Digitalisierung an den Schulen: Sachsen-Anhalt vorn dabei

Sachsen-Anhalt schneidet im deutschlandweiten Vergleich bei der Digitalisierung an den Schulen mit am Besten ab. Das zeigt eine repräsentative Befragung von 1.500 Lehrkräften der Sekundarstufe I im Auftrag der Telekom-Stiftung. Auch in Bayern, Berlin, Bremen und Schleswig-Holstein bewerten die Lehrer den Stand der Digitalisierung als vergleichsweise weit fortgeschritten. Großen Handlungsbedarf sehen dagegen die Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg, Brandenburg und Thüringen. Alle übrigen Länder sind in der Mittelgruppe.
„Die Studie zeigt, dass wir in Sachen Digitalisierung der Schulen auf dem richtigen Weg sind“, sagt Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner. „Trotzdem gilt es nun, weiterzumachen – das heißt unter anderem, die Medienbildung voranzutreiben, noch mehr Schulen im Land ans schnelle Internet anzubinden und Digital-Assistenten einzustellen, die sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schülern beim Einsatz der digitalen Werkzeuge unterstützen.“
Die befragten Lehrer in Sachsen-Anhalt – 53 waren es – bewerteten die IT-Infrastruktur im bundesweiten Vergleich als gut. Schlecht hat das Land aber in dem Punkt abgeschnitten, dass Klassenarbeiten während der Corona-Pandemie
durch digital gestützte Prüfungsformate ersetzt worden sind.
„Ein Ziel der Neuauflage des Länderindikators war es, die Wirkung der Investitions-programme von Bund und Ländern für Schulen und Lehrkräfte unter die Lupe zu nehmen“, macht Dr. Thomas de Maizière, Vorsitzender der Telekom-Stiftung, deutlich. „Und tatsächlich werden die Maßnahmen von den Lehrkräften positiv wahrgenommen, zum Beispiel, weil sich dadurch wichtige Grundlagen für den Unterricht mit digitalen Medien spürbar verbessert haben – etwa die W-LAN-Ausstattung in den Klassen und die Nutzung von Lernplattformen.“
61,1 Prozent der 1.500 für den Länderindikator befragten Lehrkräfte geben an, W-LAN-Zugang im Klassenraum zu haben. 2017 waren das noch 40,5 Prozent. Anders dagegen sieht es bei der Verfügbarkeit von breitbandigen Internetzugängen aus: Hier sagen nur 53,7 Prozent (2017: 67,3 Prozent), die Anbindung sei ausreichend. Die Schulforscher erklären dies damit, dass der Ausbau offenbar nicht mit schulischen Notwendigkeiten und pädagogischen Möglichkeiten Schritt hält.
Im Länderindikator 2021 gibt gut die Hälfte der Lehrkräfte (54,6 Prozent) an, in den zwei Jahren vor der Befragung Präsenz- oder Online-Kurse zur Integration von digitalen Medien in Lehr- und Lernprozesse belegt zu haben. Grundsätzlich legt die Studie eine positive Haltung der Lehrkräfte zu digitalen Medien nahe: 83,5 Prozent der Befragten wollen – auch bedingt durch die Erfahrungen während Corona – Medien künftig intensiver und vielfältiger einsetzen.
„Die neuen Daten verdeutlichen, dass die Investitionen von Bund und Ländern noch nicht dazu führen, dass die deutschen Schulen bei der Digitalisierung so erfolgreich sind wie Schulen in anderen Ländern“, so de Maizière. „Angesichts der erheblichen Summen aus dem Digitalpakt und trotz der dringenden Notwendigkeit des Einsatzes digitaler Mittel für den Unterricht ist der Fortschritt seit 2017 nicht ausreichend. Die Verantwortlichen müssen das Tempo definitiv anziehen und schneller größere Fortschritte machen – nicht nur bei den breitbandigen Anschlüssen, sondern auch bei der Unterstützung der Lehrkräfte. Mit ihnen steht und fällt guter Unterricht in der digitalen Welt. Dafür brauchen sie nicht nur hervorragende technische Bedingungen, sondern auch Fortbildungsangebote, die sie in ihrer pädagogischen Arbeit weiterbringen.“
Das einzige was sich in 3 Jahren geändert hat, die Klassenlehrer können jetzt Emails schreiben. Wichtige Informationen sind damit schnell an alle verteilt und der Kontakt Eltern/Schule ist definitiv einfacher geworden. Das war es dann aber auch schon mit vorteilhaften Neuerungen der Digitalisierung. KGS Wilhelm von Humboldt
53 befragte Lehrer aus Sachsen Anhalt sagen dass es in Sachen Digitalisierung in den Schulen voran geht? Wer glaubt denn sowas? Allein in Halle gibt’s ca. achtzig Schulen und in ganz Sachsen Anhalt über 800. Sehr repräsantiv…
Fragt lieber mal die Kinder. Die finden das alles immer noch lachhaft.
Digitalisierung, ein übermächtiges Zauberwort, welches schon für Grundschul-Lehrkräfte die Komplexe schwinden lassen, aber für die Pflege der neuen Brieftauben ausreichend qualifiziert sind.