„Gute Kita“-Gesetz: Elternbeiträge in Sachsen-Anhalt weitgehend konstant geblieben – in Halle hat der Stadtrat eine Erhöhung abgelehnt
Familien mit Kindern können sich auf im bundesweiten Vergleich relativ geringe Kita-Kosten im Land Sachsen-Anhalt verlassen. Das zeigen die Zahlen, die die Kommunen dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung zum Stichtag 01.08.2023 mitgeteilt haben. In rund 80% der Gemeinden blieben die Kostenbeiträge konstant, darunter auch die drei kreisfreien Städte. In einigen Gemeinden wie Sandersdorf-Brehna oder Arnstein gab es sogar Beitragssenkungen. Die Stadt Halle (Saale) wollte eigentlich die Gebühren erhöhen. Da hat aber der Stadtrat nicht mitgemacht.
Im Durchschnitt zahlen die Eltern in Sachsen-Anhalt monatlich 145,33 € für ein Kindergartenkind bei einer Betreuungszeit von acht Stunden. In der Krippe sind es 184,36 € bei acht Stunden; im Hort 81,44 € bei sechs Stunden.
Verglichen mit anderen Bundesländern liegen diese Werte deutlich unter den dortigen Elternbeiträgen, vor allem bei der Altersgruppe der Unter-Dreijährigen.
Ministerin Grimm-Benne sagte: „Angesichts steigender Lebenshaltungskosten steht es einem familienfreundlichen Land wie Sachsen-Anhalt gut zu Gesicht, die Kita-Beiträge im Rahmen zu halten. Die bundesweit vergleichsweise geringen Beiträge sind ein klares Signal an Familien, die Betreuungsangebote zu nutzen. Dies sorgt für gute Bildungschancen der Kinder und eine gelingende Vereinbarkeit von Beruf und Familie.“
Seit Anfang 2020 bezahlen zudem Eltern, die mehr als ein Kind in Krippe, Kindergarten oder Hort haben, nur den Beitrag für das älteste Kind. Durch die im Landtag von Sachsen-Anhalt im Dezember 2023 beschlossene Änderung des Kinderförderungsgesetzes (KiFöG) wird diese Entlastung von Familien mit mehreren Kindern auch im Jahr 2024 fortgesetzt. Die Kosten dieser Entlastung werden vom Land mit Mitteln aus dem Kita-Qualitätsgesetz des Bundes getragen.
Die Finanzierung der Kindertagesbetreuung ist eine kommunale Aufgabe. Das Land und der jeweilige Landkreis bzw. die jeweilige kreisfreie Stadt beteiligen sich gemäß KiFöG mit einem festen Beitrag für jedes betreute Kind, je nach Alter und Betreuungszeit, an der Finanzierung der Kindertagesbetreuung. Die weitere Finanzierung liegt bei der Gemeinde. Sie kann zur Gegenfinanzierung Beiträge von den Eltern erheben. In welcher Höhe entscheidet die Gemeinde.
Über die oben genannten vom Land gewährten Beitragsbefreiungen für Mehrkindfamilien hinaus, ist nach § 90 Absatz 4 SGB VIII Eltern, denen Beitragszahlungen aufgrund ihrer Einkommenssituation (Sozialleistungsbezug) nicht zuzumuten sind, der Kostenbeitrag auf Antrag zu erlassen. Die Einnahmeausfälle der Kommunen erstattet das Land.
Das Hauptproblem in Sachsen-Anhalt ist die omnipräsente Umsonstmentalität. Die Betreuung in Kitas ist eine Dienstleistung, die auch von jenen gezahlt werden muss, die sie für sich in Anspruch nehmen.
Dass ein Großteil des Stadtrates eine Erhöhung der Elternbeiträge ablehnt, wundert mich nicht denn. Denn diese Herrschaften sind der Meinung, immer höhere Schulden zu Lasten der jüngeren Generationen machen zu können.
@PaulusHallenser
Wenn die Kita zu teuer ist, steigt der Druck auf die Mütter, wegen der Kinderbetreuung zu Hause zu bleiben. Damit werden Frauen – oft auch dauerhaft – dem Arbeitsmarkt entzogen und der Steuerzahler finanziert dieses Modell dann auch noch über den Splittingtarif.
Am besten: Alles auf Kredit, den können die Kids selbst abbezahlen wenn sie groß sind. Reiche Väter, arme Söhne und Enkel.
Der Druck auf die Männer steigt genauso. Fakten-Sexist
Aber was hast DU nun damit zu tun?
Die jüngste Generation besucht Kitas.
Du hast angeblich Kinder, hast also selbst massiv von der „Umsonstmentalität“ profitiert. Wieso hast du nicht freiwillig den Beitrag gezahlt, der es wert ist?
Die waren doch im privat Kindergarten. 🙂
Du bist schon alt und verbittert
So ist es. Denn den Ausgleich macht der Steuerzahler. Kinder sind Privatsache, aber hier herrscht immer noch die Mutterkreuz-Mentalität. Mindestens Inflationsausgleich müsste erfolgen.
„Das Hauptproblem in Sachsen-Anhalt ist die omnipräsente Umsonstmentalität.“
Schauen wir mal in andere Bundesländer.
Läuft es dort so ab?
Da müssen die Eltern nur in die Renten-, Arbeitslosen-, Pflege- und Krankenversicherung einzahlen.
Denn jeder muss ja schließlich seinen Scheiß selbst bezahlen. 🙂 🙂 🙂
Mehrwertsteuer? Ich denke auf den Mehrwert können auch viele verzichten, somit sollte die auch keiner Zahlen.
Oder haben die alle dasselbe System?
Die MZ hatte doch schon von Arbeiten seitens der Verwaltung an dem nächsten Anlauf einer Erhöhung (nach den kommenden Stadtratswahlen) berichtet. Oder wurde der Artikel schnell wieder gelöscht? Kann ihn leider nicht mehr finden.
Den Artikel gabs bestimmt.
Wir sprechen uns Ende des Jahres nochmals.
Da erscheint der Artikel dann oder was?
Wo anderst ist die Betreuung kostenlos und würde die Arbeitende Schicht finanziell entlasten !