Konjunktur im Handwerk im Süden Sachsen-Anhalts hat sich verschlechtert: Rückgang bei Umsätzen und Mitarbeitern
Die konjunkturelle Situation im Handwerk hat sich im 4. Quartal verschlechtert. „Unsere Prognose zur Entwicklung der Geschäftslage hat sich bestätigt. Die Betriebe berichten von einer verschlechterten Geschäftslage, die Erwartungen der Betriebe sind darüber hinaus im freien Fall“, erläutert Thomas Keindorf, Präsident der Handwerkskammer Halle. „Unsere Unternehmer erwarten Lösungen für ihre Probleme und keinen Aktionismus von der Politik.“
Zu den Konjunkturzahlen:
Der Geschäftslageindex im letzten Quartal des Vorjahres sank von plus 35 auf plus 26. Das sind sieben Punkte weniger als vor einem Jahr und neun weniger als im 3. Quartal. Der Wert ist, abgesehen vom 1. Quartal 2020 (Beginn der Coronapandemie), der schwächste seit rund 10 Jahren.
Der Index der Geschäftserwartungen für das kommende Quartal stürzt von minus 10 im Vorquartal auf jetzt minus 29 ab (Vorjahr minus 30). Nur 6 Prozent der Betriebe erwarten eine bessere, aber 40 Prozent eine verschlechterte Lage. Für das witterungsabhängige Bauhaupthandwerk ist mit minus 55 Punkten der schwächste Erwartungsindex zu verzeichnen.
Die Zahl der Beschäftigten war im 4. Quartal 2023 nach wie vor rückläufig und lag erneut um 1.000 Personen unter dem Vorquartal (60.500). Am stärksten sank die Beschäftigtenzahl in den Bauhaupthandwerken und in den Handwerken für personenbezogenen Bedarf. Nur in den Kfz-Handwerken stieg die Beschäftigtenzahl. Auch im nächsten Quartal erwarten die Betriebe im Durchschnitt rückläufige Mitarbeiterzahlen.
Für die Monate Oktober bis Dezember 2023 meldeten 30 Prozent der Betriebe steigende und 29 Prozent zurückgehende Umsätze. Die Umsätze im Handwerk sanken trotz Inflation um nominal 4 Prozent. Im kommenden Quartal ist von weiteren Umsatzrückgängen auszugehen: 45 Prozent der Betriebe erwarten diese, in den Bauhaupthandwerken sind es sogar 72 Prozent.
Die Auftragsreichweiten sind nach dem Rückgang im Vorquartal um weitere 0,4 Wochen auf 6,3 Wochen gesunken. Die durchschnittliche Auslastung der Betriebe liegt bei 81 Prozent (Vorquartal: 83 Prozent, Vorjahr 82 Prozent).
Am 31.12.2023 waren im Kammerbezirk insgesamt 13.009 Mitgliedsbetriebe eingetragen. Das waren 122 weniger als 3 Monate zuvor und 137 weniger als vor einem Jahr. Damit bleibt es bei einem kontinuierlichen Rückgang.
Sonderthema Hemmnisse des Handwerks:
Seit mehr als 20 Jahren befragt die Handwerkskammer die Betriebe nach ihrer Einschätzung von Hemmnissen für ihre betriebliche Entwicklung. Auf dieser Basis ist eine aussagefähige Zeitreihe entstanden.
Wie seit Beginn der Befragungen wurden auch Ende 2023 die von bundespolitischen Entscheidungen verursachten „hohen Steuern“ und „hohen Sozialabgaben“ als größte Hindernisse benannt und dies von immer mehr Betrieben: 65 Prozent der Betriebe finden die Steuerlast und 60 Prozent die Sozialabgabenlast als großes Hindernis für ihre betriebliche Tätigkeit.
Um 6 Prozentpunkte ist die Zahl der Nennungen „fehlendes Fachpersonal“ gestiegen – 50 Prozent der Befragten empfinden es als ein großes Hemmnis. Die Unterschiede zwischen den Gewerkegruppen sind im Gegensatz zu früheren Jahren nicht mehr so groß. Sowohl beim Fachkräftemangel als auch bei der finanziellen Belastung gibt es keine Anzeichen für eine Abschwächung der Problemlage. Dagegen wird das in den beiden Vorjahren genannte Problem der Lieferschwierigkeiten bei Material, Rohstoffen und Vorprodukten kaum noch angegeben.
Habeck sei Dank, wie lange werden diese Nachrichten noch Ignoriert. Eine Frage an die Exekutive wer zahlt eure Diäten wenn ihr alles Ruiniert habt. Pfändet ihr dann die Konnten der Bürger?
Was hat die Executive mit diesem Problem zu tun und seit wann erhält sie Diäten?
