Haus für besonders pflegebedürftige Kinder am Holzplatz entsteht
Am Holzplatz in Halle (Saale) wird gerade die alte Villa des Gaswerks saniert. Dort soll im kommenden Frühjahr eine Kinderintensivpflege eröffnen. Am Donnerstag wurde Richtfest gefeiert. Im Februar 2022 habe man die Baugenehmigung, sagte Bauträger Temba Schuh. Rund 1,9 Millionen Euro werden allein in den Baukörper investiert. Hinzu kommen die Gerätschaften.
Zwar ist die Nachfrage nach einer Kurzzeit- und Verhinderungspflegeeinrichtung für die zeitweise oder auch ständige Unterbringung der intensivpflegebedürftigen Patienten gewachsen.
In Sachsen-Anhalt gab es diese Möglichkeit bisher nicht. Die Patientenkinder und jungen Erwachsenen wurden in Einrichtungen in andere Bundesländer verlegt – zum Beispiel nach Leipzig, Kreischa in Sachsen oder Hohenstücken in Brandenburg. Dies bedeutete für die betroffenen Kinder und Eltern erneut weitere schwere Trennungen mit hieraus erwachsenen Folgen.
Das geht so nicht, sagte Margrit Ilse. Sie ist Kinderkrankenschwester mit Schwerpunkt Kinderintensivmedizin und leitet seit bereits 27 Jahren den einzigen ambulanten Kinderintensivpflegedienst MedConcret. Nach jahrelangen Kampf hat sie die Genehmigung von den zuständigen Behörden erhalten, eine Einrichtung zur kurzen und dauerhaften Unterbringung und Versorgung von Kindern und jungen Erwachsenen mit intensivpflegerischem Bedarf zu eröffnen.
Es wird die Möglichkeit geschaffen, das zehn intensivpflegerisch zu versorgende Kinder und junge Erwachsene kurz oder langfristig wohnen und leben können. Es entstehen zehn Einbettzimmer, Gemeinschaftsräume, ein Snoozleraum zur Entspannung, Therapieräume und anderes mehr.
Betreut werden die Kinder und Jugendlichen von Pflegefachkräften. Die in der Kinderintensivpflege geschult sind. Dies geschieht in einer 1:1 Betreuung, da auf diese Weise die Kinder und Jugendlichen eine gute pflegerische und medizinische Versorgung bekommen. Diese personell aufwendige Versorgung ist entscheidend, da die Kinder und jungen Menschen aufgrund ihrer Grunderkrankung und den damit verbundenen sehr individuellen Bedürfnissen auf kontinuierliche Überwachung und Fürsorge angewiesen sind.
„Unser Hauptanliegen besteht darin, den Kindern ein, wenn auch nur vorübergehendes Zuhause zu schaffen, in dem sie sich, trotz ihrer Einschränkungen, jederzeit wohlfühlen und gern dort verweilen“, sagt Ilse. „Dadurch werden die Familien in jeglicher Hinsicht entlastet.“
Für Ilse ist auch der Standort selbst mit Familiengeschichte verbunden. Denn ihre Mutter hat einst selbst in dem Gebäude gearbeitet, als Laborantin im Gaswerk.
Ein solches Vorhaben kostet viel Geld. Aus diesem Grund wurde der gemeinnützige Verein Froschkinder e.V. gegründet und ein Spendenkonto eingerichtet. Unser Verein freut sich über jede, auch ganz kleine Spende, die dem Verein und damit auch den Kindern und jungen Erwachsenen, die in der Villa leben, zugutekommt.
Vereinskonto Froschkinder e.V.
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