Gewerkschaft will bessere Bezahlung bei der Handwerkskammer Halle
Die Gewerkschaft ver.di kritisiert die Handwerkskammer Halle. Anlass ist die Bezahlung der Mitarbeiter. So sei die Handwerkskammer bereits seit mehreren Jahren aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten und damit nicht mehr tarifgebunden. Dies könne bedeuten, dass Beschäftigte, die nach 2005 bei der Handwerkskammer eingestellt worden sind, für vergleichbare Tätigkeiten bereits zwischen 500 und 800 EURO weniger Gehalt erhalten, als diejenigen, die in ihren sogenannten Altarbeitsverträgen eine Tarifbindung an den Tarifvertrag der Länder geregelt haben.
Damit soll jetzt endlich Schluss sein, heißt es von ver.di. Von den 156 Beschäftigten hätten sich bereits viele in der Gewerkschaft organisiert, eine Tarifkommission gewählt, die die Verhandlungen zur Tarifbindung für alle nach den Regelungen des Tarifvertrages der Länder durchführen soll. Mitte Januar 2017 sei es dann auch zu einem ersten Vorgespräch mit dem Hauptgeschäftsführer und Mitgliedern des Vorstandes der Handwerkskammer Halle gekommen.
„Im Ergebnis hieß es“, so Christel Tempel von ver.di, „Annäherung an den Tarifvertrag der Länder für alle Beschäftigten grundsätzlich schon, aber nicht sofort und am besten ohne ver.di, also individuell und ohne Verbindlichkeit.“ Das reicht ver.di nicht, deshalb hat die Tarifkommission den Arbeitgeber auch zu Tarifverhandlungen aufgefordert.
Der Vorstand der Handwerkskammer habe dazu zweimal beraten und letztlich entschieden, keine Tarifverhandlungen mit ver.di aufzunehmen. Eine erste Umfrage an die ver.di Mitgliedschaft und Beschäftigten der Handwerkskammer habe bereits gezeigt, die Entscheidung des Vorstandes nicht zu akzeptieren. Deshalb bleibt ver.di dabei, Tarifbindung für alle und werden zeitnah die weiteren Schritte mit der ver.di Mitgliedschaft zu beraten und entscheiden. „Dieses Zwei-Klassensystem, bei dem Jeder und Jede zum Einzelkämpfer gemacht wird, muss endlich ein Ende haben!“
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