Femtosekundenlaser übergeben: Wissenschaftler aus Halle forschen an Datenspeicher der Zukunft
Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg forschen an Datenspeichern der Zukunft. Und dafür brauchen sie spezielle Geräte. Am Montag hat Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Armin Willingmann einen sogenannten Femtosekundenlaser übergeben. Das Gerät kann extrem starke und ultrakurze Lichtpulse produzieren. Die Laseranlage hat 485.000 Euro gekostet und wurde zur Hälfte vom Land Sachsen-Anhalt und der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert.
Uni-Rektor Udo Sträter und Wissenschaftsminister Armin Willingmann gestanden zwar, sich auf dem Feld überhaupt nicht auszukennen. Aber an der richtigen Stelle haben die halleschen Wissenschaftler überzeugt. Gemeinsam mit der Freien Universität konnten sie den neuen Sonderforschungsbereich „SFB/Transregio 227: Ultraschnelle Spindynamik“ bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft einwerben. Rund 9,3 Millionen Euro stehen den Forscherinnen und Forschern in den nächsten vier Jahren zur Verfügung. Sie wollen untersuchen, wie sich nur wenige Nanometer kleine magnetische Systeme in extrem kurzen Zeitintervallen manipulieren lassen.
Für diesen Erfolg war neben dem überzeugendem Antrag, dem wissenschaftlichen Renommee der beteiligten Forscher auch die technische Ausstattung des Instituts für Physik der MLU entscheidend und damit maßgeblich der Femtosekundenlaser. Genutzt wird das neue Gerät von den Physikern um Prof. Dr. Georg Woltersdorf von der MLU, der Vizesprecher des neuen SFB/Transregio ist. Damit können sie einen Laserstrahl mit einer Pulsenergie von über 7 Millijoule und einer Pulsdauer von weniger als 35 Femtosekunden (eine Femtosekunde entspricht dem billiardsten Teil einer Sekunde) erzeugen. Dieses maßgeschneiderte Licht können die Forscher dazu verwenden, um spin-elektronische Materialien zu untersuchen und weiterzuentwickeln. Langfristig könnten diese Materialien in Datenspeichern und Logikbauteilen einer zukünftigen Informationstechnologie eingesetzt werden, die auch Terahertz-Frequenzen funktioniert.
„Spitzenforschung braucht kluge Köpfe und eine hochmoderne Infrastruktur. Der Fachbereich Physik an der Universität Halle ist in beiden Bereichen sehr gut aufgestellt. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit der Einweihung des neuen Hochleistungslasers den Grundstein für weitere exzellente Forschung legen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt Prof. Dr. Armin Willingmann, der den sogenannten Femtosekundenlaser an den halleschen Physiker Prof. Dr. Georg Woltersdorf übergab. „Die hallesche Physik ist exzellent. Die Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Landes Sachsen-Anhalt ist hier sehr gut angelegt. Davon zeugt nicht zuletzt der gemeinsam mit Berlin eingeworbene Sonderforschungsbereich“, sagte Rektor Prof. Dr. Udo Sträter.
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