Aus Brache wird Quartier: Investor will altes Schlachthofgelände zu neuem Stadtviertel mit Wohnen und Einkaufszentrum entwickeln

Das brachliegende Gelände des ehemaligen Schlachthofs in der Freiimfelder Straße soll sich in den kommenden Jahren in ein lebendiges Wohnquartier mit Nahversorgung, Aufenthaltsqualität und grünem Anspruch verwandeln. Wie bereits bei dubisthalle.de angekündigt, bringt die Stadtverwaltung nun offiziell den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 205 „Alter Schlachthof“ in den Stadtrat ein. Damit nimmt ein städtebauliches Großprojekt, das seit den 1990er-Jahren immer wieder diskutiert wurde, konkrete Formen an.
Seit über drei Jahrzehnten liegt das Gelände – einst Herzstück der halleschen Fleischwirtschaft – größtenteils brach. Die verbliebenen Gebäude, darunter denkmalgeschützte Baustrukturen wie die markante Durchgangshalle mit ihrem charakteristischen Turm, befinden sich in einem stark verfallenen Zustand. Vandalismus, Brände und Vermüllung prägen heute das Bild des Areals, das von der Stadt nun als „städtebaulicher Missstand“ klassifiziert wird.
Was ist geplant?
Der neue Bebauungsplan sieht eine gemischte Nutzung mit Fokus auf Wohnen und Nahversorgung vor. Der südliche Teil des Areals soll als allgemeines Wohngebiet entwickelt werden, während im nördlichen Teil ein Sondergebiet für Einzelhandel entsteht. Dort sind bis zu 5.400 m² Verkaufsfläche vorgesehen – überwiegend für Lebensmittel- und Drogeriemärkte. Rund 20 Prozent der Fläche sind für sogenannte zentrenrelevante Sortimente wie Haushaltswaren oder Schreibbedarf vorgesehen. Damit ist die erlaubte Verkehrsfläche um ein Zehntel größer als das Einkaufszentrum auf dem Hermes Areal.
Ziel ist es, neben dringend benötigtem Wohnraum auch eine Nahversorgung für das umliegende Quartier zu schaffen. Gleichzeitig soll die vorhandene historische Bausubstanz, soweit möglich, saniert und integriert werden – insbesondere die städtebauliche Grundstruktur und markante architektonische Elemente wie die Turmhalle.
Grüne Infrastruktur und Mobilitätskonzept
Im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung steht die zukünftige Nutzung des Geländes unter ökologischen Vorzeichen. Begrünte Dächer und Fassaden, Regenwassermanagement über Mulden-Rigolen-Systeme sowie die mögliche Nutzung von Solarenergie sollen das Quartier klimaresilient machen. Auch die Verkehrskonzepte sind zukunftsorientiert: Eine Trennung der Verkehrsarten, autoarme zentrale Aufenthaltsbereiche und ein durchgängiges Fuß- und Radwegenetz sollen das Gebiet lebenswert gestalten.
Eine neue Wegeverbindung von der Ostrauer Straße bis zur Reideburger Straße soll das Quartier zudem besser an das Umfeld anschließen – insbesondere an das Viertel Freiimfelde, das aktuell unterversorgt ist, was öffentliche Räume und Nahversorgung angeht.
Besonderes Augenmerk liegt auch auf dem Thema Kinderfreundlichkeit. Aktuell liegt die Spielflächenversorgung im Gebiet bei nur 2,76 m²/Kind, während laut städtischer Konzeption mindestens 4 m² notwendig wären. Da das neue Wohnquartier zusätzliche Kinder beherbergen wird, sieht der Beschluss vor, öffentliche Spielflächen neu zu schaffen oder bestehende zu erweitern, um dieses Defizit auszugleichen.
