Computer und Algorithmen könnten die Hälfte aller Jobs in Sachsen-Anhalt übernehmen – Halle hat den niedrigsten Wert
Rund die Hälfte aller Tätigkeiten (50,6 Prozent) der in Sachsen-Anhalt ausgeübten Berufe könnten – rein technisch – durch Computer, computergesteuerte Maschinen und Algorithmen erledigt werden, sind also potentiell substituierbar. Tendenz steigend: 2013 waren es noch 38,7 Prozent und 2016 47,3 Prozent der Tätigkeiten in den in Sachsen-Anhalt ausgeübten Jobs. Das zeigt eine neu publizierte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung in Halle (IAB-Regional), das die Situation auf dem Arbeitsmarkt im Jahr 2019 untersucht hat.
Digitalisierung verändert Arbeitswelt rasant
„Kosten, juristische Erwägungen oder ethische Gründe führen dazu, dass Arbeitgeber dieses Potential nicht voll ausnutzen. Fakt ist aber: Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt rasant. Ein hohes Substituierbarkeitspotenzial muss aber nicht mit Jobverlusten verbunden sein. Im Gegenteil: Im Kontext der Digitalisierung entstehen neue Tätigkeiten und Berufe. Seit 2016 sind 200 neue Tätigkeiten und mehr als 30 neue Berufe hinzukommen. Konjunktur und Demografie spielen für den Auf- oder Abbau von Jobs eine deutlich stärkere Rolle als die Digitalisierung“, erklärte Dr. Per Kropp, einer der Autoren der Studie.
Digitalisierung ist kein Thema für Übermorgen, sie findet jetzt statt
„Die Digitalisierung ist kein Thema für Übermorgen, sie findet jetzt statt. Um konkurrenzfähig zu bleiben, kommt es für Unternehmen daher darauf an, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die weitere Entwicklung fit zu machen. Nur so können sie am Markt bestehen. Das Thema „Weiterbildung“ und „nachhaltige Personalentwicklung“ ist dabei für viele erfolgskritisch. Die Agenturen für Arbeit unterstützen sowohl Unternehmen und Beschäftigte als auch Arbeitslose mit konkreter Beratung und entsprechenden Weiterbildungsangeboten“, ergänzte Markus Behrens, Geschäftsführer der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.
Substituierbarkeitspotential in Sachsen-Anhalt unter dem Bundesdurchschnitt
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Der Anteil von Tätigkeiten, die in Sachsen-Anhalt von Computern oder computergesteuerten Maschinen übernommen werden könnten, liegt unter dem Bundesdurchschnitt von 52,2 Prozent. Der Grund: Die spezifische Wirtschaftsstruktur des Landes. So ist der Anteil der Beschäftigten in Fertigungs- und Produktionsberufe in Sachsen-Anhalt niedriger als im Bundesschnitt. In diesem Bereich können Maschinen mehr Tätigkeiten übernehmen als in Berufen, die vor allem mit sozialen Interaktionen verbunden sind.
Regionale Unterschiede
Die Studie zeigt auch: Es gibt in Sachsen-Anhalt große regionale Unterschiede. Während das durchschnittliche Substituierbarkeitspotenzial im Landkreis Börde 55,6 Prozent beträgt, liegt es in Halle (Saale) mehr als 10 Prozent niedriger. „Die Gründe dafür liegen vor allem in den unterschiedlichen Branchenstrukturen aber auch dem Anforderungsniveau der Jobs. Dementsprechend weisen Kreise, in denen die Fertigungsberufe stark vertreten sind, hohe Werte auf. Kreise, in denen zum Teil höher qualifizierte soziale Berufe und kulturelle Dienstleistungsberufe stärker vorkommen, weisen niedrigere Werte auf“, so Stefan Theuer, ein weiterer Autor der Studie.
Herrn Dr. Kropps Promotion: „Berufserfolg im Transformationsprozeß. Eine theoretisch-empirische Studie über die Gewinner und Verlierer der Wende in Ostdeutschland“
Daraus wird: Guggema, die ganzen Kiosk-Trinker, ab ins Callcenter!
Auch ihr werdet gebraucht! Und wenn es nur anlässlich einer Autopanne ist.
Danke!
Gerade Callcenterjobs werden massiv durch Selfservices und Automatisierungen ersetzt. Wunsch und Wirklichkeit differieren oft.
Callcenter-Jobs, bei den Arbeitszeiten, dem Lohn und der „Firmenkultur“ (ohne alle über einen Kamm scheren zu wollen), sind sicher gut und gerne ersetzbar. Dann muss der Kunde mit einem Bot schimpfen und echte Menschen werden nichtmehr wie Dreck behandelt.
Sehr theoretisch die Studie. In der Praxis nie einen Arbeitsplatz gesehen.
Hast du studiert und Forschungsarbeit auf Hochschulniveau geleistet?
Klar brauchts auch Schichter, aber würde man Schichtern eine wissenschaftliche Erhebung und vor allem Auswertung anvertrauen?
Die DDR war ein Arbeiter- und Bauernstaat, in dem Intelligenz, wie auch Kunst, Religion und Philosophie (jenseits von ML) zumindest anfänglich verpönt war. Kannst ja mal googeln, was aus der DDR geworden ist und warum.
Die DDR wurde vom Klassenfeind besiegt.
Wir möchten darauf hinweisen, dass diese Ergebnis ohne unsere Dienste zustande kam.
„Rund die Hälfte aller Tätigkeiten (50,6 Prozent) der in Sachsen-Anhalt ausgeübten Berufe könnten – rein technisch – durch Computer, computergesteuerte Maschinen und Algorithmen erledigt werden, sind also potentiell substituierbar.“
Und dann wundern sich wieder alle über die steigenden Arbeitslosenzahlen.
Könnte es, nur wohin dann mit dem Menschen. Ersetzt erst mal die Politiker samt Stadtrat durch Computer, dann wird’s vielleicht besser. So möchte man doch nicht weiter leben. Keine Zukunft