IHK Halle-Dessau meldet gute Konjunkturdaten
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Die Wirtschaft im Süden Sachsen-Anhalts erlebt Anfang des Jahres 2017 einen klaren Aufschwung: Wie die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) in ihrem aktuellen Konjunkturbericht feststellt, kann nun auch die Industrie vom konjunkturellen Schub profitieren. Das Geschäftsklima verbessert sich im ersten Quartal 2017 weiter, die Höhepunkte der vorherigen Konjunkturzyklen werden überschritten. Aktuell erreicht der IHK-Index somit einen absoluten Höchstwert.
„Für die aktuelle Verbesserung sind – anders als in den Vorquartalen – mehrheitlich produktionsnahe Branchenbereiche verantwortlich“, erläutert Danny Bieräugel, IHK-Konjunkturexperte. „Die bisher stark auf nachfrageorientierten Bereichen basierende Aufwärtsbewegung verbreitert dadurch ihre Basis. Aktuell berichten mit Industrie, Großhandel und Güterverkehr auch jene Branchen von einer spürbar besseren Stimmung, die bis dato eher hinterhergehinkt waren. Leichte Rückgänge in eher konsumorientierten Branchen wie Baugewerbe, Einzelhandel oder Personenverkehr werden somit kompensiert.“
Prof. Dr. Thomas Brockmeier, Hauptgeschäftsführer der IHK, verbindet damit die Erwartung, dass sich der Aufschwung auch in realen Wachstumszahlen der regionalen Wertschöpfung widerspiegeln wird. Wenn es um das Bruttoinlandsprodukt ging, habe gerade die Industrie in den vergangenen Jahren kaum Impulse geben können. „Das war ein entscheidender Grund, dass unser Land im Bundesvergleich regelmäßig die hinteren Ränge belegt hat.“ Jetzt gelte es, diese gute Ausgangslage zu nutzen und den konjunkturellen Schwung nicht durch politische Eingriffe zu bremsen. „Insbesondere kostspielige sozial- und arbeitsmarktpolitische Wahlgeschenke könnten sich als teure Hypothek für die Wirtschaft erweisen“, warnt Brockmeier.
Die Ergebnisse des IHK-Konjunkturberichtes im Einzelnen:
Die Industrie zieht wieder richtig mit. Das Geschäftsklima hat sich mit 31,6 Punkten aktuell verbessert. Damit zeigt sich erstmals seit zwei Jahren eine etwas stärkere Dynamik in der Branchenentwicklung. Sowohl die Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen fallen dabei besser aus. Diese liegen mit 22,1 Prozentpunkten wieder deutlich im positiven Bereich und versprechen eine weiterhin gute Entwicklung in den kommenden Monaten. Das deckt sich auch mit den per Saldo positiven und gestiegenen Absatzerwartungen. Die Beschäftigungs- und Investitionsabsichten unterstützen das optimistische Bild.
Das Baugewerbe schwankt zwischen Euphorie und Realismus. Das Geschäftsklima legt auf 29,5 Punkte zu. Die Einschätzung der Geschäftslage sinkt allerdings deutlich auf 27,9 Prozentpunkte ab und liegt auch unter dem Vorjahreswert. Die Auftragseingänge stagnieren. Allerdings gehen die Unternehmen nicht von einer grundlegenden Trendwende aus. Für die Zukunft sind sie weiterhin sehr optimistisch: Der Saldo der Geschäftserwartungen steigt stark auf 31,1 Prozentpunkte an. Damit liegt er deutlich über dem Vorjahresquartal.
Das Dienstleistungsgewerbe ist weiter im Aufwind. Der Geschäftsklimaindex bleibt gegenüber dem Vorquartal mit 32,5 Punkten weitgehend konstant. Er liegt damit aber über dem Vorjahr und markiert in saisonbereinigter Betrachtung einen weiteren Anstieg. Die Geschäftslage erreicht erneut einen sehr guten Wert. Die Unternehmen geben leichte Zuwächse beim Umsatz an. Die Erwartungen sind, ebenso wie die Planungen für Beschäftigung und Investitionen, weiterhin per Saldo positiv.
Im Handel gibt es aktuell unterschiedliche Entwicklungen: Während der Großhandel brummt, schwächelt der Einzelhandel. Insgesamt verbessert sich das Geschäftsklima gegenüber dem Vorquartal auf 15,7 Punkte. Es liegt aber weiter unter dem Vorjahr und setzt somit den negativen Trend von 2016 fort. Allerdings basiert dies im Wesentlichen auf einer weiteren Verschlechterung im Einzelhandel, während sich der produktionsorientierte Großhandel aktuell deutlich verbessert hat.
Im Verkehrsgewerbe scheint die Bremse gelöst. Das Geschäftsklima steigt auf 19,8 Punkte und liegt damit über dem Vorquartal und Vorjahresquartal. Insbesondere die Geschäftserwartungen für die kommenden Monate steigen deutlich an. Es werden deutliche Umsatzzuwächse erwartet. Allerdings ist die Verbesserung nicht in der gesamten Branche zu sehen: Aktuell sorgt hauptsächlich der Güterverkehr für Aufhellung, während der Personenverkehr gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückbleibt.
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