Denkmalschutz trifft auf Stadtentwicklung
Ein zentrales Anliegen der Planung ist der Erhalt historischer Substanz. Die denkmalgeschützten Gebäude sollen – wo möglich – saniert und in die neuen Strukturen integriert werden. Das betrifft besonders die markante Durchgangshalle mit Turm, die als architektonischer Anker erhalten bleiben und das neue Quartier prägen soll. Gleichzeitig müssen Teile des maroden Bestands weichen, um Platz für Neubauten zu schaffen.
Mit dem jetzigen Beschluss bekräftigt die Stadt Halle (Saale) die Notwendigkeit einer verbindlichen Bauleitplanung, wie sie bereits 1992 festgestellt wurde. Anders als damals soll das Vorhaben diesmal aber Realität werden. Aufgrund der Größe, Lage und Komplexität der Fläche ist eine Entwicklung ohne Bebauungsplan – wie sie § 34 BauGB für Einzelfälle ermöglicht – rechtlich nicht möglich. Deshalb soll nun ein formales Planverfahren durchgeführt werden, das auch die Aspekte Denkmalschutz, Immissionsschutz, Artenvielfalt, Verkehr, Klimaanpassung und Bodenqualität mit einbezieht.
Auch der Eigentümer des Areals drängt nun auf eine Umsetzung. Ziel sei es, Einzelhandel und Wohnraum zu kombinieren und das Gelände dauerhaft zu stabilisieren. Die Stadt unterstützt dieses Vorhaben, da es nicht nur den städtebaulichen Missstand beseitigt, sondern auch neue Arbeitsplätze schafft und die Inanspruchnahme unbebauter Flächen reduziert.
Mit dem nun vorgelegten Aufstellungsbeschluss beginnt das formelle Verfahren zur Erstellung des Bebauungsplans. Es folgen Umweltprüfungen, Beteiligungen der Öffentlichkeit und Träger öffentlicher Belange sowie die Ausarbeitung eines konkreten städtebaulichen Entwurfs. Ein genaues Datum für den Baubeginn steht noch nicht fest – doch die Richtung ist klar: Der alte Schlachthof wird zu neuem Leben erweckt.
Ich hätte eher an ein Feuerbrand-Kompetenz-Zentrum gedacht.
Na hoffentlich sind die Mieten dann auch erschwinglich
Musst du raus aus der Platte?
Da werden dann wieder seitens der Grünen und Linken dermaßen viele „Sonderwünsche“ an den Investor heran getragen, dass die Gefahr besteht, dass das so bleibt wie es ist. Und, man bedenke auch die Kaltluftschneise, irgendwelches Getier das sich dort angesiedelt hat.. Es wird sich schon ein Bauverhinderungsgrund finden lassen. Am Hufeisensee ist eine Armleuchteralge eventuell dafür zuständig, das Bauvorhaben von dem Ehegatten der Anja Krimmling-Schoeffler, (Die Linke) zu Fall zu bringen! Die Alge hat vielleicht etwas gegen den Kapitalismus, der zum tragen kommt, man kann gespannt sein. (Schon lustig, wenn jemand von den Linken versucht, sich durch den Kapitalismus ein besseres Leben zu gestalten, denn das widerspricht der Gesinnung.
Man kann sich natürlich schon im Vorfeld einiges zusammenreimen, wenn man ein klares Feindbild hat. Da braucht man auch nicht zu warten, bis die Vorlagen in den Fachausschüssen behandelt wurden. Hauptsache immer darauf, wird schon irgendwer glauben, die Unterstellungen.
Ihnen gehts doch nicht um Fakten oder gar um einen konstruktiven Dialog, um die beste Lösung.
Das ist so billig, aber das wissen Sie ja auch selbst.
„Ihnen gehts doch nicht um Fakten oder gar um einen konstruktiven Dialog, um die beste Lösung.“
Genau diese Mentalität hat dieses Land in den Abgrund gebracht. Es wird meterlang gelabert und debattiert, am Ende wenig gemacht. Es geht nach Jahren der Rezession um Tempo.
Auch die Lernkurve der Grünen muss steigen, denn sie haben ihre Chance gehörig verkackt. Nicht einmal das Klimageld kam.
