Baustart am letzten Baugebiet in Heide-Süd
Am Freitag ist offizieller Spatenstich für die Erschließung des letzten Baugebiets in Heide-Süd. Bis zu 150 Wohnungen in Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern sollen in dem 4,6 Hektar großen Gebiet zwischen Scharnhorststraße und Wasserspielplatz entstehen. Den Bau der nötigen Straßen lässt sich die Stat rund eine halbe Million Euro kosten. Eigentlich sollte das Areal schon längst erschlossen sein, nachdem schon vor drei Jahren über den Bebauungsplan geredet wurde. Doch durch Ideen zu einem Straßenbahnbau in Heide-Süd lagen die Pläne einige Zeit auf Eis.
Am östlichen Rand des neuen Baugebiets unweit des Berta-von-Suttner-Platzes ist ein kleiner Stadtteilplatz vorgesehen, auf dem kleine Märkte ebenso stattfinden können wie Feste. Hier sieht das städtebauliche Konzept ein viergeschossiges Gebäude für alters- und behindertengerechte Wohnungen, Büros, Geschäfte und Arztpraxen vor. In Richtung „Grünes Dreieck“ werden zehn jeweils dreigeschossige Stadtvillen errichtet, zur Scharnhorststraße hin sind Reihen- und Mehrfamilienhäuser mit zwei bis drei Geschossen vorgesehen. Eingeschossige Häuser werden dagegen nicht zugelassen. Zudem werden nur Flachdächer oder flach geneigte Pultdächer zugelassen. Zudem sollen diese Dächer begrünt werden, es sei denn, Niederschlagswasser wird als Haushaltsbrauchwasser zum Beispiel für Toilettenspülungen aufgefangen. Für die Fassaden werden helle Farbtöne vorgeschrieben.
Solaranlagen werden ausdrücklich erlaubt. Zudem wird für die größeren Gebäude am neuen „Markt“ ein „innovatives Energiesystem mit Erdsolespeicher“ vorgeschlagen. Dabei werden die Gebäude zum Großteil mit Solar erzeugter Energie beheizt und gekühlt. Durch diese Kopplung von Solarthermie und Erdsolespeichertechnologie könnten dem Konzept zufolge ca. 80% des Energiebedarfs gedeckt werden.
Aus städtebaulichen Gründen, um den Blick zum Park nicht zu verstellen, dürfen auf den Grundstücken keine Carports errichtet werden, sondern nur offene Stellplätze. Allerdings wird die Möglichkeit zur Errichtung von Tiefgaragen geboten. Mitten durch das Wohngebiet soll zudem ein Grünstreifen von der Scharnhorststraße zum Stadtteilpark „Grünes Dreieck“ verlaufen, der sogenannte „Grüne Finger“. Durch diesen führt ein breiter Geh- und Radweg, zudem sollen Sitzmöglichkeiten geschaffen werden. Der Grünzug sei ein „wichtiges Bindeglied zwischen dem Stadtteilpark und den Wohngebieten südlich der Scharnhorststraße“, so die Stadtverwaltung. Auch sonst wird auf Begrünung geachtet. Für je vier ebenerdige Stellplätze (Senkrechtparker) oder je zwei ebenerdige Stellplätze (Längsparker) muss ein standortheimischer Laubbaum gepflanzt werden.
In dem neuen Baugebiet befanden sich einst ein Hubschrauberlandeplatz sowie Schießplatz, Sturmbahn und Exerzierplatz. Daraus folgte einst eine hohe Schwermetallbelastung, insbesondere mit Blei. Aus diesem Grund fanden in den 90er Jahren umfangreiche Bodensanierungsmaßnahmen statt, Erdboden wurde großflächig ausgetauscht. Genau diese vormalige Nutzung ist es auch, weshalb „wegen der konkreten Gefahrenlage, resultierend aus der besonderen humantoxikologischen Relevanz der Kontaminante 1,2-Dichlorethan, aus dem geringem Grundwasserflurabstand und wegen der unsicheren Datenlage zur Festgesteinsgrundwasserbelastung“ keine Keller errichtet werden sollten. Für Tiefgaragen müssen besonders gesicherte Wände verwendet werden.
Den Schrei nach Sozialwohnungen haben die Baufirmen und die Baugenehmiger überhört.Kein Wunder,dass immer mehr „Kleine Leute“ auf die Straße gehen.
Überall in Halle entstehen neue Wohnquartiere , da stellt sich mir die Frage.
Wieso die Einwohnerzahl sich nicht erhöht. ‚
LG Tom
macht sie doch seit einigen Jahren
Die Bebauung würde dann aber wohl auch eine neuen nahversorger nötig machen. Die anwohnenden Bürger sollten das mal bei der Spatenprobe kund tun…
PS. Baufirmen bauen, was ihnen die Bauherren mit Architekten und Baugenehmigern beauftragen. Möglicherweise dann nicht an den „angesagten“ Orten, aber es gibt noch andere… Und Sozialwohnungen sind wohl eher nicht die Prämisse von privaten Bauherren. Für sowas war seither der Staat zuständig
Dazu gehört offensichtlich auch die Fläche am Bertha-von-Suttner-Platz, die ursprünglich für eine Grundschule freigehalten wurde.(?)
es wurde vergessen zu sagen, dass die Grundstücke ab 300,- € aufwärts kosten, von wegen bezahlbarer Wohnraum.
Grundstücke für Einfamilienhäuser für 300€ aufwärts und Charlottenviertel 250€. Spielen bei der Preisfindung etwa persönliche Beziehungen zum OB eine Rolle?
@Hans:
Wer sagt, dass in Heide-Süd bezahlbarer Wohnraum entsteht?
Heide-Süd war schon immer etwas preisintensiver als anderswo!
Schick wohnen und bezahlbar passen in unserem und ein paar anderen Wirtschaftssystem dann halt doch nicht zusammen.
Bei nun fast 5000 Bewohnern von Heide-Süd kann man die Versorgung nicht nach nur Ha-Neu delegieren. Andere Orte mit ähnlicher Einwohnerzahl haben mehr Einkaufsmöglichkeiten, aber auch die medizinische Versorgung ist besser (wenn man Gebiete in Brandenburg oder nördlicher außer Acht lässt).
„Aus städtebaulichen Gründen, um den Blick zum Park nicht zu verstellen, dürfen auf den Grundstücken keine Carports errichtet werden, sondern nur offene Stellplätze.“
Welche Fraktionen haben diese autofeindlichen Regeln durchgewunken. Im Winter sorgt ein Carport für eisfreie Scheiben und damit mehr Sicherheit im Strassenverkehr.
Bei der nächsten Kommunalwahl abwählen.