im Dezember. Insgesamt nimmt die Arbeitsmarktdynamik ab: Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden weniger Menschen aus einem Job am ersten Arbeitsmarkt entlassen, während gleichzeitig auch weniger Menschen den Sprung aus der Arbeitslosigkeit in einen Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt schafften.
Arbeitgeber haben den Arbeitsagenturen im Januar 3.800 neue Stellen gemeldet. Das sind etwa 600 Stellenmeldungen weniger als noch im Dezember 2017 aber 200 mehr als im Januar vergangenen Jahres. 35 Prozent der Stellen waren sofort zu besetzen, 77 Prozent waren unbefristet und 28 Prozent waren Stellen aus dem Bereich der Arbeitnehmerüberlassung. Fast jede dritte neue Stelle ist ein Produktions- und Fertigungsberuf, 19 Prozent decken Berufe aus dem Logistikbereich und 5 Prozent aus dem Gesundheits- und Pflegebereich ab. Die Arbeitsagenturen und Jobcenter in Sachsen-Anhalt haben aktuell 19.200 gemeldete Stellen im Bestand, 3.000 mehr als noch vor einem Jahr. Im Schnitt sind diese Stellen 145 Tage offen.
Die Beschäftigung in Sachsen-Anhalt steigt weiter an. Im November 2017 waren 804.400 Menschen in Sachsen-Anhalt sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das sind 9.200 mehr als im Oktober 2016.
Von den insgesamt 99.800 Arbeitslosen wurden 68.500 in den Jobcentern betreut und bezogen Hartz-IV-Leistungen. Insgesamt betreuten die Jobcenter in Sachsen-Anhalt im Januar 2018 rund 168.400 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Berechtigten um 12.200 gesunken.
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