GEW: Schulregelbetrieb in Sachsen-Anhalt nur auf dem Papier
In zwei Tagen beginnt das neue Schuljahr in Sachsen-Anhalt. Doch den angekündigten Regelbetrieb gibt es laut Lehrergewerkschaft GEW nur auf dem Papier. So gebe es weiterhin zahlreiche personelle, konzeptionelle und hygienische Probleme an den Schulen. Durch die Corona-Pandemie seien alte Missstände und neue Herausforderungen deutlich geworden, Lösungen würden das Bildungsministerium und die Landesregierung nach wie vor zu zögerlich angehen.
Bereits mit dem Ende des letzten Schuljahres hatte die GEW Sachsen-Anhalt Ministerpräsident Haseloff und Bildungsminister Tullner gemeinsame Verhandlungen zu einem „Pakt für Bildung“ vorgeschlagen. Bisher gab es dazu nur ein allgemeines Gespräch aber keine ernsthaften Ergebnisse. Vor wenigen Tagen legte die Landesregierung dann einen Hygieneplan vor, der weder mit den Personalvertretungen noch mit der GEW vorher besprochen wurde. Wenig überraschend wurde darin die meiste Verantwortung beim Umgang mit der Pandemie wieder auf die Schulleitungen und Schulen abgewälzt. Auch mit den Schulträgern gab es offensichtlich keine ausreichenden Absprachen. Eva Gerth, Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt sagte dazu heute in Magdeburg: „Die Landesregierung hat lautstark die Rückkehr in den Regelbetrieb an den Schulen und in den Kitas verkündet. Dabei konnte mit zehn Prozent Unterrichtsausfall schon vor Corona von Regelbetrieb keine Rede sein. Jetzt werden ohne Rücksicht auf Risikogruppen und die Sorgen der Beschäftigten und Eltern alle Tore geöffnet. So erzeugt man regelrecht Unsicherheit und Unverständnis in den Schulen.“ Freiwillige flächendeckende Tests auf die Krankheit seien nicht vorgesehen. Die sonst gebotenen Abstandsregeln würden für zehntausende Beschäftigte und hunderttausende Kinder für viele Stunden am Tag einfach außer Kraft gesetzt. Bildung und Chancengleichheit ließen sich für unsere Kinder aber auch anders organisieren und realisieren.
„Ohne eine bessere Ausstattung, ohne weitere Fachkräfte und ohne Zeit, um neue Lernkonzepte zu erarbeiten, werden wir die Schulen nicht unbeschadet durch diese Krise steuern können. Es muss so schnell wie möglich Personal eingestellt werden, nicht nur Lehrkräfte auch pädagogische Mitarbeiter*innen und Schulverwaltungskräfte“, sagte Gerth weiter. Im Gespräch mit Vertreter*innen des Bildungsministeriums drang die GEW erneut auf die Einrichtung von Arbeitszeitkonten, um die Unterrichtsversorgung zu verbessern. Das scheitert aber laut Aussage des Bildungsministers am Veto des Finanzministers.
Außerdem bräuchten Schulen zusätzliche Räume. Kleinere Lerngruppen dürften kein Tabu sein. „Wir brauchen auch Lernkonzepte, die hin zu kompetenzorientierten, kreativen, offenen und digital unterstützen Lernformen führen. Dazu müssen der Ausbau der digitalen Infrastruktur mit Breitband, Endgeräten und IT-Betreuung an allen Schulen endlich vorangehen und bürokratische Hürden schnellstmöglich beseitigt werden! Die GEW erwartet, dass einerseits der größtmögliche Gesundheitsschutz durch den Arbeitgeber gewährt wird und andererseits unsere pädagogische Arbeit Anerkennung findet“, schloss Gerth.
Besonders verantwortungslos und leichtsinnig finde ich, dass der Schwimmunterricht wieder stattfinden soll, obwohl doch bekannt ist, dass sich die Coronaviren über Aerosole (winzige Flüssigkeitströpfchen) verbreiten, so dass das Infektionsrisiko unnötigerweise gesteigert wird. Hier wird billigend in Kauf genommen, dass Menschen zu Schaden kommen, wenn sie sich über diesen Infektionsumschlagplatz mittels der Schwimmschüler eine Covid-19-Erkrankung einfangen.
Das Wasser ist gechlort. Weißt du, warum?
Damit die Luft desinfiziert wird?
Damit das gechlorte Wasser die Luft desinfiziert. ?????? Vor allen in den Umkleideräumen. Das ist mir zu hoch.
Wenn dir das zu hoch ist, halte dich doch einfach raus. Ist aber nur ein Vorschlag.
Das Wasser ist gechlort, um krank machende Bakterien abzutöten, die ins Wasser gelangt sind. Da wir aber nun schon mal beim Fragen angekommen sind: Schon mal darüber nachgedacht, warum gechlortes Wasser keinen desinfizierenden Effekt auf Atem-Aerosole ausübt, die im Verlauf des Schwimm-Unterrichts in die Umgebungsluft gelangen?
Ja, habe ich. Du auch? Wo landen denn die Atem-Aerosole deiner Meinung nach im Verlauf des Schwimm-Unterrichts?
Unter anderem in den Atemwegen derjenigen, die diese Aerosole beim Schwimmunterricht einatmen.
Und was ist da jetzt beim Schwimmunterricht anders als bei jedem anderen Unterricht? Das Wasser ist nicht das Problem, also muss es etwas anderes sein.
Du hast die Besonderheit des Schwimmunterrichts in Hinsicht auf Aerosole betont, falls dir das während deiner „Diagnose“ schon wieder entfallen sein sollte.
Hauptsache, Urlaub auf Malle war wichtig ?, statt mit der GEW gemeinsam eine vernünftige Lösung zu finden. Sein „Konzept“ stand vorher schon fest, oder glaubt jemand, dass er sich im Urlaub damit beschäftigt hat? Er hätte es vorher vorlegen müssen, damit die Schulen entsprechend Zeit gehabt hätten, um evtl. darauf zu reagieren.
Ich hoffe, dass wenigstens die wichtigen Hauptfächer unterrichtet werden. Sport, Musik und Co. könnten noch einige Zeit entfallen.
Die Bildung darf doch nichts kosten. Deshalb werden keine Lehrer neu eingestellte. Wie der Bundesminister beim mdr fragen beantwortet ist ein Skandal. Er redet und sagt nichts
@ Hallenser:
Deine Frage, was beim Schwimmunterricht anders sein soll als bei jedem anderen Unterricht, kannst Du gewiss selbst hinreichend gründlich beantworten. Zur Unterstützung bei der Antwortfindung stelle ich Dir folgende Zusatzfrage:
Was unterscheidet einen Klassenraum in einem Schulgebäude, wo sich tatsächlich nur die Schüler einer einzelnen Klasse aufhalten und der darüber hinaus in kurzfristigen Abständen (bzw. bei passender Witterung permanent) gelüftet werden kann von einer Schwimmhalle, die täglich von mehreren Hundert Menschen verschiedener Herkunft frequentiert wird und die nicht (einschließlich der Umkleideräume) gelüftet werden kann, sondern stattdessen die Raumluft lediglich umgewälzt wird?
Die Schule ist geöffnet, das Schwimmbad ist geschlossen.
Beschäftige dich doch vorher mit den Themen, zu denen zu deine Diagnosen erstellst. Dann kommen sinnvollere Beiträge bei raus.