Die Erde ist zu retten: Kritische Umweltausstellung gastiert in der Petruskirche Kröllwitz

In der Kröllwitzer Petruskirche (An der Petruskirche 3, 06120 Halle) wird vom 1. Dezember 2019 bis zum 6. Februar 2020 täglich von 8 bis 18 Uhr die Ausstellung „Die Erde ist zu retten“ im Original gezeigt. Sie wurde erstmals im Mai und Juni 1983 in der Marktkirche in Halle ausgestellt und erregte schon bald die Aufmerksamkeit der damaligen staatlichen Organe. Ein Ausstellungsverbot konnte nur durch die Änderung einiger Texte abgewendet werden.
Initiiert und gestaltet wurde die Ausstellung durch die damaligen Theologiestudenten Helmut Becker und Friedhelm Kasparick. „Heute, wo die „friday for future“ Bewegung wieder Jugendliche auf die Straße bringt, wird deutlich, dass wir noch immer dieselben Themen haben, aber kaum mehrheitsfähige Lösungen.“, begründet Becker die Aktualität der Ausstellung in der heutigen Zeit. Mit dem erneuten Zeigen will der Theologe zur Reflektion unserer Lebensweise einladen: „Wir sind in Deutschland und der westlichen Welt zwar deutlich nachhaltiger in dem Umgang mit der Natur geworden, aber die Verschmutzung geht weiter, weil wir Privilegien nicht aufgeben möchten. Die Handlungsempfehlungen der Ausstellung können für jeden einzelnen von uns noch heute Orientierung sein.“
Auch wenn mit der erneuten Präsentation der Informationen eine breite Öffentlichkeit angesprochen werden soll, so ist aufgrund der einführenden Texte in Verbindung mit dem aktuellen Problembewusstsein die Ausstellung ein besonderes Zeitdokument für Schülerinnen und Schüler.
Hintergrund
Die Ausstellung wurde ein wichtiger Baustein in der damaligen Umweltarbeit des Kirchenkreises Halle. Die Aktion „Mobil ohne Auto“ und die „Umweltgruppe des Kirchenkreises“ wurden so mit angeregt. Helmut Becker und Friedhelm Kasparick gerieten durch ihr damaliges Engagement ins Visier der Stasi. Heute haben die beiden Theologen Pfarrstellen im Evangelischen Kirchenkreis Halle-Saalkreis inne.
Vielleicht sollten mal under Stadtväter auch darüber nachdenken :
„Mobil ohne Auto“ war damals schon ein Thema.
Und damals ist die Straßenbahn mit Tatra-Großzügen gefahren, die oft überfüllt waren, daß die Türen kaum zugingen. Und die Bahnen fuhren öfter als heute.Wie soll das heute mit den Bähnle funktionieren, wenn alle ihr Auto stehenlassen würden ? Heuze fahren noch so viele jeden Tag mit dem Auto, trotzdem sind die Bahnen voll.