Hasi: „Wir sind gegangen um zu bleiben!“
Seit dem Wochenende residiert die Hasi nicht mehr in der Hafenstraße, sondern am Galgenberg. Und aus den Hausbesetzern wurden legale Nutzer. Denn das Gelände wurde vom Haushalten-Verein angemietet und wird dem Hasi-Verein bereitgestellt. Und die Hasis melden sich zu Wort.
„Die Bereitschaft zu einem Auszug werten wir nicht als freiwillige Aktion, sondern als ein erzwungenes Entgegenkommen“, sagt Hasi-Aktivist Marcel Bauer. Man wolle unkommerzielle Freiräume nicht nur am Galgenberg, sondern in ganz Halle und überall langfristig sichern. „Wir werden unsere antikapitalistische, antisexistische, antifaschistische, antirassistische und herrschaftsfreie Arbeit (die Liste der Missstände ist nicht zuende zu schreiben) für ein solidarisches Miteinander fortführen. Wir werden weiter Orte gestalten, an denen dies möglich ist.“
Erklärung im Wortlaut:
Am 14.12. 2018 hat die Polizeidirektion Süd die Amtshilfe bei dem angekündigten Räumungsversuch der HaSi für den 18.12. 2018 erneut abgelehnt. Sie habe erneut rechtliche Bedenken dem Gesuch der Obergerichtsvollzieherin nachzukommen.
Unterdessen räumten Aktivist*innen der Hasi das Gelände Hafenstraße 7 und übergaben es der Eigentümerin HWG. Nachdem die HaSi eigeninitiativ Ersatzobjekte gesucht und vorgeschlagen hat, ist das neue Quartier ein neuer Standort am Galgenberg 2a im Paulusviertel. Eine alte Gärtnerei mit Villa, Remisen, Gewächshäusern und viel nutzbarer Freifläche. Der Galgenberg ist für die ehemaligen HaSi-Nutzer*innen ein nicht wesentlich weniger geeigneter Ort um etwas ganz neues, mit langfristiger Perspektive aufbauen und erhalten zu können.
Viele ehemalige Nutzer*innen der HaSi freuen sich unterdessen, einige positive Entwicklungen in der Stadt angestoßen zu haben. Laut Oberbürgermeister Wiegand wird in Halle nun in der Stadtverwaltung gemeinsam mit Vereinen und Initiativen endlich ein kommunales Freiraumkonzept erarbeitet, um möglichst vielen solcher Vereinen, Initiativen und anderen Akteuren der Stadt niedrigschwellige Möglichkeiten einzuräumen, unkommerzielle, soziale und künstlerische Ideen zu verwirklichen. Bestehende soziokulturelle Zentren und Freiräume sollen in diesem Konzept gesichert werden. Weiterhin soll nun die Hafenstraße 7 als Denkmal der Öffentlichkeit erhalten bleiben. Die HWG will nach eigener Aussage das Gelände der städtischen Wohnnutzung zuführen und das Gelände soll endlich dekontaminiert werden. Für die Nutzer*innen und Unterstützer*innen der Hasi wäre es hingegen ein größerer Erfolg, wenn am 19.12. im Stadtrat eine Festschreibung der Nutzung des Geländes für soziokulturelle Akteure beschlossen werden würde.
Marcel Bauer (HaSi-Aktivist): „Wir freuen uns, diese vielen überfälligen Entwicklungen in der Stadt angestoßen zu haben. Aber, dass es nötig war, für eine Debatte um ein offizielles Freiraumkonzept, für den Erhalt des Denkmals Hafenstraße 7 und für eine Dekontamination des Geländes Hafenstrasse 7 hunderttausende von Euro zu verbrennen, dass sich für diesen Schritt Justiz- und Innenministerium zerstreiten müssen, dass dafür die HWG, der Präsident des Amtsgerichts und die zuständige Obergerichtsvollzieherin mit heruntergelassenen Hosen dasteht, dass an verschiedensten Stellen Köpfe rollen sollen, dass die Parteien der Stadt ihren Wahlkampf gefährden, und am 21.11. die halbe Stadt lahmgelegt wurde, das spricht Bände. Das kann niemand mehr verstehen. All die überfälligen und positiven Entwicklungen hätte man definitiv einfacher haben können.
