Bahnmuseum Halle zeigte dampfende Schätze
Wortwörtlich Reinschnuppern konnten Besucher am Wochenende in die Eisenbahngeschichte Deutschlands. Das Bahnmuseum an der Berliner Brücke in Halle lud zum Sommerfest ein. Und der Andrang war groß, Besucher mussten teilweise mehr als eine halbe Stunde am Einlass warten.
Doch am Ende lohnte es sich. Schließlich war die schnellste betriebsfähige Dampflokomotive der Welt, die 18 201, zu sehen. 182,4 km/h schafft das 172 Tonnen schwere Stahlungetüm. Allein die Räder sind 2,30m hoch. Gefeuert wird die “18 201”, die 1961 aus der Henschel-Wegmann-Lokomotive 61 002, dem Tender der 44 468 und Teilen der 45 024 entstand, mit Schweröl. Maßngebend bei der Entwicklung war die damalige Versuchs- und Entwicklungsstelle Maschinenwirtschaft Halle (VES-M).
Auch für die 03 1010 zeichnet sich die VES-M verantwortlich. Hier diente sie zunächst Bremslokomotive. Später wurde sie auf der Schnellzugstrecke Berlin – Stralsund eingesetzt, wo sie 1980 ihren letzten Einsatz hatte. 1982 kam sie als Museumslok nach Halle.
Doch nicht nur Dampfrösser gab es zu sehen. Auch legendäre Diesel- und Elektrolokomotiven wurden gezeigt, ebenso wie der letzte erhalten gebliebenen „Städteexpress“-Speisewagen der Mitropa.
Und die benachbarte Werkhalle der DB Regio Südost gewährte einen Blick in Gegenwart und Zukunft. Besucher konnten hier in die moderne Zuginstandhaltung bei der Mitteldeutschen S-Bahn schauen.
Leider gab es auch einige Unvernünftige. Sie wollten sich offenbar das Eintrittsgeld von 5 Euro sparen und trotzdem einen Blick auf die Loks erhaschen. Sie liefen verbotener Weise im Gleisbett der benachbarten S-Bahn-Strecke entlang. Mitarbeiter des Museums bemerkten dies aber jeweils rechtzeitig und pfiffen die Unverbesserlichen zurück.
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