„Man kann sich natürlich schon im Vorfeld einiges zusammenreimen“
Herr Feigl,
man muss sich gar nichts zusammenreimen – eine nüchterne Betrachtung Ihres Handelns und das Ihrer Fraktion im halleschen Stadtrat, insbesondere bei Bauprojekten, genügt völlig. Gerade aus Ihrer parteipolitischen Ecke kamen in der Vergangenheit zahlreiche „Sonderwünsche“ und ein Verhalten, das man durchaus als querulatorisch bezeichnen kann.
„Hauptsache immer darauf, wird schon irgendwer glauben, die Unterstellungen.“
Ihnen muss nichts unterstellt werden. Ihr Verhalten in der Öffentlichkeit, zum Beispiel bei Veranstaltungen im öffentlichen Raum, spricht für sich. Genau dieses Auftreten war mit ein Grund für Ihre Abwahl – auch wenn Sie das möglicherweise nicht einsehen wollen.
Ist ja gut und schön , aber ein „Otto Normalverbraucher“ kann sich solche Wohnungen doch dann wieder mal nicht leisten , sieht man doch bei den ganzen anderen Neubau Projekten – die Mieten sind Utopisch. Sehr schade für Durchschnitts Verdiener . Aber die Idee mit der Gewerbefläche hat dennoch was & der Schlachthofkomplex verfällt nicht weiter.
Du wohnst doch jetzt gut. Mach dir keine Sorgen um das Geld anderer Leute.
Die ganzen anderen Neubau Projekte sind gut vermietet.
Der Durchschnittsverdienst Sachsen-Anhalt liegt bei mehr als 3500 Euro pro Monat. Pro Person, wohlgemerkt. Wenn du da weit drunter bist, gehörst du nicht zum Durchschnitt.
Trotzdem sind dann insgesamt mehr Wohnungen da. Somit sollten andere, ältere Wohnungen erschwinglicher bleiben, nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage.
Es ist gut dass sich jemand der verwahrlosten Gegend annimmt . Ich bin dort mit meinem Opa in den 60 zigern Eisblöcke für den Kühlschrank holen gegangen. Der Schlachthof brummte (jedenfalls von den 20zigern bis 80zigern ) . Ich hoffe das Areal wird aufgewertet , dass schadet der Stadt keinesfalls . Beispiele für die Wiederbelebung solcher Brachen gibt es weltweit .
20ziger heißt gelesen: „Zwanzig-ziger“.
20er ist nicht ausreichend?
Wer ist der neue Investor und / oder Eigentümer?
Es gibt keinen neuen Eigentümer.
es gibt keinen neuen Investor / Eigentümer. Es ist weiterhin https://www.zehentner-seidel.de/
„Ziel ist es, neben dringend benötigtem Wohnraum “
Diese Floskel wird in fast jedem Artikel von neuen Arealen benutz. Wieviel Zuzug ist denn zu erwarten? Der Zensus hatte doch das Gegenteil festgestellt. Unerschwingliche Mieten produzieren Leerstand.
Vermietung richtet sich nicht nach einem Zensus als vielmehr nach dem tatsächlichen Bedarf. Die „unerschwinglichen“ Wohnungen sind immer sehr schnell vergeben, oft schon vor der Fertigstellung. Deine Wahrnehmung ist gestört.
„Die „unerschwinglichen“ Wohnungen sind immer sehr schnell vergeben, oft schon vor der Fertigstellung.“
Das ist richtig. Das liegt vor allem am Mangel an hochwertigem Wohnraum in Halle.
„Dort sind bis zu 5.400 m² Verkaufsfläche vorgesehen – überwiegend für Lebensmittel- und Drogeriemärkte. Rund 20 Prozent der Fläche sind für sogenannte zentrenrelevante Sortimente wie Haushaltswaren oder Schreibbedarf vorgesehen.“
Selten so gelacht!
Ich glaube es erst, wenn sich tatsächlich was tut!