Handwerkskammer Halle zum „Solarpaket“ der Bundesregierung: Kapazitäten für Ausbau sind knapp – Stromkosten nicht vernachlässigen!

Am 15. April wurde das sogenannte Solarpaket I durch die Bundesregierung beschlossen. Mit diesem Paket soll es gelingen, den jährlichen Ausbau der Photovoltaik von 14 Gigawatt zusätzliche Leistung 2023 auf 22 Gigawatt ab 2026 zu steigern. „Der Ausbau der Photovoltaik hängt auch von den Kapazitäten der Fachunternehmen im Handwerk ab“, erklärte dazu der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle, Dirk Neumann.
„Angesichts der großen Nachwuchssorgen der Betriebe ist es nicht sicher, ob diese Kapazitäten in den nächsten Jahren aufgebaut werden können.“ Neumann verwies auf die Probleme Deutschlands mit den im Vergleich zu Nachbarländern und Konkurrenten zu hohen Stromkosten. „Vorrangiges Ziel der Energiepolitik muss es sein, diese Kosten in Deutschland wieder konkurrenzfähig zu machen. Der Erfolg des Solarpakets ist also nicht an dem Umfang des Ausbaus zu messen, sondern an seinem Beitrag zur Senkung der Stromkosten in Deutschland“, sagte er abschließend.
Recht hat Herr Neumann. Die Strompreise in Deutschland sind unverschämt im Vergleich zum Rest der Welt.
Seltsam, mit jedem Jahr werden mehr Windkraft und Solar ausgebaut und mit jedem Jahr steigt der Strompreis.
Dabei soll Strom aus Wind und Solar ja angeblich kostenlos sein. 🙂 🙂 🙂
Kapitalismus ist hart
Bitte nenne eine Quelle, die behauptet, dass die Stromgestehungskosten aus Wind und Solar Null seien. Das ist quatsch. Diese betragen i.d.R. zwischen 4 und 12ct/kWh. Da sie volatil sind, sollte man noch Speicher oder laufende Kosten für Reservekraftwerke berücksichtigen.
Viele Firmen und Bauern mit großen Werkshallendächern haben inzwischen in PV investiert, weil es sich lohnt.
Die Netzausbaukosten und zusätzlich noch Stromsteuer und MwSt verteuern in Deutschland die Tarife. Das ist in den Nachbarländern, wo der Endkundenpreis billiger ist, meist anders. Dort übernimmt der Staat teilweise die Netzausbau- und Wartungskosten oder erhebt keine zusätzlichen Steuern auf Strom. Wer es genau wissen will, schaut sich die Börsenstrompreise an und stellt fest: Italien, Irland, Griechenland, Polen, Schweiz deutlich teuerer. Deutlich günstiger sind Norwegen, Schweden, Dänemark, Spanien, Portugal und in diesem Jahr auch Frankreich. Quelle: nergy-charts.info
Und was sehen wir da? Länder mit hohem EE-Anteil produzieren günstigen Strom. In Ländern mit hohem Erdgas- oder Kohleanteil ist der Strom teuer. Frankreich hat seine Atomkraftwerke in diesem Jahr wieder am Netz. Dafür hatte Frankreich die 3 Jahre davor teureren Strom, weil die AKWs sanierungsbedürtig waren.
Diese Länder haben auch ganz andere EE als wir dort sind Wasserkraftwerke von großer Bedeutung.
EE ist nicht gleich EE, da macht einen riesen Unterscheid ob ich Wind, Solar, Biomasse, Wasser, Geothermie usw. nutze.
Wir in der BRD haben das Problem, dass wir Windkraft subventionieren müssen, da sonst niemand Windkraftanlagen rentabel betreiben kann.
Solar kann nie allein funktionieren, denn es ist immer zur gleichen Zeit in der BRD hell oder dunkel.
Wasserkraft ist verschwindend gering weil, die BRD kein günstiger Standort dafür ist.
Jedes Jahr werden Milliarden für redispatch Maßnahmen ausgegeben, nur damit die Netze stabil gehalten werden, denn das Wetter, der Wind und die Sonne ändern sich ständig.
Eine kleine Winterbilanz:
In meinem Haushalt wurde die komplette Wäsche den Winter über mit einer Waschmaschine absolviert die mit Solarstrom, einer 3000 kWp- Anlage aus sechs Modulen, gestützt durch einen 1 kW- Stromspeicher betrieben wurde. Die zeitliche Anpassung war dabei natürlich zwingend nötig, ausrichtungsbedingt war 10-13 Uhr die beste Zeit.
Auch der komplette Heckenschnitt, das Kärchern der Wege, teilweiser Betrieb einer kleinen Elektoheizung mit Nennleistung 2600 W war mit der Anlage möglich, zur Zeit läuft eine 90 W Teichpumpe dauerhaft, die nachts aus dem Akku zehrt wobei an zwei aufeinander folgenden Dunkeltagen nichts mehr geht. Im Sommer vorigen Jahres war das aber kein Problem, da die Hyundai- Module eine recht gute Ausbeute haben.
Der Wegfall der Mehrwertsteuer sowohl auf die Anlage als auch auf die Monteurleistung war eine große Hilfe.
Aufgrund der unfaßbar nervigen Bürokratie (Marktstammdatenregister u.a.) arbeitet die Anlage im Inselbetrieb.
Die andere 2 kWp- Hausanlage ist seit 1999 in Betrieb und hat bislang um die 42 Mwh eingespeist, nach Ablauf der 20 jährigen AfA bot mir Envia-m einen fairen „Restlauftarif“ (20+) an, der vertrauensbasiert aber zwischen 7 und in der Spitze 22 ct./kWh schwankt, damit kann ich leben.
Leider muß man hierbei beachten, daß ohne eigene Mitwirkung noch die Mehrwertsteuer weiter erhoben wird, so daß man es bei der Steuererklärung angeben oder den Status in Kleinunternehmer ändern muß.
Es ist eine kleine, vage Hoffnung daß der Solarstandortvorteil D eines Tages Früchte tragen könnte.
Viel wird auch davon abhängen ob die aktuellen asiatischen Module die 25 Jahre der spanischen Isofoton- Modelle ebenfalls schaffen werden.
Inselanlagen könnten ein Ausweg aus dem Dilemma der Trassenüberlastung sein, das 100.000 Dächer- Programm war auch eine gute Lösung, die Aktivitäten dazu sind aber scheinbar eingeschlafen.
Ob Google Maps es eines Tages schaffen kann, geeignete Dächer automatisch kenntlich zu machen, wie weit ist die Technik ?
Leider hat momentan Enpal ein paar Probleme, den weniger kapitalkräftigen Haushalten einen guten Zugang zum Alternativstrom zu verschaffen.
Monteure findet man in der Tat recht schwer, am besten My Hammer mal ausprobieren, wenn der Elektrofritze um die Ecke seine Viertagewoche genießen möchte. Da kann man mit Handlangerdiensten sogar einen kleinen Rabatt aushandeln.