Deutsch-Israelischer Austausch am Elisabeth Gymnasium – Beginn einer Freundschaft
Am vergangenen Donnerstagabend landeten 13 Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit zwei Lehrerinnen und einem Lehrer auf ihrem Weg nach Halle (Saale) in Berlin. Soweit nichts Besonderes. Doch zum einen war der Ausgangspunkt der Reise das israelische Haifa, einer bedeutenden Hafenstadt im Norden des Landes, zum anderen stellt dieser Gegenbesuch einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer langfristigen Beziehung zwischen dem Elisabeth Gymnasium in Halle und der Alliance High School in Haifa dar.
So wurde die Gruppe am Freitag unter anderem von Frank Diesener, Bildungsstaatssekretär des Landes Sachsen-Anhalt und Schulleiter Hans-Michael Mingenbach am Elisabeth Gymnasium begrüßt. Diesener informierte sich über die Teilnehmenden und den Aufenthalt der deutschen Schülerinnen und Schüler in Israel vom 26. Januar bis 5. Februar 2023. Die Teilnehmenden lebten bei den Gastfamilien in Haifa und unternahmen Exkursionen nach Jerusalem und Tel Aviv.
Friederike Werner und Johannes Zirkler berichteten von ihrem Besuch des Tempelbergs und dem Zusammenleben der verschiedenen Religionen. Auch ein Besuch der Knesset, dem israelischen Parlament, stand auf dem Programm. Besonders beeindruckt waren die Schülerinnen und Schüler von ihrem Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Dort konnten sie auch mit einer Holocaust-Überlebenden ins Gespräch kommen, was die Teilnehmenden sehr berührte. Auch die lebendige und moderne Stadt Tel Aviv wurde besucht und beeindruckte mit ihren Kontrasten.
Im Anschluss erzählten die begleitenden Lehrerinnen und Lehrer aus Israel von ihrer Schule in Haifa und über die Teilnahme an diesem Austausch. Es sei wichtig, andere Kulturen kennenzulernen, diese selbst zu erleben. Auch wollte man den deutschen Jugendlichen bei ihrem Besuch in Israel zeigen, dass das Land anders, ja vor allem friedlicher, sei, als es häufig in den Medien dargestellt werde. Die Hauptbotschaft dieses Austausches solle sein, dass wir alle nur Menschen sind. Wenn man aufeinander zugehe und mit Verständnis für sein Gegenüber handele, würde die Welt ein besserer Ort.
Dr. Alexander Vogt und Frau Kathrin Löhn planen diesen von ihnen initiierten Austausch regelmäßig stattfinden zu lassen und freuten sich auf die Entwicklungen in der Zukunft. Im Anschluss stellte Vogt Diesener das Programm der kommenden Tage vor. Unter anderem steht ein Besuch der Halloren-Schokoladenfabrik und eines Spiels des HFC auf dem Programm. Nach einem Wochenende bei den Gasteltern folgt ein Empfang bei Bürgermeister Egbert Geier, bevor es dann für drei Tage nach Berlin geht. Dort folgt auf die obligatorische touristische Erkundung der deutschen Hauptstadt ein Besuch des Deutschen Bundestages und des Abgeordneten Dr. Karamba Diaby.
Auf die Frage, was die israelischen Teilnehmenden sich von der Reise erwarten, bestimmt das Thema „Neugierde“ die Antworten. Neugierde darauf, wie die deutschen Jugendlichen Leben, wie ihr Alltag aussieht. Man kennt Deutschland nur aus den Medien und man möchte jetzt hier vor Ort schauen, ob es wirklich alles so ist, wie es immer dargestellt wird, sagt ein Schüler. Das tägliche Leben der jungen Deutschen interessiert auch eine weitere Schülerin, die vor allem den Vergleich zu ihrem eigenen Leben ziehen will. Ein anderer Schüler zeigte sich von dem vorgestellten Programm begeistert und sagte, er habe schon am ersten Abend sehr tolle Erlebnisse in der Gastfamilie gehabt.
Mingenbach stellte den Teilnehmenden zum Abschluss noch ein wenig seine Schule vor. Er hob hervor, dass die Hauptaufgabe der Schule sei, dass die jungen Menschen so gut wie möglich auf das Leben in dieser Welt vorbereitet werden. Er freue sich, dass nach einer anderthalbjährigen Planung endlich der Punkt gekommen sei, an dem man die israelischen Gäste begrüßen dürfe. Er sehe die Herausforderung für die Jugendlichen in einer fremden Gesellschaft, in einer fremden Familie zurecht zu kommen. Gleichzeitig sei dies eine einmalige Chance, ganz nah am echten Leben in Deutschland teilzuhaben.
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