Bildungsmonitor: Sachsen-Anhalt rutscht auf den letzten Platz
Die Initiative „Neue Soziale Marktwirtschaft“(INSM) übt heftige Kritik an Sachsen-Anhalt. Im neuesten Bildungsmonitor rutscht das Land auf den letzten 16. Platz unter allen Bundesländern herab. 41,2 Punkte erreicht Sachsen-Anhalt in der Wertung, das sind 8,9 Punkte weniger als ein Jahr zuvor. Spitzenreiter bleibt trotz leichter Verluste Sachsen, gefolgt von Bayern.
Kritisiert wird beispielsweise die Altersstruktur der Lehrer. Die Pädagogen sind in Sachsen-Anhalt im Durchschnitt so alt wie sonst nirgends in Deutschland. Viele Lehrer sind schon jenseits der 60. Auch beim Anteil wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Hochschulen ist Sachsen-Anhalt mit 46,8 Prozent Schlusslicht, bundesweit sind es 55,9 Prozent.
Eine Erzieherin hat in den Kindertageseinrichtungen im Durchschnitt 8,2 Kinder zu betreuen, der Bundesdurchschnitt ist 5,9. An den Hochschulen kümmert sich eine Lehrkraft um durchschnittlich 18,4 Studenten, im Bundesschnitt sind es 17,7. Zudem wird an den Grundschulen in Sachsen-Anhalt weniger unterrichtet. Auf 28,8 Stunden kommt eine Klasse im Durchschnitt gegenüber 31,2 bundesweit.
Den vorletzten Platz bekommt Sachsen-Anhalt beim Anteil dual Studierender. Der Anteil der Absolventen eines ingenieurwissenschaftlichen Studiums an allen Absolventen liegt bei 15 Prozent gegenüber 19 Prozent bundesweit. Auch der Anteil der Absolventen in Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik (MINT) erreicht nunt 9,4 Prozent (Bundesdurchschnitt: 13,8 Prozent). Der MINT-Anteil am wissenschaftlichen Personal an den Hochschulen ist zudem mit 29,3 Prozent niedriger als im Bundesdurchschnitt (34,3 Prozent).
In der Forschung wird auch viel auf sogenannte Drittmittel gesetzt, also Finanzierungen durch Stiftungen oder die Wirtschaft. Mit 104.800 Euro je Professor sind es 47.400 Euro weniger als im Bundesdurchschnitt. Die Habilitationsquote ist unterdurchschnittlich.
Auch bei der Integration ausländischer Schüler landet Sachsen-Anhalt auf dem letzten Platz. 38,2 Prozent der ausländischen Schulabsolventen haben keinen Abschluss erreicht, im Bundesdurchschnitt sind es 18,2 Prozent. Dasist der zweitschlechteste Wert aller Bundesländer.
Nachholbedarf besteht zudem bei der Digitalisierung. Denn in der Corona-Krise wurde viel auf Fernunterricht gesetzt. Dabei habe sich der schlechte Netzausbau in den ländlichen Regionen als Problempunkt gezeigt. Die Ausstattung der Schulen und die Weiterbildung der Lehrkräfte seien für die digitale Weiterentwicklung des Unterrichts sicherzustellen. Zudem sollten Schüler ohne eigenes Equipment leihweise mit digitalen Endgeräten ausgestattet werden.
Bei der INSM handelt es sich um eine Lobbyorganisation der Arbeitgeberverbände.











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