Bundesweite Antisemitismusbeauftragte der Justiz tagen in Halle – Modellprojekt aus Sachsen-Anhalt findet bundesweit Beachtung

Am 15. und 16. September 2025 fand die vierte Tagung der bundesweiten Antisemitismusbeauftragten der Justiz statt. Auf Einladung des Antisemitismusbeauftragten der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt, Thomas Kluger, kamen Vertreterinnen und Vertreter aus der Justiz der Bundesländer in Halle (Saale) zu dem interdisziplinären Netzwerktreffen in den Räumen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) zusammen. Neben dem fachlichen Austausch standen der Wissenstransfer sowie aktuelle Fachimpulse zu Antisemitismus und Prävention auf der Tagesordnung.
An dem Treffen nahm auch der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Dr. Felix Klein, teil. Er diskutierte mit den justiziellen Antisemitismusbeauftragten insbesondere über aktuelle Entwicklungen. An der Tagung nahmen ferner Professorinnen und Professoren des rechtswissenschaftlichen Bereichs der MLU sowie Vertreterinnen und Vertreter der Sicherheitsbehörden teil. Der Impulsvortrag des Bildungsdirektors des Zentralrates der Juden in Deutschland, Prof. Dr. Doron Kiesel, zeigte mit den Ausführungen aus Betroffenensicht starke Wirkung auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Im Fokus der Tagung in Halle (Saale) stand die Vorstellung des sachsen-anhaltischen Ausbildungs-Modellprojektes für angehende Volljuristinnen und Volljuristen. Während des Vorbereitungsdienstes setzen sich die Referendarinnen und Referendare mit dem SED-Unrecht und mit dem nationalsozialistischen Unrecht auseinander. Die Teilnahme an den jeweiligen Workshops ist verpflichtend und die Inhalte sind prüfungsrelevant. Im Rahmen der Tagung wurde das Modellprojekt in Sachsen-Anhalt von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern als positiv bewertet, mehrere Bundesländer haben Interesse bekundet.
Franziska Weidinger, Sachsen-Anhalts Ministerin für Justiz und Verbraucherschutz: „Die Justiz trägt im Kampf gegen Antisemitismus eine besondere gesellschaftliche Verantwortung – antisemitische Straftaten müssen konsequent verfolgt werden. Mit der Tagung der justiziellen Antisemitismusbeauftragten in Halle an der Saale hatten wir eine starke Plattform für Austausch und Koordination. Die Teilnahme des Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Dr. Felix Klein, war ein wichtiges Signal. Zudem freue ich mich, dass unser Modellprojekt auf so positive Resonanz gestoßen ist. Mein Ziel ist es, die Auseinandersetzung mit dem SED-Unrecht und dem Unrecht in der Zeit der Nationalsozialisten in der Juristenausbildung in Sachsen-Anhalt dauerhaft verbindlich zu verankern.“
Thomas Kluger, Sachsen-Anhalts Antisemitismusbeauftragter der Justiz: „Das Netzwerktreffen wurde sehr positiv aufgenommen und setzt ein wichtiges Zeichen. Antisemitismus lässt sich nur wirksam bekämpfen, wenn die Gesellschaft geschlossen handelt. Deshalb ist auch wichtig, dass sich angehende Volljuristinnen und Volljuristen im Rahmen der zur Referendarausbildung mit dem SED-Unrecht und NS-Justiz-Unrecht auseinandersetzen. Erfreulich ist, dass andere Bundesländer sich für unsere Inhalte interessieren. Vielleicht wird das Modellprojekt aus Sachsen-Anhalt bald bundesweit umgesetzt. Das würde die Bedeutung der Thematik nachdrücklich unterstreichen.“
Sachsen-Anhalts Justizministerin Franziska Weidinger dankte allen, die zum Gelingen der Bundestagung beigetragen haben, allen voran dem Antisemitismusbeauftragten der Justiz Sachsen-Anhalt, Thomas Kluger. „Die Tagung hat gezeigt, welch hohen Stellenwert die Bekämpfung des Antisemitismus in Sachsen-Anhalt hat“, sagte die Ministerin.