Die Wut und Trauer über die Umstände, die uns zwingen die Hafenstraße ohne jeglichen realen Grund zu verlassen bleiben leider bestehen. Die Bereitschaft zu einem Auszug werten wir nicht als freiwillige Aktion, sondern als ein erzwungenes Entgegenkommen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, unkommerzielle Freiräume nicht nur am Galgenberg, sondern in ganz Halle und überall langfristig zu sichern. Wir werden unsere antikapitalistische, antisexistische, antifaschistische, antirassistische und herrschaftsfreie Arbeit (die Liste der Missstände ist nicht zuende zu schreiben) für ein solidarisches Miteinander fortführen. Wir werden weiter Orte gestalten, an denen dies möglich ist.
Wir danken allen großen und kleinen Akteuren, Initiative, Gruppen, und Institutionen, die den Kampf um den Erhalt der HaSi in der Hafenstraße 7 so unterstützt haben. Diese Solidarität war toll und ohne den Support, wäre auch die Lösung am Galgenberg nicht möglich gewesen. Der Kampf um soziokulturelle Freiräume und gegen Verdrängung geht weiter. Wir brauchen Platz!“
Schönen Dank, dass ihr diesen O-Ton hier mal abdruckt …
Da haben sie aber wieder Kreide gefressen. Vor zwei Monaten hieße es noch:
„Anstatt ihre Aufgabe als stadteigene Wohnungsgesellschaft wahrzunehmen und für billigen, bitter notwendigen Wohnraum und für den sozialen Frieden in der Stadt zu sorgen, versucht sich die HWG mit Leerstand und Verdrängung in Immobilienspekulation.“
und jetzt nur noch:
„Die HWG will nach eigener Aussage das Gelände der städtischen Wohnnutzung zuführen und das Gelände soll endlich dekontaminiert werden.“
Geil, könnte glatt ne Pressemitteilung der FDP sein, welche sich freut, dass aus Leerstand endlich teure Eigentumswohnungen werden. Fehlt nur noch, dass die Hasis etwas von „exklusiv“ wohnen schreiben.
Dann lies dir mal https://hafenstrasse7.noblogs.org/post/2018/11/16/text-zur-heutigen-pressekonferenz durch
Da glaubt man nicht, dass sich es um ein und die selben Leute handelt.
Da hieß es noch „Wir lassen uns nicht mit dem Versprechen auf ein Ausweichobjekt, das erst noch gefunden werden müsste, zum Schweigen bringen.“ und „Wir lassen uns nicht auf eine erneute Suche nach einen Ausweichobjekt ein, da unserer Ansicht nach damit nur von dieser Entwicklung abgelenkt werden soll. “
So schnell kann es gehen. Im Endeffekt sind sie halt doch käuflich. Für ne Villa verät man doch schnell mal die Ideale 😀
„Wir werden unsere antiXXische, antiXXische, antiXXtische, antirassistische und herrschaftsfreie Arbeit…für ein solidarisches Miteinander fortführen.
Ist das nun eine Warnung oder eine Drohung an alle anderen die nicht dieser Meinung sind ?, und zum zweiten, diese antirassistische Arbeit, die fortgeführt werden soll, gilt die auch gegen jeden Rassekatzen, Rassehunde, Rassekaninchen und Rassegeflügel-Verein oder gilt Rassismus nur den möglich, denkbaren, vermutlichen AfD Wählern aus Halle und Umgebung,
die Frage bleibt, SIND RASSETIER LIEBHABER RASSISTEN ? oder macht mich die Frage allein schon wieder zum Nazi ?
Nein, diese Frage macht dich nicht zum Nazi. Es sind nicht deine lustigen Fragen und es sind auch nicht „die Anderen“, die dich zum Nazi machen. 😉
wer nazi ist und wer nicht bestimmen alleine solche vereine wie miteinander ev und ä.
Dort ist das alleinige Deutungsrecht beheimatet … wusstest du wohl nicht?
Nee die Frage macht dich nur zu jemand der nicht weiß was Rassismus wirklich ist. Oder zu jemandem mit sehr holprigen, erzwungen-kreativ wirkendem Humor.
Diese Erklärung der Hasi ist völlig überzogen, unglaubwürdig und einfach nur dreist. Wie schön, dass man sich darauf regelmäßig verlassen kann.