Kinderlachen statt Steuerakten: neue Kita in der Schimmelstraße
Am Montag hat der Abriss des alten Steueramts in der Schimmelstraße begonnen. In den nächsten Tagen folgt die Entkernung der ehemaligen Fabrikantenvilla. „Kommende Woche fallen die Wände. In fünf Wochen ist dann Baubeginn für den Neubau“, sagt Jens Kreisel, Leiter des Eigenbetriebs Kita. Denn der Eigenbetrieb baut hier für 3,8 Millionen Euro eine neue Kita. Ende 2017 soll die fertig sein.
Insgesamt 130 Plätze wird der Neubau bieten, darunter 50 Krippenplätze. Man versuchte Kultureinrichtungen und die Geisteswissenschaften sowie Erziehungswissenschaften der Uni mit ins Boot zu holen. „Ich bin sehr froh, dass wir diesen deutlichen Schritt nach vorn machen“, sagte Bildungsdezernentin Katharina Brederlow. Sie kennt das alte Gebäude aus ihrer eigenen Erfahrung. Denn zu DDR-Zeiten war hier schon einmal eine Kita. „Da habe ich 1980 und 1981 meine Praxistage absolviert“, so Brederlow, doch für heutige Verhältnisse seien die Räumlichkeiten für eine Kita eben nicht mehr geeignet.
Jetzt wird ein energetischer Neubau errichtet. Man strebe das Zertifikat „Green Building an“, sagt der EB Kita-Chef Jens Kreisel. Es ist der zweite Anlauf. Schon 2013 hatte der Stadtrat den Bau für 4 Millionen Euro beschlossen, damals hatte die EU-Kommission eine Förderung über das Stark III-Programm des Landes abgelehnt. Nun gibt es neue Förderprogramme. Deshalb sei das Gebäude auch anders konzipiert als damals vorgesehen, so Kreisel. Im Endeffekt ist es deshalb auch 200.000 Euro günstiger. 950.000 Euro werden über das Bundesprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung 2015 – 2018“ bereitgestellt. Weitere 2,8 Millionen Euro werden aus dem Haushalt der Stadt Halle (Saale) finanziert. Errichtet wird ein zweigeschossiger barrierefreier Neubau, der sich den Aussagen zufolge an die Höhenunterschiede des Geländes anpasst. Rund 1.000 Quadratmeter Nutzfläche stünden dann in der Kita bereit, hinzu kommt eine 80 Quadratmeter große Terrasse im Obergeschoss, angeschlossen an das „Kinderrestaurant“.
Bildungsdezernentin Katharina Brederlow macht aber auch klar, dass die Stadt nach weiteren Grundstücken in der Innenstadt Ausschau halte. Zwar habe die Stadt grundsätzlich genügend Betreuungsplätze, aber vorrangig in den Plattenbaugebieten. Gerade in der Innenstadt mangelt es an Plätzen. Vor wenigen Wochen wurde deshalb auch bereits die Musik-Kita am Steg eröffnet. Im kommenden Jahr folgt die neue Kita im Paulus-Wohnpark.
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