Die Israelis sind Kriegsverbrecher.
Wer deren Taten relativiert, verharmlost oder rechtfertigt ist genauso Schuld am Tot 10.000er Zivilisten im Gazastreifen.
„Die Israelis“, ja?
Dann also auch „die Palästinenser“, oder muss man da etwa differenzieren?
Falsch, nicht alle Bewohner eines kriegführenden Staates sind Kriegsverbrecher.
ausser im dritten reich … da waren alle deutschen nazis
„Die Israelis“ gibt es nicht und Pauschalisierungen sind nicht hilfreich. Da könntest du gleich „die Juden“ sagen, aber dann heule nicht rum, wenn man dich als Antisemiten und Nazi bezeichnet.
Im 2.WK. waren es auch nur die Deutschen , wo ist der Unterschied?
….es waren im II.WK nur die Deutschen
Sie wollten den „totalen Krieg“ und haben ihn bekommen. Daran schließt sich leider auch die totale Verantwortung an.
Gilt für andere Völker ebenso. Manchmal muss man eben doch etwas sagen, und wenn es nur in der Heimatstadt auf dem Markt oder im Heimatdorf auf dem Sportplatz ist…
….versuchs nochmal mit Geschichtsunterricht, VHS bietet sicher auch was an.
Pauschalisierungen sind im Grunde etwas gutes .. und erlauben die Einordnung in Kategorien .. ich z.bsp. möchte pauschal nichts mit Afghanen, Ost Europäern, und Syrern zu tun haben . Da habe ich meine Erfahrungen gemacht … durchweg schlecht und damit ist es dann auch gut
Was ist mit Juden?
Es gibt keine israelischen Staatsbürger? Das wäre mir neu.
(Und auf der noch oben offenen, beliebig zu definierenden Antisemitismuskala ganz sicher immer eine TOP-Position, obwohl sie nicht mal ausschliesslich nur Juden im Blick hat)
Interessant, wohin der gedankenlose Sprachgebrauch einem hinführt. Da hilft auch der verwendete Artikel nicht, da es um die Verantwortung der legitimen israelischen Staatsführung ging und nicht um eine (willkürliche) Gruppencharakterisierung.
Ich bin ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht, zwischen israelischen Staatsbürgern und Juden im Allgemeinen bzw. der israelischen Regierung zu unterscheiden, aber ich unterstelle mal erfahrungsgemäß, dass nicht alle so reflektiert denken wie du und ich, und in der heutigen Zeit der schnell verbreiteten populistischen Schlagworte ist es eben gefährlich, pauschal von „die Israelis“ zu reden – die auffällig zunehmende Gewalt gegen Juden hier in Deutschland seit dem Ausbruch des aktuellen Gaza-Kriegs spricht ja ein deutliches Bild, dass Leute nicht zwischen Israel als Regierung, israelischen Staatsbürgern und Juden unterscheiden. Da schreit bloß einer „die Juden“ und schon stürzen sich andere auf sie.
Ihr beide seid die Klügsten – hier und überhaupt.
Du unterstellst also…
Kleiner Tip: das Gesagte im verwendeten Kontext zu interpretieren hilft beim verstehenden Lesen. Das hinzudichten eigener Kontexte führt davon weg und ist ein beliebtes Mittel bei Demagogen und anderen Primitiven.
Für solchen Quatsch hat der Staat komischerweise immer Geld.
@ Rarum Du bestimmst (gott sei es gedankt) nicht was Quatsch ist.
Israel kritik ist kein Antisemitismus…
STAATSRÄSON!
Es ging um das politische Einnorden der angehenden neuen Juristengeneration.
Auf das nicht noch jemand auf eigene Gedanken kommt.