Bürger, räumen Sie den Platz: Stasi-Überwachungsfilm vom Marktplatz wird gezeigt

Unter dem Motto „Bürger, räumen Sie den Platz“ wird am 9. Oktober in der Marktkirche in Halle an den Tag vor 30 Jahren erinnert. Damals sollte in der Marktkirche ein Friedensgebet stattfinden. Aus diesem Anlass wird der Überwachungsfilm gezeigt, den das Ministerium für Staatssicherheit am 9.10.1989 vom Marktplatz angefertigt hat. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr mit einem Friedensgebet, bevor ab 19 Uhr der Film gezeigt wird.
Vor dem Seiteneingang der Marktkirche haben sich bereits vor dem damaligen Gebetstermin hunderte Menschen versammelt, darunter einige mit brennenden Kerzen sowie weiße Transparente mit den Aufschriften „Gewaltfrei widerstehen – Schweigen für Leipzig -Schweigen für Reformen – Schweigen fürs Hierbleiben” und „Wir schweigen, obwohl wir viel zu sagen hätten.“ Alle Zugänge zum Markt waren von der Polizei besetzt. Die Demonstranten wurden aufgefordert, in die Kirche zu gehen, wo sich schließlich rund 2000 Personen befanden. Danach wurde der Markt von der Polizei gewaltsam geräumt. Erneut kamen Schlagstöcke und Hunde zum Einsatz, auch gegen unbeteiligte Bürger. 41 Menschen wurden verhaftet und zum „Zentralen Zuführungspunkt“ in der Reideburger Straße gebracht, wo bereits zwei Tage zuvor zahlreiche Personen über Nacht unter menschenunwürdigen Bedingungen festgehalten wurden.
Eine Veranstaltung des Zeit-Geschichte(n) Vereins in Kooperation mit der Marktkirche, der BStU-Außenstelle Halle, der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Gedenkstätte Roter Ochse. Gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Ja, es war schlimm, Schlagstöcke und Hunde, Vrerhaftungen.
Aber wir dürfen auch nicht vergessen, trotz Pistolen und Kalascvhnikov, es ist nicht ein einziger Schuß gefallen.
„Aber wir dürfen auch nicht vergessen, trotz Pistolen und Kalascvhnikov, es ist nicht ein einziger Schuß gefallen.“
Was die Demonstranten aber vorher nicht wissen konnten, d.h. sie sind das Risiko für Leib und Leben eingegangen. Diesen Menschen ist die Wende zu verdanken und nicht solchen Leuten wie Kohl oder Gauck.