Halle (Saale) glänzt mit gesunden Kinderzähnen – Karies deutlich unter Landesdurchschnitt gesunken

Die Zahngesundheit von Kindern in Halle (Saale) hat sich in den vergangenen Jahren weiter verbessert. Das zeigt ein aktuelles Faktenblatt des Fachbereichs Gesundheit der Stadt Halle, das den Zustand der Zähne von Kita- und Schulkindern im Schuljahr 2023/2024 beleuchtet. Neben aktuellen Zahlen liefert das Dokument auch Vergleiche zu den Vorjahren sowie zum Landesdurchschnitt – und zieht ein insgesamt erfreuliches Fazit: Regelmäßige Vorsorge und gezielte Prophylaxe wirken.

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Kita-Kinder: Deutlich mehr naturgesunde Zähne

Der Anteil der Kita-Kinder mit einem naturgesunden Gebiss hat im Schuljahr 2023/2024 mit 78,4 % einen neuen Höchststand erreicht – das ist der beste Wert der vergangenen zehn Jahre. Seit 2014/2015 ist damit ein Anstieg von 4,5 Prozentpunkten zu verzeichnen. Gleichzeitig ist der Anteil der Kinder mit erkrankten Zähnen im selben Zeitraum auf 12,3 % gesunken – ebenfalls ein Tiefstwert.

Auch bei der zahnärztlichen Versorgung zeigt sich ein stabiles Bild: Der Anteil behandelter Zähne bewegt sich mit 9,3 % im Rahmen der langjährigen Schwankung. Dies deutet auf eine konstant gute Erreichbarkeit zahnärztlicher Behandlungsmöglichkeiten hin.

Grund- und weiterführende Schulen: Stabile Entwicklung mit leichten Schwankungen

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Auch bei Schulkindern zeigt sich ein insgesamt stabiles Bild: Der Anteil der Kinder mit gesunden Zähnen liegt aktuell bei 56,8 % – ein leichter Anstieg im Vergleich zu 2014/2015 (56,3 %). Der Anteil der Kinder mit erkrankten Zähnen sank gegenüber dem Höchstwert von 27,1 % im Schuljahr 2017/2018 auf nunmehr 21,0 %. Zwar liegt dieser Wert noch über dem Tiefstand von 2018/2019 (18,6 %), aber der langfristige Trend zeigt eine klare Verbesserung.

Der Anteil der Schulkinder mit behandelten Zähnen blieb in den vergangenen Jahren weitgehend konstant und liegt aktuell bei 22,2 % – ein Wert, der im oberen Bereich des langjährigen Durchschnitts liegt und eine solide Versorgungslage widerspiegelt.

Intensivprophylaxe: Nachfrage mehr als verdoppelt

Besonders erfreulich ist der gestiegene Zuspruch zur Intensivprophylaxe, einem speziellen Vorsorgeangebot für Kinder mit erhöhtem Kariesrisiko. Nach einem pandemiebedingten Rückgang nahm im Schuljahr 2023/2024 bereits jedes siebte erreichte Kind (15,3 %) an diesem Programm teil – mehr als doppelt so viele wie im letzten regulären Schuljahr vor der Pandemie 2018/2019.

Das Angebot richtet sich insbesondere an Kinder mit bestehenden Zahnschäden, schlechter Mundhygiene, zuckerreicher Ernährung oder eingeschränkter Zahnpflegefähigkeit. Es umfasst unter anderem Zahnputztrainings, Fluoridierungsmaßnahmen und individuelle Beratung – mehrfach jährlich und direkt in den Kitas und Schulen.

Halle im Landesvergleich vorn

Im Vergleich zum Landesdurchschnitt steht Halle (Saale) sehr gut da: Der Kariesindex (dmf-t/DMF-T-Wert) liegt bei Kita-Kindern mit 0,79 und bei Grundschulkindern mit 1,79 jeweils unter dem Landesmittelwert (0,95 bzw. 1,89). Das bedeutet: Kinder in Halle haben im Schnitt weniger kariöse, fehlende oder gefüllte Zähne als Kinder im restlichen Sachsen-Anhalt.

Ein besonders erfreulicher Aspekt: Diese positiven Ergebnisse sind keine Zufallserscheinung, sondern das Resultat jahrelanger Arbeit. Dazu zählt das etablierte Gruppenprophylaxe-System, das früh ansetzt – etwa mit dem täglichen Zähneputzen in vielen Kitas – sowie die gute Zusammenarbeit mit niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzten, die eine regelmäßige Kontrolle bereits im frühen Kindesalter ermöglichen.

Handlungsbedarf bei älteren Kindern

Einziger Wermutstropfen: Bei den 12-jährigen Kindern an weiterführenden Schulen wurde ein vergleichsweise hoher Kariesindex von 1,0 festgestellt – im Landesdurchschnitt liegt dieser bei 0,49. Dieser Unterschied liegt zwar im Bereich normaler Schwankungen, verdeutlicht jedoch, dass die zahnärztliche Prävention bei älteren Kindern und Jugendlichen weiter gestärkt werden sollte. Die schulzahnärztlichen Reihenuntersuchungen (ZRU) leisten hier einen wichtigen Beitrag, um frühzeitig Zahnschäden oder auch kieferorthopädische Probleme zu erkennen und zu behandeln.

Faltblatt herunterladen: https://halle.de/fileadmin/Binaries/Publikationen/Gesundheit/Faktenblaetter/Faktenblatt_Zahngesundheit_2025_21082025_final.pdf

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