Blumen zu Franckes 359. Geburtstag

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  1. Gdge sagt:

    Prima sehr gut gemacht , endlich wieder

  2. Vera Rossakoff sagt:

    Ehre, wem Ehre gebührt – Ehre dem Schinder von Glaucha!

    Indem Francke die Beobachtung und Kontrolle der Mitmenschen zur obersten Bürger- und Christenpflicht adelt, öffnet er nicht nur mit voller Absicht dem Denunziantentum alle Tore. Er legt zugleich das Fundament einer Idee des Gemeinwesens, die für weit mehr als hundert Jahre in Deutschland tonangebend werden sollte, und die fleißig daran mitarbeitete, die Herausbildung einer bürgerlichen Gesellschaft zu torpedieren. Während sich im puritanischen Arbeitsethos der Bürger der liberalen Ära in seiner doppelten Bestimmung und Einheit aus Bourgeois (der seine Eigeninteressen verfolgende Marktbürger) und Citoyen (der sich dem Funktionieren des Ganzen verpflichtet fühlende Staatsbürger) bereits ankündigt, verweist der Franckesche Pietismus auf etwas anderes. Indem er den Eigennutz als Motiv menschlichen Handelns ablehnt und stattdessen die Ausrichtung des Einzelnen an den Interessen des Staates propagiert, bestimmt er nicht nur einseitig den Bürger als Citoyen und schneidet damit jegliches Potential zur Entstehung einer liberal verfassten Gesellschaft ab. Francke legt mit der Verteufelung rein privater Interessen zugleich einen Grundstein für die deutsche Volksgemeinschaft. Es ist das Credo „Gemeinnutz geht vor Eigennutz“, das eine seiner Wurzeln im preußischen Pietismus hat, und das sich die NSDAP rund 200 Jahre nach Franckes Tod in ihr Programm schrieb. Dort heißt es unter Punkt 10, in bester Franckescher Tradition: „Erste Pflicht jedes Staatsbürgers muss sein, geistig oder körperlich zu schaffen. Die Tätigkeit des einzelnen darf nicht gegen die Interessen der Allgemeinheit verstoßen, sondern muss im Rahmen des Gesamten und zum Nutzen aller erfolgen.“ Den Vorschein auf die deutsche Zwangsgemeinschaft verbildlichte in den 1820er Jahren der preußische Hofbildhauer Christian Daniel Rauch. Sein Franckedenkmal im Lindenhof der Stiftungen zeigt nicht einfach nur Francke und zwei seiner Schüler, die dankbar für die empfangenen Wohltaten zu ihm aufblicken. Es zeigt vielmehr den Stifter als gottgleichen Übervater, der, schützend und drohend zugleich, seine Hände über einen kleinen Knaben und ein kleines Mädchen legt. Die beiden Zöglinge, bronzegewordene Sinnbilder der gehorsamen Untertanen, schauen devot zu ihm auf.

    Vollständig hier: https://bonjourtristesse.wordpress.com/2010/12/25/der-schinder-von-glaucha/

  3. Ho sagt:

    Da fehlt aber der Abstand