„65 Prozent der Betriebe finden die Steuerlast und 60 Prozent die Sozialabgabenlast als großes Hindernis für ihre betriebliche Tätigkeit.“
Das ist richtig. Hier sollte man unbedingt handeln. Wenn man das Bürgergeld komplett abschaffen würde, könnte man die Unternehmenssteuern erheblich reduzieren, um den Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken.
Auch bei den Sozialabgaben müsste man ansetzen. Warum ein Arbeitgeber die Krankenversicherung für seine Mitarbeiter subventionieren, wenn er eigentlich nichts davon hat? Gesundheit, Rente, Pflege usw. sind einfach Privatsache. Die Arbeitgeberanteile zu den sogenannten Sozialversicherungen gehören ohne wenn und aber abgeschafft.
Na, alter Phrasendrescher.
Wie sehen denn deine Alternativen zum Bürgergeld im Sinne des Sozialstaates aus? Oder die Vorschläge deiner Partei.
„Gesundheit, Rente, Pflege usw. sind einfach Privatsache.“
Kein Problem. Bei entsprechenden Lohnerhöhungen kann man das auch locker zu 100% selbst zahlen.
„Wie sehen denn deine Alternativen zum Bürgergeld im Sinne des Sozialstaates aus?“
Sich bezahlte Arbeit suchen, wie das überall auf der Welt üblich ist. In Polen zum Beispiel gibt es nur 1 Jahr lang Arbeitslosengeld und anschließend 1 Jahr lang Arbeitslosenhilfe. Wer dann immer noch zu faul zum Arbeiten ist, muss halt selbst sehen, wie er klarkommt. Ganz einfach.
Und was die Lohnerhöhungen angeht: Die kann jeder mit seinem Arbeitgeber selbst aushandeln oder sich eben einen anderen AG suchen.
Nun haben wir aber kein System wie in Polen. Nicht jeder, der nicht arbeitet ist faul. Auch wenn zugegebenermaßen der Anteil derer hier in Deutschland recht hoch ist.
„Und was die Lohnerhöhungen angeht: Die kann jeder mit seinem Arbeitgeber selbst aushandeln oder sich eben einen anderen AG suchen.“
Der dann einfach mehr zahlt. Siehe oben.
Oder es wird halt jeder Anwalt, Politiker oder Ingenieur. Die „normalen“ Arbeiten erledigen dann Gastarbeiter ohne soziale Absicherung.
Willkommen bei der FDP.
Auch wenn du deinen Blödsinn jedes Mal wiederholst, so wird er trotzdem nicht. wahr. Du weißt schon, dass Deutschland ein Sozialstaat ist? Rente, Pflege, Gesundheit usw. sind teil des Solidaritätsprinzips. Es gibt in der Tat eine Partei, die das abschaffen will. Deine heimliche Liebe, wie du hier immer wieder beweist. Irgendwann hattest du auch mal geschwindelt und behauptet, dass du dein „Gehalt“ jedes Jahr aufs Neue verhandeln würdest. Bekannt ist, dass diese Verhandlung nicht von dir aus geschieht sondern durch den Bundestag. Jetzt die schlechte Nachricht: Dein Idol (neee, nicht Höcke) Lindner plant für euch eine Nullrunde. Und nun? Suchst du dir einen neuen „Arbeitgeber“?
Was hältst du von der Pflichtmitgliedschaft in der Handwerkskammer?
Der Landesrechnungshof hat der Handwerkskammer Halle vor Kurzem viel zu hohe Aufwandsentschädigungen für die ehrenamtliche Tätigkeit des Vorsitzenden bescheinigt. Die außergewöhnlich hohe Bezahlung des Hauptgeschäftsführers wird ebenfalls in deutlichen Worten kritisiert. Aus diesem Selbstbedienungsladen heraus Abgaben und Steuern zu kritisieren, dazu gehört echt Mumm. Oder die Überzeugung, dass man so oder so machen kann, was man will.
Da beherrschen sie das Handwerk eben und pfuschen nicht rum…
Bei dieser Kammer würde ich auch kein Handwerker sein wollen.
Tja, die Selbstbedienungsmentalität ist bei Funktionären, die zu lange im Amt sind, leider verbreitet. Das ist und war schon immer so.Liebe Handwerker: Ändert Eure Satzung so, dass die Führung nicht zum Erbamt mutiert…
Ich bin über 30 Jahre selbständiger Handwerker gewesen. In diesem Zeitraum gab es für die Kammerbeiträge egal wie die wirtschaftliche Lage der Betriebe war nur eine Richtung und zwar nach oben. Gegenleistung, Fehlanzeige! Wieso muss eine Handwerkskammer Rückstellungen in Millionhöhe bilden und was wird eigentlich wirklich mit diesem Geld gemacht?
Dazu passt die kritisierte Selbstbedinienungsment. Viele Bekundungen der Geschäftstelle sind nur Heuchelei, denn es hat sich seit vielen Jahren nichts zum Positiven für die Betriebe verändert.